Im Allgemeinen sprechen wir von einem Split Bentayga 40 %, Continental GT 35 %, Flying Spur 25 %, allerdings richtet sich die genaue Anzahl nach dem Produktlebenszyklus der Projekte.
Ein elektrischer Bentley muss ein echter Bentley sein – performant, authentisch, emotional und begeisternd. Die richtige vollelektrische Plattform für einen solchen Bentley BEV ist erst Ende 2026 verfügbar. Daher werden wir 2027 unseren ersten Bentley BEV auf den Markt bringen – es wird ein fantastisches Fahrzeug, ein echter Bentley!
Selbstverständlich nutzen wir Architektur und Teile in verschiedenen Kombinationen aus dem Konzern. Dies gibt uns die Möglichkeit, modernste Technologien zu nutzen.
Der Continental GT PHEV ist ein hochemotionaler Performance-Hybrid. Insofern ist ein Hybrid für uns absolut keine Brückenlösung; daher werden wir auch auf dem Weg zum BEV so lange wie möglich Verbrenner in Form von leistungsstarken und attraktiven PHEVs weiter anbieten. Und attraktiv heißt für Bentley Achtzylinder. Ein Continental GT wird keinen Sechszylinder-Hybrid bekommen.
Es gibt verschiedenste Kundengruppen, solche, die möglichst lange Verbrenner fahren wollen, aber auch immer mehr, die sagen, sie möchten möglichst schnell einen Bentley mit reinem E-Antrieb fahren. Ich möchte unseren Kunden daher die Wahl lassen und eine gewisse Zeit Verbrenner, PHEV und BEV parallel anbieten. Für wie lange das sein wird, können wir heute noch nicht sagen – da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Das ist in der Tat ein Thema, das wir gerade intensiv diskutieren. Ein elektrischer Bentley muss sich authentisch anfühlen. Hierzu haben wir zuletzt diverse historische und aktuelle Modelle gefahren und daraus die DNA eines elektrischen Bentleys erarbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir auf dieser Basis ein beeindruckendes und überzeugendes Konzept für die Bentley-BEVs der Zukunft entwickeln.
Ich bin überzeugt, dass wir am Ende auch durch die Fortschritte bei der Elektromobilität bei einem Fahrzeug landen, bei dem der Kunde gar nicht mehr fragt, ob es elektrisch oder anders angetrieben ist, weil er alle Möglichkeiten hat, die er jetzt auch hat und eben zum Beispiel auch bequem über längere Strecken fahren kann. Bis dahin bieten wir beides an. Ob der PHEV dann der bessere Bentley ist, muss letztlich der Kunde entscheiden.
Wir könnten auch mit anderen Konzernmarken zusammen ausweisen, aber das müssen wir nicht, denn dank der guten E-Reichweite unserer PHEVs ist der Flottenverbrauch niedrig genug.
Da ist nichts entschieden, aber da gibt es Möglichkeiten, die sehr interessant sind.
Nachhaltigkeit ist mehr als Elektroantrieb. Nachhaltigkeit heißt für uns auch dass wir für die große Flotte von bestehenden Bentleys – 85 Prozent aller jemals gebauten fahren noch – gemeinsam mit Porsche am Thema synthetische Kraftstoffe arbeiten. Aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Punkt. Nachhaltigkeit heißt aber vor allem auch Circular Economy. Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Kreislauf von Rohstoffen in der Produktion, mit der richtigen Auswahl an Materialien und ihrem lokalen Sourcing. Ich denke, für die Kunden wird es immer wichtiger, dass sie ein nachhaltiges Produkt bekommen, das idealerweise "impact neutral" ist für die Umwelt. Aber das muss das Auto perspektivisch mitbringen, niemand wird es nur deshalb kaufen.
Uns ist nicht verborgen geblieben, dass die vielen neuen Player im Automobilbau das Thema von der Software aus angegangen sind und damit viel erreicht haben. Wir beobachten das genau und von manchem sind wir beeindruckt. Aber ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Ingenieuren im Konzern und bei Bentley, mit dem, was wir planen und gerade entwickeln mehr als konkurrenzfähig sein werden.
In unserer Bildergalerie sehen Sie die vierte Generation des Bentley GT mit V8-PHEV-Antriebsstrang.
Vita
![Dr. Matthias Rabe CTO Bentley Motors und Gerd Stegmaier Best Cars](https://imgr1.auto-motor-und-sport.de/Dr-Matthias-Rabe-CTO-Bentley-Motors-und-Gerd-Stegmaier-Best-Cars-169Inline-79247f38-2119609.jpg)
Dr. Matthias Rabe (rechts im Bild) freut sich über den Best Cars-Preis von auto-motor-und-sport.de-Chefredakteur Gerd Stegmaier.
Dr. Matthias Rabe ist seit September 2020 Vorstand Technik bei Bentley Motors. Vor seiner Tätigkeit bei Bentley Motors war er Chief Technology Officer bei Volkswagen Passenger Cars. Noch davor war er bei SEAT tätig, wo er als Mitglied des Vorstands den Bereich Forschung und Entwicklung leitete. Dr. Rabe blickt auf eine 30-jährige Karriere im Volkswagen-Konzern in verschiedenen Führungspositionen zurück. Zu seinen Stationen gehört unter anderem eine Zeit in Shanghai, wo er für den Bereich Volkswagen Fahrzeuge und Elektronik verantwortlich war. Später leitete er die Konzernforschung der Volkswagen AG und fungierte als Leiter der Karosserieentwicklung für Volkswagen Pkw.