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Wallbox-Hersteller Compleo Charging ist insolvent
Eichrecht, Wachstum, Absturz

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Einer der größten deutschen Wallbox-Bauer steht mit dem Rücken zur Wand. Jetzt hält der Vorstand von Compleo Charing Solution eine positive Fortführung des Unternehmens nicht mehr für überwiegend wahrscheinlich und stellt Insolvenzantrag.

Compleo Chargin Solutions AG Insolvenz
Foto: Luca Leicht, Compleo

Der Erfolg sei nicht mehr überwiegend wahrscheinlich. Das ist Börsendeutsch und steht für ziemlich düstere Aussichten. Nach vielen Versuchen, das Geschäftsmodell zu fokussieren, wurde bei Compleo Charing Solution erst vor wenigen Wochen der Vorstand ausgetauscht. Jetzt meldet die frisch bestellte Geschäftsführung, dass es für einen der größten deutschen Wallbox-Hersteller und Anbieter von Ladetechnik wohl nicht weitergehen wird.

Unsere Highlights

Compleo Charing Solution zählte zu den ersten der Stunde in Sachen Elektromobilität. Gegründet wurde das Unternehmen 2009 und hat mittlerweile mehrere 10.000 Ladestationen aufgebaut. Compleo bietet sowohl DC- als auch AC-Ladesäulen an. Das Unternehmen hat durch die Übernahme des E-Mobilitätsdienstleisters Innogy Anfang 2022 seine Software-Kompetenz deutlich ausgebaut und sich durch die Übernahme des Wallbox-Herstellers Wallbe 2021 zum Komplettanbieter für Ladetechnologien gemausert.

Doch der Aktienkurs des Unternehmens kennt seit Monaten fast nur eine Richtung. Nach unten – und diese Fahrt beschleunigte sich gestern noch einmal enorm. Von rund sechs Euro stützte das Wertpapier am Montagabend nachbörslich auf 1,16 Euro, als Compleo Charing Solution vermeldete, dass der Vorstand eine positive Fortführung des Unternehmens nicht mehr für überwiegend wahrscheinlich halte.

Dabei galt Compleo Charing Solution als eines der Vorzeige-Greentech-Unternehmen aus Deutschland. Als Compleo 2020 an die Börse ging, lag der Kurs bei 49 Euro und kletterte im Sommer 2021 sogar auf über 110 Euro. Der Grund: Compleo war eines der wenigen Unternehmen, dass beispielsweise ein System geschaffen hat, mit dem man eichrechtskonform laden kann. Ein großes und zukunftsträchtiges Thema, da viele Experten in der Branche davon ausgehen, dass dieser Standard zur Messung der Energiemenge beim Laden des E-Autos mittelfristig auch in der ganzen EU ausgerollt werden könnte. Doch bislang blieben die großen Aufträge offenbar aus.

Das Ergebnis: Schlechte Bilanzen, hohe Kosten für die Entwicklung und Zukäufe neuer Geschäftsfelder sowie ausbleibende Gewinne trotz breit angelegten Geschäftsmodells sorgten für Ärger – und für ein Finanzierungsproblem. So sei der Vorstand zu dem Ergebnis gekommen, dass "die in den letzten Wochen geführten Gespräche über eine kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden", teilte das Unternehmen mit. Aus diesem Grund werde man ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung beantragen.

Fazit

Offensichtlich ist das Unternehmen zu schnell und zu anorganisch gewachsen – und hat sich dabei übernommen. Wegen ausbleibender Finanzierung muss Compleo Charing Solution jetzt Insolvenz anmelden.

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