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Supercar-Hersteller und CO2-Emissionen
Aufschub für Ferrari und Co.

Für Autohersteller mit kleinen Stückzahlen gibt es eine Ausnahme, um die europäischen Emissionsvorschriften zu erfüllen.

07/2021, Ferrari Bespoke Modelle von Amalgam
Foto: Amalgam Collection

Im Rahmen der "Fit for 55"-Verhandlungen hat die EU nicht nur das Defacto-Aus von Verbrennungsmotoren beschlossen, sondern auch eine Fristverlängerung für Kleinserienhersteller. Eine entsprechende Änderung erlaubt nun die Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2035 und nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen bis 2030. Hier tritt eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 55 Prozent im Vergleich zu 1990 in Kraft.

Unsere Highlights

Kleinstserienhersteller ohne CO2-Vorgaben

Die Friständerung betrifft solche Hersteller, die weniger als 10.000 Pkw oder 22.000 leichte Nutzfahrzeuge pro Kalenderjahr in Europa verkaufen. Generell ausgenommen sind Auto-Hersteller mit weniger als 1.000 Modellen pro Jahr. Der Änderungsantrag im Wortlaut:

"In Anbetracht der höheren Gesamtziele für die Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Vermeidung potenzieller marktverzerrender Auswirkungen sollten die Verringerungsanforderungen für alle auf dem Unionsmarkt vertretenen Hersteller angeglichen werden, mit Ausnahme derjenigen, die für weniger als 1.000 in einem Kalenderjahr neu zugelassene Fahrzeuge verantwortlich sind. Folglich sollte die Möglichkeit für Hersteller, die für 1.000 bis 10.000 Personenkraftwagen oder 1.000 bis 22.000 in einem Kalenderjahr neu zugelassene leichte Nutzfahrzeuge verantwortlich sind, nicht mehr bestehen, ab 2036 eine Abweichung von ihren spezifischen Emissionszielen zu beantragen."

Zugeständnisse an Italien

Diese gefasste Entscheidung gilt als Zugeständnis an Italien, das bereits Monate vor den "Fit for 55"-Verhandlungen für diese Ausnahmegenehmigung von Kleinserienherstellern warb und ursprünglich eine Verlängerung bis 2040 durchsetzen wollte. Nicht zuletzt der jetzige italienische Umweltminister Roberto Cingolani und ehemalige Nicht-geschäftsführende Direktor bei Ferrari erklärte, dass die Umstellung für Ferrari und Co. eine Herausforderung sei, da die Unternehmen angeblich kaum Skalen-Effekte nutzen können.

Auch wird die Verlängerung der Frist als Erfolg für die European Small Volume Car Manufacturers Alliance (ESCA) angesehen, in denen unter anderem McLaren, Aston Martin, Pagani, Bugatti, Ineos, Rimac, Koenigsegg aber auch Wiesmann, Alpina und Donckervoort vertreten sind. Die ESCA argumentiert, dass diese Kleinserienhersteller Fahrzeuge bauen, die einen deutlich längeren Lebenszyklus haben und aufgrund der geringen Stückzahlen nur eine begrenzte Auswirkung auf die Emissionen haben als ein Großserienhersteller.

Lambo und Ferrari ab 2025 mit E-Sportwagen

Lamborghini hat bereits angekündigt, bis 2025 den CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu reduzieren und die Modellpalette bis 2024 komplett zu hybridisieren. Nach 2025 soll es als erstes Elektro-Modell einen Gran Turismo geben. Auch für 2025 wird das erste Elektro-Modell von Ferrari auf den Markt kommen.

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In unserer Fotoshow zeichen wir Ihnen die Statistik des Umweltbundesamtes zu den Treibhausgas- und CO2-Emissionen Deutschland 2020 und 2021.

Fazit

Die Kleinst- und Kleinserienhersteller dürfen sich mit dem Erreichen der CO2-Grenzwerte etwas mehr Zeit lassen. Die Fristverlängerung von 2030 auf 2035 gilt als Erfolg von Italien und dem Lobbyverband ESCA. Die Umstellung für Ferrari und Co. sei eine Herausforderung, da die Unternehmen angeblich kaum Skalen-Effekte nutzen können. Diese Argumentation hinkt natürlich ein wenig, wenn man bedenkt, dass Bugatti oder Lamborghini sowie Ferrari Teile von Großkonzernen sind.

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