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Probleme beim neuen Chevrolet Tahoe
Eintagsfliegen verzögern Auslieferung

Weil die Insekten ihre Hinterlassenschaften auf frisch produzierten Neuwagen verteilt haben, müssen die Autos vor der Auslieferung aufwändig gereinigt werden.

09/2020, 2021 Chevrolet Tahoe und Eintagsfliege
Foto: General Motors / Getty Images

In so einer Eintagsfliege steckt mehr, als man im ersten Moment glaubt. Wobei es da natürlich drauf ankommt: Manche Arten leben nur wenige Minuten oder Stunden, andere dafür gar bis zu vier Tage. Die Insekten führen ein Leben im Zeitraffer, bei dem es nur auf eines ankommt: Fortpflanzung. Zu mehr als Begattung und Eiablage bleibt keine Zeit. An Nahrungsaufnahme ist während der kurzen Lebensdauer nicht zu denken.

Hinterlassenschaften auf frisch produzierten Neuwagen

Umso kurioser mutet das Problem an, mit dem General Motors derzeit kämpft. Konkret geht es um den neuen Chevrolet Tahoe und dessen baugleichen Bruder GMC Yukon. Beide Autos werden in ihrer neuen Generation (Modelljahr 2021) seit kurzem im texanischen Arlington produziert. Grundsätzlich lief dabei bisher alles nach Plan: Die ersten Autos wurden nach Verlassen des Fließbandes auf einen Parkplatz geschoben, um dort auf ihre Auslieferung zu den Händlern zu warten.

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Doch während dieser Phase geschah etwas Seltsames: Wie der Autokonzern dem Fachmagazin "Automotive News" bestätigte, verdreckten die frisch gefertigten SUV auf ihrem Parkplatz auf wundersame Weise. Doch GM forschte nach und hatte schnell eine Kolonie Eintagsfliegen in Verdacht, die an einem nahegelegenen See heimisch ist. Die Insekten sollen schwarze Hinterlassenschaften auf dem Lack der schönen Neuwagen verteilt haben, die nun entfernt werden müssen. Selbstverständlich so, dass der schöne neue Lack nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zweieinhalb Stunden Reinigung pro Auto

Um was genau es sich bei den Insekten-Rückständen handelt, ist jedoch nicht ganz klar. Exkremente können es nicht sein, denn es fehlt ja die Nahrungsaufnahme. Vielleicht sind es Hauthüllen, denn Eintagsfliegen sind dafür bekannt, sich noch einmal zu häuten, bevor ihr kurzes Erwachsenenleben beginnt. Oder waren es doch verirrte Eier, die von den Weibchen auf den SUV statt im nahegelegenen See abgelegt wurden?

Was auch immer es war, es verzögert nun die Auslieferung von etwa 2.600 Tahoe- beziehungsweise Yukon-Exemplaren. Bei knapp 100 Autos soll das Problem zu spät festgestellt worden sein. Hier erhielten die betroffenen Händler die Anweisung, die Karosserien mit Insektenentferner zu reinigen, die Autos danach mit einem Hochdruckreiniger oder Ähnlichem zu waschen, später den Lack zu polieren und diesen letztlich gründlich mit Leuchtstoffröhren zu inspizieren. In einem Fall soll aber auch diese zweieinhalbstündige Prozedur nichts mehr geholfen haben: Eine Motorhaube war so stark beschädigt, dass sie neu lackiert werden musste.

Bis Mitte September soll die Reinigungsaktion der in Arlington verbliebenen SUV-Neuwagen übrigens abgeschlossen sein. Ob General Motors jetzt erstmal eine Weile Ruhe vor den Fluginsekten hat, kommt übrigens darauf an, um welche Art es sich genau handelt. Manche Eintagsfliege entwickelt nämlich mehrere Generationen pro Jahr.

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Na klar. Es war doch bekannt, dass die Insekten am nahegelegenen See heimisch sind.Keine Chance. Weil es bisher nie passiert ist, hätte man damit nicht rechnen können.

Fazit

Da hat GM in diesem Jahr offenbar Pech gehabt: Bereits seit 1954 produziert der Konzern Autos im texnaischen Werk Arlington (seit 2013 den Chevy Tahoe und dessen Ableger Suburban, GMC Yukon und Cadillac Escalade), aber der Eintagsfliegen-Ärger scheint die Amerikaner das erste Mal heimgesucht zu haben. Ob dem Insekt aber wirklich alle Schuld zugeschoben werden kann, lässt sich noch nicht sagen: Die Tiere gelten bisher nur als Verdächtige. Es ist durchaus noch möglich, dass der Dreck auf andere Weise verursacht wurde.

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