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Charta 2030
So wird die Hauptuntersuchung in Zukunft

Autos und ihre Technik werden immer komplexer. Um Schritt zu halten, planen die Prüforganisationen, die technische Fahrzeugprüfung weiterzuentwickeln.

2012 gibt es bei der Hauptuntersuchung einige Änderungen. Sie treten aller Voraussicht nach bereits Anfang April in Kraft
Foto: GTÜ_www.pixelio.de

Um mit dem technischen Fortschritt in der Autoentwicklung Schritt halten zu können, wollen die deutschen Prüfunternehmen den Prüfumfang bei künftigen Hauptuntersuchungen ausweiten. Skizziert haben TÜV, GTÜ, Dekra und KÜS ihre Ideen zur ganzheitlichen Fahrzeugprüfung in der Charta 2030.

Derzeit werden bei der Hauptuntersuchung (HU) und der seit 2010 parallel durchgeführten Abgasuntersuchung (AU) unter anderem Bremsen, Beleuchtung, Fahrwerk und Aufhängung, Lenkung, Räder und Reifen, Scheiben und Spiegel sowie das Abgas- und Geräuschverhalten und der Auspuff überprüft. Das Intervall der Hauptuntersuchung hängt von der jeweiligen Fahrzeugart ab. Ein Pkw muss nach der Erstzulassung erstmals nach 36 Monaten zur Hauptuntersuchung, danach alle 24 Monate. Taxis, Mietwagen und Omnibusse müssen alle 12 Monate vorstellig werden. Die Kosten für eine kombinierte HU/AU liegen für einen Pkw bei rund 150 Euro. Derzeit werden jährlich mehr als 30 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) bei den Prüforganisationen in Deutschland durchgeführt.

Unsere Highlights

Was soll sich ändern?

Um sicherzustellen, dass Fahrassistenzsysteme wie beispielsweise der Notbremsassistent, Spurhalteassistent oder die Verkehrszeichenerkennung richtig funktionieren, ist bei jeder Hauptuntersuchung eine mehrminütige Testfahrt auf einem speziell präparierten Testgelände geplant. Alternativ könnte die Testfahrt auch auf entsprechend ausgelegten Prüfständen mithilfe von Virtual-Reality-Technologie stattfinden.

Bei der Abgasmessung soll die 2023 bei Dieselmodellen eingeführte Partikelmessung künftig auch für Benziner zur Pflicht werden.

Da bei Elektroautos verschiedene Prüfkriterien, wie sie bei herkömmlichen Verbrennern angewendet werden, nicht greifen, soll eine spezielle Elektroauto-Prüfung mit spezifischen Prüfumfängen entwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Hochvolt-Komponenten des Antriebs (Kabel, Batterie, E-Motor, Wechselrichter, Ladedose und Ladekabel/Steckdose) gelegt werden.

Gefordert wird auch die Überprüfung des Kraftstoff- und/oder Stromverbrauchs konventioneller Fahrzeuge und Hybridfahrzeuge sowie der rein elektrisch zurückgelegten Fahrstrecke bei Hybridfahrzeugen.

Auch am klassischen Zwei-Jahres-Prüf-Intervall wollen die Prüforganisatoren rütteln. Moderne Autos können durch Software-Updates, die zudem Over-the-Air eingespielt werden können, grundlegend veränderte Eigenschaften erhalten. Die gilt es, durch ein kontinuierliches Monitoring zu überwachen. Hier sollen anlassbezogen auch Prüfungen remote über die Ferne möglich sein. Dazu fordern die Prüforganisatoren einen erweiterten Zugang zu den Fahrzeugen über OBD- und OTA-Schnittstellen sowie zu den Vergleichsdaten der Hersteller. Zudem sollen Fahrzeuge selbstständig etwaige Technik-Probleme an die Prüforganisationen melden, beispielsweise, wenn die Fahrzeugdiagnose ein Problem mit der Abgasreinigung oder in der Motorsteuerung meldet. Gelistet werden in der Charta 2030 aber auch Meldungen über Manipulationen am Fahrzeug, technische Änderungen oder Verschleißwarnungen.

Neben der technischen Umsetzung durch die Hersteller sei aber auch der Gesetzgeber gefordert, den entsprechenden Rechtsrahmen für solche Prüfungen zu schaffen.

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Fazit

Für die Autobranche gibt es ambitionierte Ziele. Die Treibhausgasemissionen sollen dramatisch sinken und auch bei der Zahl der Verkehrstoten hat man ganz klar die "Vision Zero" im Blick. Entsprechend werden moderne Fahrzeuge mit immer mehr Technik ausgerüstet. Damit deren Funktion auch dauerhaft gegeben ist, möchten die Prüforganisationen die Hauptuntersuchung künftig deutlich ausweiten. Sollten die in der Charta 2030 formulierten Ziele so umgesetzt werden, werden Autos und damit auch viel vom Fahrverhalten ihrer Nutzer gläsern. Die Gebühren für die ohnehin nicht günstige HU/AU dürften nebenbei ebenfalls deutlich steigen.

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