Auch auf dem chinesischen Automarkt zeichnet sich eine Bereinigung ab. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) mit Bezug auf lokale Medien berichtet, ist die chinesische Regierung dabei, die beiden Staatskonzerne Dongfeng und Changan miteinander zu verschmelzen. Am Ende könnte dabei einer der größten Autokonzerne der Welt und eine neue Nummer eins in China entstehen. Bislang gilt BYD als der größte chinesische Autohersteller.
Beide Unternehmen hatten am Sonntag entsprechende Pflichtmitteilungen über eine mögliche Restrukturierung mit anderen Unternehmensgruppen des Zentralstaats veröffentlicht, ohne dabei die jeweils andere Firma zu nennen. Auf dem chinesischen Heimatmarkt zählen die beiden Konzerne schon jetzt zu den größten Autoherstellern, kämpften zuletzt aber mit dem zunehmenden Wettbewerb in China.
Neuer China-Gigant
Dongfeng verkaufte nach eigenen Angaben im abgelaufenen Jahr rund 2,5 Millionen Fahrzeuge. Für Changan meldet die FAZ rund 2,7 Millionen Fahrzeuge. Beide Autobauer betreiben internationale Joint-Ventures, die für einen Großteil der verkauften Autos stehen. Dongfeng arbeitet unter anderem mit den japanischen Autobauern Nissan, Honda und den französischen Marken Peugeot und Citroën zusammen. Changan pflegt Partnerschaften mit Ford und Mazda. Das fusionierte Unternehmen käme auf knapp 5,2 Millionen Fahrzeuge und würde dem Elektroautohersteller BYD, aktuell der größte Player Chinas, den Rang ablaufen. International würde sich das Unternehmen, das unmittelbar der Pekinger Zentralregierung unterstellt wäre, direkt hinter dem europäischen Stellantis-Konzern und unmittelbar vor Ford und damit auf Rang sechs der weltweit größten Autohersteller einreihen.
Dongfeng ist europäischen Kunden bereits durch seine Elektroautomarke Voyah bekannt. Changan bereitet aktuell seinen Start mit der Marke Deepal in Europa vor. Punkten konnte Changan zuletzt zudem durch die Zusammenarbeit mit Mazda, aus der die Elektrolimousine Mazda 6e stammt und der Elektro-SUV Mazda CX-6e folgen dürfte.