Mit viel Aufwand und Herzblut hat BMW einen neuen Boxer-Motor entwickelt. Der luft-/ölgekühlte Zweizylinder setzt auf 1,8 Liter Hubraum, klassische Ventilbetätigung über Stößelstangen und eine offen laufende Kardanwelle. Auch wenn er optisch so voll auf Retro macht, steckt der Big Boxer voller Hightech.
Klar, dass BMW diesen Aufwand nicht betreibt, um dann anschließend den neuen Motor nur in einem einzigen Modell zu verbauen. Die eben erst vorgestellte BMW R 18 ist nur die erste Spielart des neuen Retro-Baukastens. Weitere Modelle werden folgen. Wir kennen zwar noch nicht alle Pläne der bayerischen Design-Abteilung. Einige Infos sind aber schon ins Netz gesickert, weitere werden durch bereits erwischte Erlkönige bekräftigt.
So ist klar, dass das Cruiser-Modell R 18 auch mit einer lenkerfesten Verkleidungsscheibe und seitlich am Heck angeschlagenen Satteltaschen zum veritablen Tourer für Zwei wird. Aber BMW wird noch dicker auftragen.
Der Big Boxer darf auch einen Super Tourer befeuern. In dieser Variante legt die Verkleidung nochmals deutlich zu. Die Innenseite wird mit einem riesigen Touchscreen für die Bedienung unter anderem des Infotainment-Systems bestückt. Flankierend positionieren sich die Lautsprecher. Mit an Bord sind dann aber auch neue Assistenzsysteme, die die Bayern zusammen mit Bosch entwickeln. Radarsensoren an Front und Heck erlauben eine adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung ebenso wie eine Kollisionswarnung und einen Totwinkelassistenten.
Welche Ableitungen noch möglich sind, haben bereits frühere Studien zum R 18-Konzept gezeigt. Da wäre zum Beispiel das Extrem-Chopper-Konzept mit kleiner Lampenmaske, kurzen Auspuffendtöpfen und fettem Hinterreifen. Blickt man zudem auf die Wettbewerber Harley-Davidson und Indian, die BMW mit seiner neuen Boxer-Familie ins Visier nimmt, dann kann man schon erahnen, wie viele Darbietungsvariationen ein Motor erlaubt. Wir werden sehen, wie viel Boxer der Chopper/Cruiser-Markt verträgt.