Seit 1929 gilt der Concorso d’Eleganza Villa d’Este als einer der renommiertesten Schönheitswettbewerbe für Automobile. Der Fokus liegt klar auf historischen Fahrzeugen, doch abseits der Prämierungen gibt es auch einige moderne Ausstellungsstücke, wie etwa in diesem Jahr einen BMW i7 M70.
Nun, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Aussehen der aktuellen 7er -Generation die Automobilwelt spaltet. Trotz technischer Modernisierung und guter Fahrleistungen bleibt der BMW i7 M70 visuell ein Streitfall. Besonders die überdimensionierte, beleuchtete Niere und die geteilten Frontscheinwerfer provozieren eine klare Spaltung unter BMW-Fans. Der Hersteller nennt es ein mutiges Designstatement. Harte Enthusiasten bezeichnen die neue Optik als Entfremdung von der jahrzehntelangen vertrauten BMW-Formsprache. Doch was an genau diesem Modell noch mehr polarisieren könnte, ist die Farbe.
Altbekannter Name frisch interpretiert
Was auf den ersten Blick wie eine persönliche Auswahl beim Lackierer erscheint, gibt es tatsächlich so bei BMW zu kaufen. Wem dieser Farbton bekannt vorkommt, der liegt absolut richtig, denn der Ton mit dem klangvollen Namen Sternrubin Neo fand auch schon bei Porsche Verwendung. Und nicht nur – BMW führte bereits in den 90er-Jahren einen Individual-Farbton namens Sternrubin ein. Intern nennt sich das heutige Pink P9L und ist neben dem 7er auch für andere Modelle erhältlich. Zum Beispiel für den 8er oder den M3. Ob die Farbe wohl bei einem Trackday auf der Nordschleife ebenso anziehend auf das Publikum wirkt wie bei dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este?
Sternrubin Neo ist natürlich nicht die einzige Farbe im Individual-Portfolio. Neben zahlreichen neutralen oder gedeckten Tönen bietet BMW auch ein schrilles Gelb namens Sao Paulo Uni, Mintgrün Uni oder sämtliche Zweifarben-Lackierungen an. Viele Farben erinnern dabei an die einst schillernde Zeit der 70er Jahre.
Die Lackierung hat ihren Preis
Auch wenn das Erscheinungsbild dieses i7 einer gewissen Eingewöhnungszeit bedarf, technisch kann sich die Luxus-Limousine durchaus sehen lassen. Die 659 PS und das Drehmoment von bis zu 1.100 Nm beschleunigen das Fahrzeug in 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Bei Tempo 250 ist allerdings Schluss. Die maximale Reichweite der vollelektrischen Version liegt zwischen 490 und 559 Kilometer. Die Kraft wird dabei an alle vier Räder weitergegeben.
Doch einen Haken hat die ganze Sache. Der Basispreis des i7 liegt bereits bei 181.800 Euro. Wer nun eine Individualfarbe – egal welchen Ton – dazu haben möchte, der darf noch einmal 6.900 Euro drauflegen. Allerdings dürfte das für die Zielgruppe dieser Luxus-Limousine wohl das geringste Problem sein. Wer sich allerdings für dieses Sternrubin Neo entscheidet, benötigt ein solides Selbstbewusstsein und wird mit einigen neugierigen Blicken rechnen müssen.