Berufs-Pendler in Deutschland: Der Pkw verliert langsam an Bedeutung

Berufs-Pendler in Deutschland
Der Pkw verliert langsam an Bedeutung

Zuletzt aktualisiert am 27.05.2025
Pendler Stau Fahrrad
Foto: Global_Pics via Getty Images

Damit verliert das Auto im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2020 leicht an Bedeutung – damals lag der Anteil noch bei 68 Prozent – bleibt aber klar an der Spitze. Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder Fußweg spielen weiterhin eine deutlich geringere Rolle.

Datenbasis: Mikrozensus 2024

Der Mikrozensus ist die größte amtliche Haushaltsbefragung in Deutschland. Jährlich wird etwa ein Prozent der Bevölkerung in Privathaushalten befragt, das entspricht rund 830.000 Personen. Die Angaben zum Pendelverhalten werden alle vier Jahre erhoben und anschließend hochgerechnet. Die hier vorgestellten Werte beziehen sich ausschließlich auf abhängig Beschäftigte, die Angaben zu Entfernung, Zeitaufwand und genutztem Verkehrsmittel gemacht haben.

Zur Einordnung: Ein Prozentpunkt in dieser Erhebung entspricht – je nach Bezugsgruppe – mehreren Hunderttausend Personen. Ein Rückgang um drei Prozentpunkte beim Pkw-Anteil bedeutet also, dass mehr als eine Million Menschen im Vergleich zu 2020 inzwischen ein anderes Verkehrsmittel nutzen.

Pkw dominiert – Alternativen holen leicht auf

Mit einem Anteil von 65,3 Prozent bleibt der Pkw das wichtigste Fortbewegungsmittel auf dem Arbeitsweg. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel – darunter Bus, Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn – liegt zusammengenommen bei etwa 16 Prozent. Das Fahrrad nutzen 10,3 Prozent, der Fußweg liegt bei 7,1 Prozent. Der Anteil der Pkw-Pendler ist damit zwar leicht rückläufig, dennoch bleibt das Auto vor allem im ländlichen Raum sowie bei mittleren Distanzen oft alternativlos.

Die Einführung des Deutschlandtickets im Jahr 2023 und dessen teilweise Kostenübernahme durch Arbeitgeber dürfte einen Teil der Umsteiger auf Bus und Bahn erklären. Dennoch zeigt sich: Ohne massive Verbesserungen im Nahverkehr ist eine grundlegende Verschiebung im Pendelverhalten mittelfristig nicht zu erwarten.

Pendelstrecken meist kurz – aber Auto dennoch dominant

Knapp 70 Prozent der Berufstätigen benötigen weniger als 30 Minuten für den einfachen Weg zur Arbeit. Besonders verbreitet sind Strecken zwischen fünf und 25 Kilometern – ein Bereich, in dem der Pkw seine Vorteile in Flexibilität, Zeitersparnis und Verfügbarkeit ausspielt. Auch für Strecken unter 10 Kilometern bleibt das Auto trotz Konkurrenz durch Fahrrad oder Nahverkehr das dominierende Verkehrsmittel.