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Investition von 80 Millionen Euro
Berlin will Magnetschwebebahn testen

Die schwarz-rote Berliner Regierung möchte eine Teststrecke für eine Magnetschwebebahn bauen. Die nötigen rund 80 Millionen Euro stammen nicht aus dem Haushaltsentwurf.

Transrapid
Foto: Thyssenkrupp/Joachim Negwer

Auf etwa fünf bis sieben Kilometer soll demnächst eine Magnetschwebebahn quer durch die Hauptstadt fahren – zumindest wenn es nach der aktuell schwarz-roten Regierungskoalition geht. CDU-Fraktionschef Dirk Stettner kündigte an, dass diese Technik schneller, einfacher und günstiger zu realisieren sei, als eine neue U-Bahn-Linie.

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Wo genau die Strecke aufgebaut werden soll, wurde allerdings bisher nicht bekannt. Die Kosten sind hingegen schon klar kommuniziert. Es geht um eine Investition von 80 bis 85 Millionen Euro. Die werde laut Stettner allerdings nicht aus dem beschlossenen Doppelhaushalt entnommen, sondern über das Sondervermögen Klimaschutz abgedeckt. Insgesamt umfasst dieses Klimaschutzpaket fünf Milliarden Euro.

Ohne Fahrer autonom durch die Hauptstadt

Unter anderem soll Berlin durch diese Summe bis 2045 klimaneutral werden. Laut der CDU hätte eine moderne und theoretisch bis zu 500 km/h schnelle Magnetschwebebahn, wie einst der Transrapid (siehe Bildergalerie), noch einen weiteren Vorteil: Sie könnte ohne Fahrer auskommen und neben Personen auch Güter schnell und effizient durch die Stadt befördern.

Die CDU präsentierte schon im Wahlkampf 2020/2021 ein Magnetbahn-Konzept, durch das der außerhalb liegende Hauptstadtflughafen BER mit der Innenstadt verbunden werde. In den 1990er-Jahren war eine Transrapid-Strecke von Berlin nach Hamburg in der öffentlichen Diskussion. Die Fahrstrecke hätte mit der Technik innerhalb einer Stunde bewältigt werden können.

Berliner M-Bahn und "The Wall"

Und von 1989 bis 1991 fuhr die Berliner M-Bahn im Passagierbetrieb, die Testphase begann bereits 1984. Die M-Bahn fuhr zwar auf Rädern, aber 85 Prozent des Gewichts stützen Magnete ab und der Antrieb erfolgte ebenso magnetisch über Linear-Motoren. Bis Juli 1991 hatte die M-Bahn über drei Millionen Passagiere befördert, im Zuge der deutschen Wiedervereinigung musste sie aber dem Wiederaufbau der U-Bahn-Linie U2 weichen.

Ein Wiederaufbau der Magnetbahnstrecke als Anschluss zum in Brandenburg gelegenen Flughafen Schönefeld fand nach anfänglichen Erwägungen doch nicht statt – die meisten Teile gingen in den Schrott. Das Magnetbahnfahrzeug Nr. 06 blieb erhalten und steht aktuell in einem Oldtimer-Museum auf Rügen im Binzer Ortsteil Prora. Fun Fact: Als Roger Waters am 21. Juli 1990 seine Rock-Oper "The Wall" auf dem Potsdamer Platz aufführte, saßen und standen findige Fans, die keine Eintrittskarten abbekommen hatten, in der im kurzen Takt über das Konzertgelände pendelnden M-Bahn.

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Fazit

Die Berliner Regierung will eine Magnetschwebebahn quer durch die Hauptstadt testen. Für die bis zu sieben Kilometer lange Strecke sollen rund 80 Millionen Euro investiert werden. Von 1989 bis 1991 war bereits die magnetisch angetriebene M-Bahn im Passagierbetrieb unterwegs, die mit ihrer damaligen Streckenführung nicht zur den Verkehrsplänen im wiedervereinigten Berlin passte. Ein Neubau der Strecke zum Flughafen Schönefeld (damals noch nicht BER) verwarfen die Verantwortlichen.

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