In den vergangenen Tagen war an vielen Tankstellen in Russland der Sprit extrem knapp geworden, weil viele Staatskonzerne des Riesenreichs Kraftstoff lieber teuer ins Ausland verkaufen. Laut Kudrjaschow exportierten die Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt drei Millionen Tonnen Benzin.
Benzin-Exporte bringen mehr Geld
Etwa jede zehnte Region Russlands ist derzeit von Sprit-Mangel betroffen. Stellenweise kam es zu Hamsterkäufen beim Normalbenzin, das umgerechnet etwa 70 Euro-Cent pro Liter kostet. Kudrjaschow sagte, er erwarte aufgrund der Engpässe eine Preissteigerung um etwa fünf Prozent. Eine staatliche Regulierung schloss er aus. "Wir haben genug Reserven", sagte der Vize-Energieminister. Nach seinen Angaben gilt der Export-Stopp zunächst bis Ende Mai. In einem ähnlichen Schritt hatte Moskau im vergangenen Jahr nach langer Dürre und Flächenbränden ein Ausfuhrembargo für russisches Getreide verhängt.
Einer der Gründe für die Kraftstoff-Knappheit sei die jüngste Aufforderung von Regierungschef Wladimir Putin gewesen, die Preise für Sprit nicht zu erhöhen, hieß es. Dies habe dazu geführt, dass Mineralölkonzerne das Benzin lieber ins Ausland verkaufen. Russlands Kartellamt ermittelt derzeit gegen die Unternehmen.