Beliebte Urlauber-Strecke Pfändertunnel: Neue Blitzer und Section-Control

Pfändertunnel mit Section-Control
Neue Technik gegen Raser

Veröffentlicht am 26.05.2025

Seit dem 10. März wird der Pfändertunnel zwischen Deutschland und Österreich saniert. Seit April laufen die Hauptmaßnahmen in der Weströhre. Während der Bauarbeiten ist die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h limitiert, um die Sicherheit von Autofahrern und den Arbeitern im Tunnel zu gewährleisten. Um dieses Limit zu unterstreichen, aber natürlich auch für die zukünftige Nutzung, hat der Tunnelbetreiber, die staatliche österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG, eine neue Section-Control-Anlage zur Tempokontrolle installiert.

Überwachung mit "Section-Control"

Bei der Section-Control-Technik wird nicht wie mit klassischen "Blitzern" eine Tempomessung an einem bestimmten Punkt vorgenommen. Stattdessen wird über eine bestimmte Strecke (Section) die Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen. Dazu werden die Autos am Beginn und Ende der Messstrecke erfasst. Liegt das durchschnittliche Tempo über dem Limit, gibt es am Ende der Kontrollstrecke das übliche Erinnerungsfoto und anschließend Post von den Behörden.

In Österreich hat sich die Section-Control-Technik bewährt. 2003 wurde diese Geschwindigkeitskontrolle erstmals im Kaisermühlentunnel auf der A22 in Wien installiert. Seitdem gab es dort keinen tödlichen Unfall mehr, die Unfallzahlen insgesamt gingen um 50 Prozent zurück.

Zur neuen Section-Control-Anlage sagt Alexander Holzedl, Pressesprecher der ASFINAG, auf unsere Anfrage: "Die Verkehrssicherheit in Tunnel hat eine hohe Priorität – ganz speziell dann, wenn längerfristige Arbeiten wie hier gerade im Pfändertunnel stattfinden. Aus diesem Grund hat sich die ASFINAG zusammen mit den Partnern von Land und Polizei darauf verständigt, das Bewusstsein für die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit zu schärfen."

Noch nicht scharfgeschaltet

Allerdings haben Autofahrer aktuell offenbar noch eine Schonfrist, das System ist noch nicht "scharfgeschaltet". Dennoch warnen bereits große Info-Schilder vor der Überwachung. "Der Sinn zum jetzigen Zeitpunkt liegt darin, Verkehrsteilnehmende mit dieser Maßnahme dahingehend anzuhalten, auf die Geschwindigkeit und natürlich den Sicherheitsabstand zu achten. Dadurch wird die Sicherheit im Tunnel erhöht, Unfällen auch während der Bauarbeiten kann so vorgebeugt werden", so Holzedl in seinem Statement.

Darauf verlassen, dass die Anlage noch nicht in Betrieb ist, sollte man sich freilich nicht. Denn die teure Technik ist nicht als Attrappe installiert worden, sondern wird in absehbarer Zeit den Dienst aufnehmen – wohl ohne Vorankündigung. Die Bußgelder für Tempoverstöße in Österreich sind durchgängig höher als in Deutschland und werden ab einer Höhe von 25 Euro auch in Deutschland vollstreckt. Bei besonders schweren Verstößen droht sogar die Beschlagnahmung und Versteigerung des Fahrzeugs.