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Batteriesystem-Hersteller Microvast
Nächster E-Auto-Spezialist geht nach Brandenburg

Neben Tesla siedelt sich auch der Batteriesystem-Hersteller Microvast in Brandenburg an. Die US-Firma verlegt ihre Europa-Zentrale in die südlich von Berlin gelegene Stadt Ludwigsfelde.

11/2019, Microvast Logo
Foto: Microvast

Im Windschatten von Tesla siedelt sich ein weiterer Spezialist für Elektrofahrzeuge in Brandenburg an. Microvast verlegt ihre Europa-Zentrale von Frankfurt/Main nach Ludwigsfelde, eine südlich von Berlin gelegene 26.000-Einwohner-Stadt im Landkreis Teltow-Fläming. Die US-Firma ist auf schnell ladende Lithium-Ionen-Batterie-Systeme für Transporter und Nutzfahrzeuge spezialisiert; vor allem Elektrobusse in Asien sind mit den Akkus von Microvast ausgerüstet. Die Amerikaner fertigen dergleichen aber auch für Sport- und Geländewagen.

Unsere Highlights

Unabhängig von der Tesla-Entscheidung

In einem ersten Schritt will Microvast 43 Millionen Euro in sein neues Europa-Hauptquartier investieren und 100 Mitarbeiter in Verwaltung, Lager und Werk beschäftigen. Am Ende soll die Investitionssumme einen dreistelligen Millionenbetrag umfassen und zwischen 200 und 250 Menschen in der Fabrik beschäftigt sein, die von April bis Dezember 2020 gebaut werden und zum Jahresbeginn 2021 ihre Arbeit aufnehmen soll. Anfangs sollen pro Jahr zwischen 300.000 und 500.000 Batteriemodule für 10.000 bis 15.000 Fahrzeuge gefertigt werden. Ist alles fertig, soll sich der Output in etwa verfünffachen.

Die zeitliche Nähe der Bekanntgabe legt es zwar nahe, aber die Entscheidung für Ludwigsfelde scheint Microvast unabhängig von Tesla getroffen zu haben. Denn die beiden US-Firmen haben bislang keine Geschäftsbeziehungen untereinander und Microvast hat sein Gelände vor der Tesla-Bekanntgabe gekauft. Entscheidender dürften infrastrukturelle Überlegungen gewesen sein. Der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) liegt in unmittelbarer Nähe, die Autobahn-Anbindung ist gut und viele Produktionsstätten für Elektroautos befinden sich in relativer Nähe.

Mercedes baut den Sprinter in Ludwigsfelde

Ludwigsfelde hat eine lange Tradition im Flug- und Fahrzeugbau. Bis zum Zweiten Weltkrieg produzierte die Daimler-Benz Motoren GmbH Flugzeugtriebwerke, danach entstanden dort Motorroller. Bekannt wurde der Standort aber durch die Lastwagen-Fertigung: Zwischen 1965 und 1990 rollten etwa 600.000 Exemplare der Lkw-Modelle IFA W50 und L60 aus den Werkshallen. Danach kehrte Daimler nach Ludwigsfelde zurück: 1991 war der leichte Lkw LN2 das erste Mercedes-Nutzfahrzeug, das dort produziert wurde, 1996 folgte der große Transporter Vario. Seit 2006 ist dort ein Teil der Sprinter-Produktion angesiedelt.

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Fazit

Weder die Investitionssumme noch die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze hört sich sonderlich spektakulär an. Dennoch ist auch die Entscheidung von Microvast ein Zeichen, dass es in Deutschland endlich vorangeht mit der Elektromobilität. Und dass der Osten der Republik ein Zugpferd dieser Entwicklung ist.

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