Mit dem Ferienbeginn in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein befinden sich nun 14 Bundesländer in den Sommerferien. Nur noch in Bayern und Baden-Württemberg ist Schulunterricht. Die Folge: Das Verkehrsaufkommen erreicht vielerorts die Kapazitätsgrenze.
Auch viele Rückkehrer – etwa aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Skandinavien – machen sich auf den Heimweg. Hinzu kommen Tagesausflügler und spontane Urlauber, die bei sommerlichem Wetter ins Auto steigen.
Knapp 1.250 Autobahnbaustellen erschweren die Fahrt zusätzlich. Besonders dort, wo Fahrstreifen entfallen oder die Baustellen sehr lang sind, kommt es zu erheblichen Behinderungen.
Die Verkehrssituation im Wochenverlauf
Die größten Behinderungen werden am Freitagnachmittag, Samstagvormittag sowie Sonntagnachmittag erwartet. Wer kann, sollte lieber von Dienstag bis Donnerstag reisen, um dem größten Andrang zu entgehen. An diesen Wochentagen ist auch der Berufsverkehr in der Ferienzeit deutlich geringer.
Zur Entlastung des Reiseverkehrs gilt das Lkw-Fahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen an allen Samstagen bis einschließlich 31. August, jeweils von 7 bis 20 Uhr.
Diese Autobahnen sind besonders staugefährdet
In beiden Richtungen ist mit Verzögerungen auf folgenden Autobahnen zu rechnen:
- Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
- A1 Köln – Dortmund und Bremen – Hamburg
- A2 Berlin – Magdeburg – Hannover
- A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
- A4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden
- A5 Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe – Basel
- A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A7 Hamburg – Flensburg
- A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A9 Berlin – Halle/Leipzig – Nürnberg – München
- A10 Berliner Ring
- A11 Berlin – Dreieck Uckermark
- A19 Dreieck Wittstock – Rostock
- A24 Hamburg – Berlin
- A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
- A93 Inntaldreieck – Kufstein
- A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Vollsperrungen: Hier geht am Wochenende nichts mehr
Diese Autobahnabschnitte sind komplett gesperrt:
- A46 Wuppertal Düsseldorf: zwischen Wuppertal-Sonnborn und Haan-Ost von Freitag (25.7.), 21 Uhr, bis Montag (28.7.), 5 Uhr
- A46 Düsseldorf Wuppertal: zwischen Wuppertal-Cronenberg und Wuppertal-Sonnborn von Freitag (25.7.), 21 Uhr, bis Montag (28.7.), 5 Uhr
- A96 Lindau München: zwischen Germering-Süd und Gräfelfing von Freitag (25.7.), 20 Uhr, bis Samstag (26.7.), 5 Uhr
Langfristige Sperrungen betreffen:
- A60 bei Mainz: täglich zwischen 21 und 5 Uhr bis 2. September
- A45 bei Lüdenscheid: Sperrung zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bleibt bestehen
Umleitungen sind jeweils eingerichtet, kurzfristige Änderungen möglich.
Reiseverkehr im Ausland: Geduld gefragt
Der Ferienstart in weiteren Bundesländern führt auch im europäischen Ausland zu erheblichen Verkehrsbelastungen. Wer Richtung Süden unterwegs ist, muss auf den klassischen Urlaubsstrecken mit langen Staus und Verzögerungen rechnen.
Dazu zählen insbesondere die Tauernautobahn, die Pyhrnautobahn, die Inntalautobahn, die Fernpassroute sowie die Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route. Auch die Zufahrten zu den Küstenregionen in Italien, Kroatien und Frankreich sind stark frequentiert. Ebenso betroffen sind Fernstraßen in Richtung Polen, Tschechien und in die Niederlande.
In Österreich sorgen insbesondere Bauarbeiten auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke für Einschränkungen. Zwar bleibt der Verkehr an Wochenenden und Feiertagen zweispurig, dennoch besteht hohe Staugefahr. Zusätzlich gelten entlang der Inntalautobahn (A12) sowie auf der Fernpass-Route an den Wochenenden Abfahrtssperren für den überregionalen Verkehr.
Auf der Reschenpass-Straße südlich von Pfunds wird der Verkehr aufgrund von Bauarbeiten wechselseitig geführt. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich die Route über die Schweiz an. Am Pfändertunnel auf der Rheintal-Autobahn (A14) gibt es vor allem nachts immer wieder Sperrungen einzelner Röhren. An stark frequentierten Tagen bleibt der Tunnel allerdings baustellenfrei. Eine Erleichterung bringt das Ende der Großbaustelle zwischen Golling und Werfen auf der Tauernautobahn: Seit Ende Juni sind dort alle Tunnels wieder zweispurig befahrbar.
In Tschechien betrifft eine Baustelle die D8 zwischen Dresden und Prag. Nahe der Grenze werden zwei Tunnel saniert, wodurch es zu erheblichen Rückstaus kommen kann.
Grenzkontrollen: Verzögerungen nicht ausgeschlossen
Seit Anfang Mai finden an allen deutschen Grenzen wieder verschärfte Einreisekontrollen statt. Diese erfolgen zwar stichprobenartig, können jedoch insbesondere an den Wochenenden für längere Wartezeiten sorgen. Ziel der Maßnahme ist es, die illegale Migration einzudämmen, ohne den regulären Reiseverkehr übermäßig zu beeinträchtigen.
Mit längeren Verzögerungen ist besonders an den Autobahn-Grenzübergängen zu rechnen. Dies betrifft unter anderem Suben auf der A3 (Richtung Linz – Passau), Walserberg auf der A8 (Salzburg – München) sowie Kiefersfelden auf der A93 (Kufstein – Rosenheim). Auch bei der Ausreise in Richtung Frankreich, den Niederlanden und seit dem 7. Juli auch nach Polen sind stichprobenartige Kontrollen möglich. An den östlichen Übergängen – wie der A4 bei Ludwigsdorf (Görlitz), der A11 bei Pomellen (Stettin), der A12 bei Frankfurt (Oder) und der A15 bei Forst – sollte man ebenfalls Wartezeiten einplanen.
Wer mit dem Auto nach Slowenien, Kroatien, Griechenland oder in die Türkei reist, sollte sich auf besonders lange Grenzwartezeiten einstellen. In der Hauptreisezeit sind mehrere Stunden Verzögerung keine Seltenheit.
Sprit sparen auf der Reise
Um ein wenig die Kraftstoffkosten für die Urlaubsreise oder den Ausflug zu minimieren, sollten Autofahrer nach Möglichkeit die Schwankungen der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf nutzen. Für eine aktuelle Übersicht bietet sich unsere kostenlose Spritpreis-App "mehr tanken" (Google Play-Store oder Apple App-Store) an, die die aktuellen Kraftstoffpreise, eine Preis-Prognose und günstige Tankstellen in der Nähe anzeigt. Dort finden auch E-Auto-Fahrer Ladepunkte und deren Preise.