Diese Autos teilen sich mehr, als nur das Segment

Verwandte Konkurrenten
Diese Autos teilen sich mehr, als nur das Segment

Veröffentlicht am 07.04.2019
Autozwillinge Teaser Mazda MX-5 Fiat 124 Abarth Morph
Foto: Hersteller / ams

Es gibt sie gefühlt immer häufiger: Von konkurrierenden Automobilherstellern gemeinsam genutzte Plattformen, Motoren oder Fahrzeugteile. Soll heißen, zwei Hersteller teilen sich zum Beispiel eine Plattform, präsentieren und feiern am Ende des Tages jedoch ihr Fahrzeug als das alleinige Weltauto. Oder beide Hersteller produzieren je einen Motor und tauschen diese dann untereinander aus.

Eines der aktuellsten Zwillingspaare bildet sich aus dem BMW Z4 und dem Toyota Supra. Neben zahlreichen Gleichteilen, wie dem BMW-Sechszylinder, der in beiden Fahrzeugen zum Einsatz kommt, gibt es dennoch einen großen Unterschied: die Karosserieform – Toyota baut ein Coupé, BMW einen Roadster. Während die Bayern den Piloten mehr ins Zentrum rücken, und sich von der Endlos-Haube verabschieden, betont Toyota genau diese Form mit langer Schnauze und kurzem Heck. Der BMW Z4 teilt sich aber nicht nur mit dem flotten Japaner das Aggregat. Der potente Sechsender arbeitet auch unter der kurvenreichen Front des Morgan Plus Six.

Toyota Supra BMW Z4 Vergleich 2019
Hersteller / ams

Automobiles Potpourri

In diesem Jahr steht bei der Peugeot Société Anonyme (PSA), also dem Zusammenschluss von Citroën, DS, Opel, Peugeot und Vauxhall der große Umbruch mit komplett neuer Plattform an, auf der neben dem Peugeot 208 und dem DS 3 Crossback auch der Opel Corsa steht. Dabei handelt es sich um die PSA-Plattform namens CMP (Common Modular Platform). Sie erlaubt eine Gewichtsreduktion um rund 100 Kilo. Aus derselben PSA-Familie stammen der Peugeot 108 und der Citroën C1, die sich ebenfalls eine Plattform teilen. Eine Plattform, die zudem noch vom Toyota Aygo mitbenutzt wird. Und noch ein weiteres Beispiel des PSA-Plattform-Sharings: Opel Grandland und Peugeot 2008.

Die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz steht PSA in nichts nach und zeigt sich mit Nissan Juke und Renault Captur, Nissan X-Trail und Renault Koleos sowie Nissan Qashqai und Renault Kadjar sehr tauschfreudig. Gemeinsam mit dieser französischen Allianz hat auch Mercedes-Benz das eine oder andere Fahrzeug auf die Straße gebracht. So sind der Citan und der Renault Kangoo, genauso wie die A-Klasse und der Infiniti Q30, der GLA und der Infiniti QX30 sowie die X-Klasse und der Nissan Navara nicht nur Brüder im Geiste, sondern auch im Stahle.

Gemeinsam durch den Matsch

Bei der Aufzählung von Allianzen und Gruppne darf die Volkswagen-Gruppe nicht fehlen, wie die größten Plattform- und Motoren-Brüder zeigen: VW Touareg, Lamborghini Urus, Porsche Cayenne, Bentley Bentayga und Audi Q7. Interessant ist jedoch, dass der Italiener dank eines hohen Karbonanteils deutlich weniger auf die Waage bringt, als seine MLB-Brüder (Modularer Längsbaukasten).

Bei der Entwicklung von Pickups steht heutzutage natürlich auch die Gewichtsreduzierung auf dem Plan, doch vornehmlich gilt es sich im Gelände zu beweisen. Dass einen kurzen Ausritt in die Natur das Trio Nissan Navara, Mercedes X-Klasse und Renault Alaska nahezu gleichstark absolviert, liegt in seinen Genen. Denn genau die teilen sich die auf derselben Plattform entwickelten Brüder. Ebenfalls im Pickup-Segment um Kunden kämpfend, aber sich dieselbe Plattform teilend fahren der Mitsubishi L200 und sein Geschwisterchen Fiat Fullback durch den Matsch.

Kleine Roadster und Sportler mit Doppelherz

Zwei kleine Spaßmacher teilen sich rund 70 Prozent der in ihnen verbauten Teile: der Mazda MX-5 und der Fiat 124 Spider. Wie es dazu kam? Obwohl der MX-5 der meistverkaufte Roadster der Welt ist, hat Mazda selten an ihm verdient, ihn sich aber immer geleistet. Damit das weiterhin geht, wollte Mazda mehr von den teuer entwickelten Roadstern verkaufen. Fiat wollte einen Roadster verkaufen, aber nicht teuer entwickeln. Auftritt Fiat 124Spider. Sowohl Mazda als auch Fiat bauen ihre Roadster in ihren Heimatländern zusammen, sprich Japan und Italien. Auch klein, aber mit festem Dach fahren der Subaru BRZ und der Toyota GT86 über unsere Straßen. Der gemeinsam mit Toyota entwickelte BRZ ist seit 2012 auf dem Markt.