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Bedienkonzepte in Autos
Hyundai hält an Schaltern und Tasten fest

Alle Funktionen über den Touchscreen bedienen? Hyundai macht bei diesem Trend nicht mit, sagt Designchef Sang Yup Lee – der Sicherheit wegen.

Hyundai Santa Fe 2.2 CrDi 4WD Premium, Interieur
Foto: Achim Hartmann

Volkswagen musste es auf die harte Tour lernen. Nachdem die Bedienkonzepte aktueller VW-Modelle mit touchsensitiven Feldern, unbeleuchteten Slidern mit wenig intuitiver Doppelbelegung und Infotainment-Systemen mit fragwürdiger Menüstruktur weder Kundinnen und Kunden noch Testerinnen und Tester überzeugten, ruderten die Wolfsburger zurück. Sie wollen nun sukzessive verbesserte Bedienkonzepte in ihren Modellen einführen; im Zuge dessen werden konventionelle Tasten in die Cockpits zurückkehren.

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So weit will es Hyundai offensichtlich gar nicht erst kommen lassen. Wie Designchef Sang Yup Lee der australischen Auto-Website "Carsguide" anlässlich der Vorstellung des neuen Kona verriet, wollen die Koreaner vorerst an Schaltern, Tasten und Knöpfen festhalten. Die Entscheidung, bei der neuen Generation des Kompakt-SUV diese physischen Bedienelemente beizubehalten, insbesondere bei der Klimaanlage und beim Soundsystem, sei bewusst getroffen worden.

Tasten für "sicherheitsrelevante Funktionen"

"Wir haben die physischen Knöpfe in den letzten Jahren sehr stark genutzt", sagt Lee "Carsguide" zufolge. "Für mich müssen die sicherheitsrelevanten Funktionen über Tasten gesteuert werden." Während des Fahrens sei es schwierig, sie über einen Touchscreen oder Soft-Touch-Knöpfe zu kontrollieren. Solche Funktionen seien einfacher zu steuern, wenn sie sich über eine Taste "fühlen" lassen.

Zu dieser Erkenntnis kommen immer wieder auch die Tester der Autopresse, Verkehrssicherheitsbehörden und Verbraucherschutzorganisationen (siehe Fotoshow). So testete der ADAC im Sommer 2022 die Bedienkonzepte verschiedener Autos. Mit der eindeutigen Erkenntnis: Reine Touchscreen-Systeme sind kompliziert und lenken stark vom Fahren ab (siehe Video nach dem ersten Absatz). Das Tesla Model 3, das fast alle Funktionen in seinem Touchscreen bündelt, landete aufgrund seiner mit Abstand längsten Bedien- und Ablenkungszeiten klar auf dem letzten Platz. Dies sei "ein großes Sicherheitsrisiko", so der ADAC.

Konzeptänderung bei autonomen Fahrzeugen

Folgerichtig behält Hyundai die eingeschlagene Richtung bei. "Wir werden weiterhin physische Drehknöpfe haben", sagt Lee und ergänzt, dass dies ebenfalls seine eigene Präferenz sei. Allerdings werde sich das ändern, wenn Autos selbstständig fahren können. "Sobald es zum autonomen Fahren der Stufe 4 kommt, werden wir alles mit Softkeys bedienen", so Hyundais Designchef weiter.

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Fürs Handy okay, da trifft der Finger ins Ziel, aber im Auto sind mit klassische Knöpfe lieber.Ich finde die intuitive Bedienung von Smartphones sehr einfach und hätte sie gern auch im Auto.

Fazit

Möglichst viele Funktionen in Touchscreen-Menüs zu bündeln, lässt ein Auto-Cockpit aufgeräumter und technisch hochwertiger aussehen. Außerdem vereinfacht es die Elektrik, weil nicht einzelne Tasten, Knöpfe und Schalter separat per Kabel angesteuert werden müssen – was obendrein die Produktionskosten drückt. Insofern ist der Trend der letzten Jahre, physische Bedienelemente aus den Autos zu entfernen, nachvollziehbar. Allerdings sollte die Sicherheit an oberster Stelle stehen – dass Autos ohne "harte" Bedieneinheiten in dieser Hinsicht im Nachteil sind, wurde bereits mehrfach nachgewiesen. Insofern dürfte Hyundai mit seiner Entscheidung, vorerst an solchen Elementen festzuhalten, auf der sicheren Seite sein – genau wie die Kundschaft der Koreaner.

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