MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"26893547","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"26893547","configName":"ads.vgWort"}

Audi baut kompakte E-Autos mit SAIC
Neue China-Audis ohne die vier Ringe?

Audi und SAIC wollen gemeinsam intelligente Elektroautos für den chinesischen Markt bauen. Die ersten Kompaktmodelle sollen 2025 erscheinen und dürften eine Besonderheit aufweisen.

Audi S1 e-tron quattro Hoonitron
Foto: Audi

Audi und der chinesische Autokonzern SAIC Motors machen gemeinsame Sache. Am 20. Mai 2024 haben beide Firmen dazu ein Abkommen unterzeichnet. Die Unternehmen hatten die Zusammenarbeit bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Ziel ist es, gemeinsame Modelle auf Basis der China-spezifischen Plattform namens "Advanced Digitized Platform" zu bauen. Das soll die nächste Generation von intelligenten und vernetzten Premium-Fahrzeugen ergeben.

Den Start markieren drei kompakte Elektroautos im B- und C-Segment. Das soll einen dynamischen Einstieg in den schnell wachsenden Elektroautomarkt Chinas ermöglichen. Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, wolle "das Beste aus beiden Unternehmen zum Vorteil der chinesischen Kunden kombinieren", berichtet Elektroauto-News. Außerdem ermöglicht die Zusammenarbeit einen frühen Marktstart des ersten Modells. Es soll 2025 in China erscheinen. Laut Reuters sollen bis 2030 sogar neun gemeinsame Modelle in China auf den Markt kommen. Demnach werden die Modelle unter dem internen Codenamen "Purple" entwickelt.

Der große E-Ratgeber

Joint-Venture-E-Autos ohne die vier Ringe

Einem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge werden die Audi-SAIC-Modelle eine Besonderheit aufweisen und auf das bekannte Markenlogo mit den vier ineinander verschlungenen Ringen verzichten. Reuters beruft sich dabei auf "zwei Personen mit direkter Kenntnis der Pläne". Die Entscheidung sei auf "Überlegungen zum Markenimage" zurückzuführen. Unklar ist bislang jedoch, ob die Fahrzeuge stattdessen nur den Audi-Schriftzug oder ein anderes Logo auf der Karosserie tragen werden. Konkrete Hinweise dazu könnte es im kommenden November geben, wenn das erste Konzeptfahrzeug zeigen soll, welche Art Autos die Kooperation hervorbringen wird.

Bisher haben sich weder Audi noch SAIC zu den Gerüchten geäußert; Audi China bezeichnete sie als Spekulation. SAIC betonte Reuters gegenüber, dass es sich bei den neuen Elektroautos um "echte Audis mit authentischer Audi-DNA" handeln werde.

Die Ausgangssituation

Audi kann auf dem chinesischen Markt in Sachen Elektroauto nicht mehr Schritt halten und muss seit Monaten Marktanteile an Tesla und die chinesische Konkurrenz abgeben. Reuters zufolge hat die Marke im ersten Halbjahr 2024 insgesamt nicht einmal 10.000 E-Fahrzeuge in China verkauft. Der Grund: Die E-Autos, die auf dem MEB-Baukasten der Ingolstädter aufbauen, sind für die einheimischen Kunden zu schlecht vernetzt, laden zu langsam und haben zu wenig Leistung. Neben der Kritik am MEB reicht für den chinesischen Markt die neue PPE-Plattform allein nicht aus, die SSP-Plattform verzögert sich zudem.

Um so schnell wie möglich die Produktion von Elektroautos anzukurbeln, ordnet Audi nach monatelangen Sondierungen sein China-Geschäft neu. Das umfasst eine Einigung mit Joint-Venture-Partner SAIC, dessen Elektro-Plattform zu nutzen. Auf ihr sollen bereits ab 2025 die für China bestimmten Elektrolimousinen Audi A3 und Audi A4 aufbauen. Es sei das erste Mal, dass der VW-Konzern das Herzstück eines Elektroautos von seinen chinesischen Partnern beziehe, heißt es. Die SAIC-Basis soll für die Mittelklasse-Modelle ausgelegt sein, mit dem zweiten China-Partner FAW sollen Audi-Elektro-Fahrzeuge der Oberklasse realisiert werden. Gleichzeitig solle FAW das "bestehende Modellportfolio mit Verbrennungsantrieb fortführen".

Unterbau von SAIC

Mehreren Medienberichten zufolge handelt es sich um die Elektro-Plattform, die SAIC unter dem Label IM Motor für die Limousine L7 und den SUV LS7 nutzt. Diese SAIC-Plattform wiederum teilt sich Kernelemente mit der Nebula-Plattform, die von der SAIC-Marke MG verbaut wird. Entwicklungspartner ist das britische Unternehmen Williams Engineering. Der Unterbau bietet Versionen mit einem oder zwei Motoren, hat also entsprechend Hinterrad- oder Allradantrieb. Die Leistungs-Range soll von gut 200 bis zu 800 PS reichen. Zudem ist die Architektur auf den Betrieb mit 400 oder 800 Volt ausgelegt. Darstellbar sind dem Vernehmen nach zudem Radstände von 2.690 bis zu 3.100 Millimeter. Im IM L7 kombinieren die Chinesen damit Batterien mit 93 und 118 kWh Kapazität.

Inzwischen wird auch das Bild klarer, welche Komponenten Audi und SAIC in ihren gemeinsamen Produkten verwenden werden. Reuters zufolge sollen die Batterien vom Spezialisten CATL kommen. Das Fahrassistenz-Paket wird wohl auf Technik des chinesischen Start-ups Momenta basieren.

Denkbar wäre die China-Plattform später für die Serienversionen der Concept Cars Activesphere, Urbansphere (siehe Fotoshow), Skysphere und Grandsphere.

Umfrage
Halten auch Sie den Elektroantrieb für den richtigen Weg in die Zukunft?
55007 Mal abgestimmt
Nein, die CO2-Einsparung ist nicht so hoch, dass es sich lohnenwürde, die Nachteile in der Praxis in Kauf zu nehmen.Ja, E-Autos brauchen weniger Energie, emittieren insgesamt weniger CO2 und das Thema Reichweite erledigt sich wegen zunehmender Energiedichten und Ladegeschwindigkeiten der Akkus.

Fazit

Um im China-Geschäft bestehen zu können, braucht Audi schnell neue, wettbewerbsfähige Elektroautos. Da sich die eigene neue E-Plattform deutlich verzögert, muss man auf die Plattform eines Wettbewerbers ausweichen. Das verkürzt Marktstarts und Entwicklungszeiten deutlich. Daher unterzeichnen Audi und SAIC Motors ein gemeinsames Abkommen. Bereits 2025 soll das erste Elektroauto der beiden Hersteller auf dem chinesischen Markt erscheinen – allerdings wohl ohne die vier Audi-Ringe als Markenlogo.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 20 / 2024

Erscheinungsdatum 12.09.2024

148 Seiten