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Anti-Blackout-Plan in der Schweiz
Tempo 100, Waschstraßen zu, E-Auto stehen

Die Schweizer Regierung will mit drastischen Maßnahmen Stromausfällen (Blackouts) begegnen. Das betrifft auch die Autofahrer.

Schweiz Autobahn Stromkabel
Foto: Feifei Cui-Paoluzzo via Getty Images

Bevor es zu Stromabschaltungen in der Schweiz kommt, soll ein vierstufiger Plan die Stromnetze entlasten. Innerhalb der "Verordnung über die Beschränkung und Verbote der Verwendung von elektrischer Energie" vom 23. November 2022 sind auch einige Beschränkungen und Verbote für Autofahrer verzeichnet.

110.000 E-Autos dürfen nur eingeschränkt fahren

So ist in der ersten Eskalationsstufe die Beleuchtung von Parkplätzen und Parkhäusern außerhalb der Öffnungszeiten, mit Ausnahme von Notbeleuchtungen verboten. In der zweiten Stufe dürfen Lager und Umschlagplätze nur noch mit 18 Grad Celsius beheizt werden.

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In der dritten Stufe ist die Nutzung von Elektroautos nur noch für zwingende Fahrten gestattet. Dazu zählen Fahrten zur Berufsausübung, Einkäufe, Arztbesuche, Wahrnehmung von religiösen Veranstaltungen und Gerichtsterminen. Betroffen sind in der Schweiz rund 110.000 Elektroautos. Fahrer oder Fahrerinnen von Hybrid-Modellen dürfen die Akkus nicht mehr laden. Darüber hinaus gilt ein Verbot für die Nutzung von Waschanlagen für Pkw und Nutzfahrzeuge inklusive Waschstraßen und Waschboxen.

Tempo 100 auf Autobahnen

Nicht in einer der Eskalationsstufen aufgeführt, sondern als eigenen Artikel 8 mit Wirkung auf die Verkehrsregelverordnung aufgeführt ist die Änderung des Tempolimits auf Autobahnen von 120 auf 100 km/h – bei "günstigen Straßen-, Verkehrs- und Sichtverhältnissen". Außerdem soll laut Artikel 2 die elektrische Beleuchtung von Straßen und Plätzen an bestimmten Tagen und zu bestimmten Uhrzeiten ausgeschaltet bleiben.

Sollten alle vier Stufen keine Besserung bringen, sind Netzabschaltungen abwechselnd in verschiedenen Regionen notwendig. Davon ausgenommen sind dann systemrelevante Dienstleistungen wie Energie- und Wasserversorgung sowie alle "Blaulicht"-Organisationen. Auch Endkunden, zum Beispiel aus der Industrie, die mehr als 100 Megawattstunden verbrauchen, werden teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten.

Schweiz ist großer Strom-Importeur

Die Schweiz importierte im Winter 2021 5,7 Milliarden Kilowattstunden in erster Linie aus Deutschland und Frankreich. Neben den für Autofahrer relevanten Themen schränkt die Verordnung auch das tägliche Leben in den unterschiedlichen Stufen ein. So dürfen Waschmaschinen zum Beispiel in privaten Haushalten nur noch mit 40 Grad betrieben, Kühlschränke dürfen nicht unter 6 Grad eingestellt werden. Reklamebeleuchtungen sind verboten, Streamingdienste müssen ihre Angebote von HD auf SD umstellen, Laubbläser sind verboten, ebenso Klimaanlagen, Heizlüfter und Warmwasser in öffentlichen Toiletten. Erst in der letzten Stufe 4 sind Rolltreppen ausgeschaltet, der Betrieb von Wintersportanlagen verboten, öffentliche Filmvorführungen sowie Sportveranstaltungen untersagt.

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Fazit

Die Schweiz, abhängig von Strom-Importen, bereitet sich mit drastischen Maßnahmen auf Blackouts vor. In einer Verordnung wurde in vier Eskalationsstufen definiert, was den Schweizern verboten ist. Dazu zählen ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und ein Verbot, mit dem E-Auto zu fahren. Außerdem werden Straßen und Parkplatzbeleuchtungen ausgeschaltet und vieles mehr.

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