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750-kg-Anhänger im Test
Sechs im Test, drei mit Schwächen, zwei fallen durch

Der ADAC hat sechs ungebremste Anhänger der 750-Kilogramm-Klasse mit Preisen bis zu 770 Euro einem Test unterzogen. Zwei davon fielen glatt durch.

ADAC Anhängertest 750 kg 2019
Foto: ADAC

Pkw-Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm sind vor allem im privaten Bereich sehr verbreitet. Schnittgut wegfahren, kleiner Umzug oder Möbel und Baumarkteinkauf – die kleinen Hänger sind kostengünstig und dürfen von einer Vielzahl Autos gezogen werden. Die für ihr Fahrzeug zulässige ungebremste Anhängelast in Kilogramm finden Sie in den Fahrzeugpapieren unter der Ziffer O2. Zu beachten ist, gerade für jüngere Fahrer, ob der Hänger überhaupt mit dem eigenen Führerschein bewegt werden darf.

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Der ADAC hat jetzt sechs ungebremste einachsige Anhänger in der Preisklasse bis 770 Euro getestet. Im Fokus standen Ausstattung, Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit. Zum Test angetreten waren Brenderup 1205SUB750, Humbaur Steely (Hornbach), Stedele MST71A (ATU), Stema Variolux 750 (Obi), TPV-Trailer TL-EU2-AR (Globus) und Unsinn WEB10.

Das Ergebnis: Drei der einachsigen Anhänger zeigen deutliche Schwächen, zwei davon fallen sogar durch.

Testergebnis Anhänger-Test ADAC 750 kg
HängerPreisTestnoteTestergebnis
Stema Variolux 750699,99 Euro2,3gut
Brenderup 1205SUB750599 Euro2,5gut
Humbaur Steely429 Euro2,7befriedigend
Unsinn WEB10769 Euro3,6ausreichend
TPV-Trailer TL-EU2-AR579 Euro4,7mangelhaft
Stedele MST71A549,99 Euro4,9mangelhaft

Bei den Anhängern MST71A der Firma Stedele (549,99 Euro) und TL – EU2-AR von TPV-Trailer (579 Euro) besteht die Gefahr, dass der Reifen bei Ausweichversuchen in voll beladenem Zustand den Rahmen beziehungsweise den Aufbau touchiert. Die Folge können Reifenschäden und Beeinträchtigungen im Fahrverhalten sein. Zudem kann ungenügende Reifenfreigängigkeit bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gewertet werden. Ein solcher Anhänger dürfte im Straßenverkehr nicht mehr betrieben werden. Beim getesteten Anhänger von Stedele wurden für den Radtyp nicht vorgesehene Radbolzen verbaut. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Radbolzen lockern. Über beide Vorfälle wurde das Kraftfahrtbundesamt (KBA) bereits informiert.

Doch auch der teuerste Anhänger im Test, der Unsinn WEB10 (769 Euro), zeigt Schwächen: Er verliert im Dauerhaltbarkeitstest die Holzschrauben am Unterboden, die zur Fixierung des Ladebodens dienen. Die verlorenen Schrauben reduzieren nicht nur die Stabilität des Hängers, sondern werden vor allem zum Sicherheitsrisiko für den nachfolgenden Verkehr. Das führt zu Punktverlust und somit zum ADAC Urteil 3,6.

Testsieger mit dem ADAC Urteil „gut“ ist der Stema Variolux 750 (699,99 Euro, Gesamtnote 2,3) mit bestem Fahrverhalten und gute Noten in der Handhabung. Zweitplatzierter ist der Brenderup 1205SUB750 für 599 Euro mit der Note 2,5. Großes Plus: Der Benderup besitzt eine klappbare Deichsel, durch die er platzsparend abgestellt werden kann. Positiv ist neben der Kippfunktion auch die Ausstattung mit Sicherungsseil und einem 13-poligen Anschlussstecker.

„Befriedigend“ (Note 2,7) lautet das ADAC Urteil zum günstigsten Pkw-Anhänger im Test: Den Humbaur Steely gibt es bereits für 429 Euro. Auffallend: die sehr guten Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung und die umfangreiche Zubehörliste. Negativ: Unebenheiten werden beim Fahren kaum abgefedert. Der Steely-Anhänger ist – wie drei weitere Testkandidaten – nur mit einem 7-poligen Anschlussstecker ausgestattet. Dieser überträgt – anders als ein 13-poliger Stecker – zum Beispiel kein Rückfahrtlicht.

Haltbarkeit gut, Ausstattung bescheiden

Der Test zeigte zudem: Bei fast keinem Anhänger ist das genaue Leergewicht angegeben. Der Nutzer weiß so nicht, wie viel er zuladen darf, um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten. Zudem sind nicht alle Hänger mit einem Sicherungsseil ausgerüstet, das den Hänger im Falle einer ausgeklinkten Deichsel an der Kupplung halten soll. In einigen europäischen Ländern ist dieses Sicherungsseil bereits gesetzlich vorgeschrieben. Auch noch nicht Standard ist ein 13-poliger Stecker, unverständlich, da alle modernen Autos mit 13-poligen Dosen ausgerüstet sind. Hier wird dann ein zusätzlicher Adapter benötigt. Mangelware ist auch ein sehr praktisches Stützrad, das nur ein Testhänger (Stema) aufweisen konnte. Keile, um den Hänger gegen wegrollen zu sichern, müssen auch zusätzlich erworben werden.

Erfreulich: Bei den Haltbarkeitstests über einen Fahrweg von simulierten 10.000 km im voll beladenen Zustand hielten fast alle Testmodelle stand, lediglich ein paar für die Stabilität des Anhängers weniger wichtige Schrauben oder Nietverbindungen hatten sich gelöst. Befestigungslaschen (sog. Zurrösen) sind jedoch nicht in allen Anhängern selbstverständlich – ohne diese darf aber nur Schüttgut transportiert werden. Auch die Reifen wiesen unterschiedliche Qualitäten und sogar Herstellungsjahre auf, obwohl sie zusammen in einem engen Zeitraum beschafft wurden. Nicht für alle Anhänger wird auf dem Markt Zubehör wie Planen, Stützräder oder zusätzliche Abstützungen angeboten.

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