Mit einem Durchschnittpreis von 500 Euro sind die Test-Radträger alles andere als günstig. Das teuerste Modell und der Testsieger von Uebler kostet 698 Euro, das Modell von Bullwing, gleichzeitig der Testverlierer, steht ab 215 Euro in der Preisliste. Insgesamt vergaben die ADAC-Tester bei fünf Modellen die Note „gut“, vier Mal wurde „befriedigend“ vergeben und bei zwei Fahrradträgern die Note „ausreichend“.
Die Testergebnisse im Einzelnen:
Uebler i31 – Note 1,9
Der klappbare Fahrradheckträger von Uebler zeigt keine Schwächen und überzeugt mit einer sehr einfachen Handhabung. Gegen einen Aufpreis kann der Träger mit einem Näherungssensor ausgestattet werden. Das hilfreiche Feature schlägt sich allerdings auch im Preis nieder. Mit knapp 1.087 Euro muss man sich das auch leisten können.
Stärken | Schwächen |
Mit knapp über 16 Kilogramm der leichteste Träger im Test | Incl. Näherungssensor sehr teuer in der Anschaffung |
Gute Handhabung | Abstand zwischen den Schienen zu eng (Scheuerstellen an den Rädern) |
Einfache Montage des Grundträgers am Fahrzeug | Erster Greifarm ist zu kurz für eine Montage an einem Transporter |
Haltearme können alleine nachträglich eingefädelt werden | |
Faltbar und damit wenig Platzbedarf bei der Lagerung | |
Geringer Platzbedarf | |
Umfangreiches optionales Zubehör |
Thule VeloSpace XT 3 – Note 2,0
Der Fahrradheckträger von Thule zeigt keine Schwächen. Wenn es eine gibt, ist es die erstmalige Montage des Haltebügels. Der Ansatz des Gewindes und das Einfädeln des Spannbügels sind etwas kniffelig. Auch zum Transport von vier Rädern hervorragend geeignet.
Stärken | Schwächen |
Bestes Ergebnis beim City Crash | Erstmontage etwas kniffelig |
Sehr gute Verarbeitung | Kabelverlegung ungünstig (kann beim Ankoppeln gequetscht werden) |
Haltebügel können nachträglich eingefädelt werden | Langes Rasterband stört etwas bei der Handhabung |
Einfache Handhabung auch beim Transport von 4 Rädern | |
Guter Kippmechanismus |
Eufab Premium 3 – Note 2,3
Der faltbare Fahrradheckträger von Eufab lässt sich alleine sehr angenehm am Fahrzeug montieren. Mit über 22 Kilogramm Eigengewicht erlaubt dieser bei 50 kg Stützlast nur eine Nutzlast von etwa 29 kg. Rasterbänder können nur handfest angezogen werden. Die Distanz der Schienen, die Radblocker sowie die Länge der Befestigungsbänder sind ausreichend für Pedelecs und E-MTBs.
Stärken | Schwächen |
Faltbarer Fahrradheckträger | Mit über 22 kg ein schwerer Fahrradheckträger |
Einfache Montage auch alleine | Zulässiges Gesamtgewicht erst ab einer Stützlast von 90 kg möglich |
Guter Kippmechanismus | Rasterband kann nur handfest gespannt werden |
Haltearme können alleine nachträglich eingefädelt werden | Zusätzliche Begrenzungsleuchten bei E-MTBs ggf. nötig |
Guter Abstand zwischen den Rädern | Kennzeichenhalter kann bei falscher Abfolge im Aufbau leicht kaputt gehen |
Stecker zur Beleuchtung nicht drehgesichert | |
Zusätzliche Sicherung durch Bänder |
Bosal Traveller III – Note 2,3
Der faltbare Fahrradheckträger von Bosal lässt sich alleine sehr angenehm am Fahrzeug montieren. Mit über 22 Kilogramm Eigengewicht erlaubt dieser bei 50 kg Stützlast nur eine Nutzlast von etwa 29 kg. Rasterbänder können nur handfest angezogen werden. Die Distanz der Schienen, die Radblocker sowie die Länge der Befestigungsbänder sind ausreichend für Pedelecs und E-MTBs.
Stärken | Schwächen |
Faltbarer Fahrradheckträger | Mit über 22 kg ein schwerer Fahrradheckträger |
Einfache Montage auch alleine | Rasterband kann nur handfest gespannt werden |
Guter Kippmechanismus | Zusätzliche Begrenzungsleuchten bei E-MTBs ggf. nötig |
Spezialstecker für 13-/7-poligen Anschluss integriert | Kennzeichenhalter kann bei falscher Abfolge im Aufbau leicht kaputt gehen |
Haltearme können alleine nachträglich eingefädelt werden | Stecker zur Beleuchtung nicht drehgesichert |
Guter Abstand zwischen den Rädern | Zusätzliche Sicherung durch Bänder |
Kein optionales Zubehör im Angebot |
Yakima FoldClick – Note 2,5
Der Fahrradheckträger von Yakima macht mit dem Schnellbefestigungssystem für die Kupplung einen vernünftigen Eindruck. Die Befestigungsschiene für das zweite Rad ist etwas zu lang, dadurch können die beiden hinteren Räder schnell etwas schief stehen. Zudem zeigt er Schwächen beim ADAC City-Crash.
Stärken | Schwächen |
Einfache Montage auch alleine | Schwächen bei der Crashsicherheit |
Haltearme können alleine nachträglich eingefädelt werden | Rasteranzahl am Band etwas zu knapp bemessen (Abstand zur Felge eines Trekkingrades besteht nach Ende des Rastenbandes) |
Wiegt nur knapp 19 Kilogramm | Mittlerer Befestigungsarm etwas zu lang, so dass die Räder 2 und 3 ggf. etwas schief stehen |
Wenig Platzbedarf, da faltbar | Nach Nutzung der Kippfunktion im beladenen Zustand rastet eine Seite des Verschlusses nicht immer ein |
Atera Strada Sport M3 – Note 2,6
Der Fahrradheckträger von Atera bietet eine Erweiterung für den Transport von vier Fahrrädern. Allerdings muss dabei die Stützlast des Fahrzeugs beachtet werden. Ggf. bei Pedelecs, aber definitiv bei E-MTBs ist der Abstand zwischen den ersten beiden Schienen zu gering. Hier kann bzw. muss auf die erste und dritte Schiene zurückgegriffen werden. Das Einfädeln und Befestigen der Haltearme ist etwas knifflig.
Stärken | Schwächen |
Hochwertige Verarbeitung | Kupplungsbefestigung etwas hakelig |
Einfaches Abklappen bei voll beladenen Zustand | Rasterband etwas schwergängig |
Erweiterbar auf viertes Fahrrad | Haltearme nicht abnehmbar |
Optionales Zubehör für breitere Reifen (ab 2,4 Zoll) vorhanden | Abstand zwischen den Schienen zu eng (Scheuerstellen an den Rädern) |
Zusätzliche Begrenzungsleuchten bei E-MTBs und längeren Pedelecs ggf. nötig | |
Klemmung der Kupplung nicht vollflächig, so dass der Einschlag nach City Crash am Fahrzeug enorm ist |
Westfalia Bikelander – Note 2,8
Der Fahrradheckträger von Westfalia erlaubt eine Erweiterung auf drei Fahrräder, dies allerdings nicht ohne Probleme vonstatten geht. Die Montage der Erweiterung am Grundträger ist etwas umständlich und zeigt Probleme beim Einfädeln. Zudem ist die fixe Position der langen Ratschenbänder hinderlich in der Handhabung.
Stärken | Schwächen |
Sehr gute Verarbeitung des Grundträgers | Abnehmbare Erweiterung für das 3. Rad lässt sich schwer an Grundträger einfädeln |
Einfache Montage des Grundträgers am Fahrzeug | Erstmontage der Erweiterung etwas umständlich |
Haltearme können alleine nachträglich eingefädelt werden | Ratschenbänder können aufgrund der fixen Position beim abklappen eingezwickt werden |
Faltbar und damit wenig Platzbedarf bei der Lagerung (ohne Erweiterung) | Ratschenbänder der Verlängerungen decken das Nummernschild etwas ab |
Erweiterung abnehmbar | Fahrradheckträger mit Erweiterung lässt sich für den Transport nicht mehr komplett einklappen |
Fixierung des elektrischen Anschlusses am Träger fehlt | |
Montage der Erweiterung ist in der Bedienungsanleitung sehr klein dargestellt |
Norauto (ATU) Rapidbike 3P plus – Note 3,0
Der Fahrradheckträger von Norauto (A.T.U) zeigt die erste Herausforderung bei der Erstmontage. Die Kabelführung erzeugt einen Konflikt bei Bedienung der Kippeinrichtung und kann dadurch leicht beschädigt werden. Der Fahrradheckträger erlaubt den Transport von drei Rädern erst ab einer Stützlast ab 85 Kilogramm, ansonsten übernimmt der Hersteller keine Haftung für Schäden am Fahrzeug.
Stärken | Schwächen |
Keine Auffälligkeiten bei den Ausweichtests | Umständliche Erstmontage, besonders bei der Kabelführung |
Gute Abbildungen in der Bedienungsanleitung | Kupplungsbefestigung in der Handhabung etwas umständlich, da der Hebel nach unten |
Rasterband kann nur handfest gespannt werden und das Lösen erfordert mehr Kraftaufwand | |
Abstand zwischen den Schienen zu eng (Scheuerstellen an den Rädern) | |
Keine Angaben z.B. zur Beladung oder Stützlasten am Heckträger vorhanden | |
Rahmenklemmung begrenzt und dadurch etwas labil | |
Zusätzliche Begrenzungsleuchten bei E-MTBs und längeren Pedelecs ggf. nötig |
Mft BackPower – Note 3,5
Ein sehr schwerer Fahrradheckträger von Mft. Bei einem Eigengewicht von knapp 31 kg ist bei einer Stützlast von 75 Kilogramm nur noch eine Zuladung von 44 Kilogramm möglich. Die Verzahnung am Befestigungsbügel ist etwas zu schwach ausgelegt. Diese Schwäche zeigt sich besonders beim City Crash. Zudem ist die Handhabung verbesserungswürdig (Bedienung erfolgt vermehrt von unten).
Stärken | Schwächen |
Solide Konstruktion | Schwächen bei der Crashsicherheit führen zur Abwertung |
LED Lichttechnik | Sehr schwerer Fahrradheckträger |
Ermöglicht den Transport von 4 Rädern | Raster am Befestigungsbügel etwas zu schwach ausgelegt |
Komplizierte Montage am Fahrzeug | |
Befestigung der Fahrräder mittels Spanngurten ist etwas umständlich | |
Verriegelung und Kippfunktion erfolgen über den gleichen Hebel (Fehlbedienung) | |
Keine Angaben zur maximalen Beladung bei einer geringeren Stützlast |
Menabo Alphard Plus – Note 3,6
Der Fahrradheckträger von Menabo erlaubt nur maximal 15 kg pro Fahrrad beim Transport von drei Rädern (25 Kilogramm beim Transport von zwei Rädern). Das schränkt den Transport der gängigen Pedelecs und Fahrräder stark ein. Vom Aufbau über die generelle Handhabung und die Bedienung der Kippeinrichtung bis hin zur Befestigung der Fahrräder müssen Abstriche hinsichtlich des Komforts gemacht werden.
Stärken | Schwächen |
Adapter für 7-poligen Stecker im Lieferumfang | Fahrradheckträger muss zuerst zusammengebaut werden |
Geringe Qualität in der Verarbeitung | |
Nur maximal 25 kg pro Pedelec (2x) und 15 kg pro Fahrrad (3x) schränkt den Transport ein | |
mangelhafte Kabelführung | |
Keine Angaben z.B. zur Beladung oder Stützlasten am Heckträger vorhanden | |
Zur Beladung des ersten Fahrrads muss zuerst die Strebe abgesenkt werden | |
Abstand zwischen den Schienen zu eng (Scheuerstellen an den Rädern) | |
Bedienung des Hebels für die Kippfunktion etwas schwergängig | |
Rasterband kann nur handfest gespannt werden und das Lösen erfordert mehr Kraftaufwand | |
Befestigungsschrauben der Haltearme sowie deren Gummis und die Abschlüsse in den Schienen lösen sich leicht bei der Montage | |
Zusätzliche Sicherung des Trägers über einen Winkel und Spanngurt am Fahrzeug, könnte dies bei Fahrmanövern beschädigen | |
Stecker zur Beleuchtung nicht drehgesichert | |
Taschen in der Reifenhalterung schwer zu reinigen | |
Nummernschildhallterung zu klein |
Bullwing SR3 plus – Note 3,8
Der Fahrradheckträger von Bullwing erlaubt nur maximal 20 kg pro Schiene. Das schränkt den Transport eines gängigen Pedelecs sehr ein. Vom Aufbau über die generelle Handhabung und die Bedienung der Kippeinrichtung bis hin zur Befestigung der Fahrräder müssen Abstriche hinsichtlich des Komforts gemacht werden. Die Befestigung der Fahrräder mit den vorgesehenen Spanngurten ist nicht mehr Stand der Technik. Die Radbefestigungen zeigen Schwächen beim ADAC City Crash.
Stärken | Schwächen |
elativ leichter Fahrradheckträger | Schwächen beim ADAC City-Crash (Abwertung) |
Haltearme können etwas umständlich, aber nachträglich eingefädelt werden | Befestigung der Fahrräder mittels Spanngurten ist nicht mehr Stand der Technik |
Fahrradheckträger muss zuerst zusammengebaut werden | |
Nur maximal 20 kg pro Schiene schränkt den Transport eines gängigen Pedelecs sehr ein | |
Entriegelung der Kippeinrichtung im beladenen Zustand etwas schwierig zu erreichen | |
Keine Diebstahlsicherung der Fahrräder vorhanden | |
Stecker zur Beleuchtung nicht drehgesichert | |
Spanngurte können nur handfest gespannt werden | |
Keine Radstandverstellung vorhanden | |
Hohe Elastizität zwischen den Rädern beim Fahren vorhanden | |
Zusätzliche Begrenzungsleuchten bei E-MTBs und längeren Pedelecs ggf. nötig |
Im Crashtest schnitt der „VeloSpace XT 3 von Thule am besten ab. Hier konnten die Tester vom ADAC kaum einen Kontakt mit dem Auto konstatieren. Ganz anders bei den Modellen SR3 plus von Bullwing, Mft BackPower und FoldClick 3 von Yakima. Hier gab es teils heftige Einschläge, auch Haltearme brachen. Beim Testverlierer von Bullwing rutschten auch Räder aus den Führungsschienen. Der Befestigungsbügel des Mft war zu schwach ausgelegt.
Wichtig beim Transport auf der Anhängerkupplung ist auch ein geringes Gewicht des Trägersystems. Hier fällt der Testsieger von Uebler mit 16,4 Kilo positiv auf. Beim mit 30,8 Kilo schwersten Modell aus dem Hause Mft kann die Stützlast mit drei Rädern schon überschritten sein.
Bei der Beladung setzten viele Hersteller den Systemen zudem enge Grenzen. Bullwing erlaubt 20 Kilo pro Schiene, erlaubt aber keine Pedelecs, wie das Unternehmen dem ADAC nach dem Test mitteilte. Mentabo gestattet bei drei Rädern nur 15 Kilo pro Fahrrad.
Auch die Erstmontage des Testverlierers, aber auch des Systems von Menabo gestaltete sich schwierig. Vorbildlich sind die Systeme von Uebler und Yakima, die einfach zu montieren waren.
Sind die Räder erst einmal montiert, so haben die ADAC-Tester herausgefunden, dass bei Uebler, Norauto, Menabo, Thule und Atera der Abstand zwischen den Halteschienen zu gering ist. Radteile können während der Fahrt scheuern. Wer auf eine funktionierende Diebstahlsicherung Wert legt, sollte das Bullwing-System nicht in Betracht ziehen; hier gibt es schlichtweg keine.