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Gefahr auf der Urlaubsreise
So wehren Sie sich gegen Autobahn-Räuber

Urlaubsreisende mit dem Auto müssen in touristischen Gebieten besonders auf der Hut sein. Trickbetrüger und Diebesbanden haben es auf vollbepackte Urlaubsautos abgesehen. Hier die gängigsten Tricks und wie sie sich schützen können.

Autobahn-Räuber
Foto: Youtube Screenshot Guardia Civil

1. Die falschen Helfer

So gehen die Kriminellen vor:
Ein oder mehrere Autofahrer – manchmal mit deutschen oder anderen ausländischen Kennzeichen – machen sie durch Hupen, Gestikulieren oder mit dem Werfen von kleinen Steinen darauf aufmerksam, dass etwas nicht an ihrem Auto stimmt. Manchmal gehen die Täter auch rabiater vor und drängen ein Fahrzeug auf den Pannenstreifen ab. Oftmals sind die Täterfahrzeuge mit mehreren Personen besetzt. Halten Sie auf dann auf dem Pannenstreifen oder einem Parkplatz an, werden Sie zum Aussteigen animiert und abgelenkt, weitere Täter durchsuchen blitzschnell das Auto nach Wertgegenständen oder räumen den Kofferraum leer.

Rücksicht hat Vorfahrt
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Hier ist es gefährlich:
Diese Masche kommt besonders häufig entlang der spanischen Autobahnen (insbesondere auf der A7 zwischen der französisch-spanischen Grenzstation La Jonquera und Barcelona, aber auch im weiteren Verlauf vor. Auch auf den südfranzösischen Autobahnen wurden schon Vorfälle gemeldet.

So schützen Sie sich:
Signalisieren Sie, dass Sie nicht anhalten werden. Halten Sie Ihr Handy hoch, um zu zeigen, dass sie ggf. die Polizei rufen oder Fotos machen. Wenn Sie anhalten, vermeiden Sie einsame Orte. Wenn Sie aussteigen, schließen Sie immer ihr Auto ab. Sollten Helfer ebenfalls aussteigen, bleiben Sie im Auto sitzen und rufen Sie die Polizei.

2. Der echte Pannentrick

So gehen die Kriminellen vor:
Während einer Pause zum Beispiel auf einem Rasthof, werden die Reifen angestochen. Die Diebe folgen ihnen und warten darauf, dass sie wegen des Luftverlustes anhalten. Die Kriminellen bieten Ihnen Hilfe beim Radwechsel an und lenken sie ab, während andere Täter Wertgegenstände aus dem Fahrzeug entwenden.

Hier ist es gefährlich:
Diese Betrugsmaschen sind in vielen EU-Ländern verbreitet, insbesondere in touristischen Regionen und großen Städten.

So schützen Sie sich:
Seien Sie misstrauisch gegenüber fremden Helfern, die plötzlich auftauchen. Wenn Sie das Auto verlassen, schließen Sie ab. Ist ihnen die Situation suspekt, bleiben sie im abgeschlossenen Auto sitzen und rufen Sie ihren Autoclub an, ggf. auch die Polizei.

3. Der falsche Pannendienst

So gehen die Kriminellen vor:
Eine Variante des o.g. Pannentricks, der aber statt privaten "Helfern" auf das Image von bekannten Pannendiensten wie dem ADAC setzt. Fahrzeuge werden oftmals bei auf Parkplätzen oder Rasthöfen manipuliert, der vermeintliche Pannendienst taucht dann direkt nach einer Panne auf, noch bevor die Urlauber echte Hilfe rufen können. Manchmal patrouillieren die falschen Pannendienste auf Urlauberrouten und warten auf havarierte Fahrzeuge. In beiden Fällen setzen die Kriminellen auf Fahrzeuge, die in der Farbgebung zum Beispiel denen des ADAC oder der ACE ähneln, dabei werden auch die Logos der Autoclubs verwendet. Selbst die vermeintlichen Helfer tragen entsprechende Kleidung. Besonders perfide: Störsender unterbrechen das Handynetz, so dass die Opfer keinen Mobilfunkempfang haben.

Statt das schadhafte Fahrzeug zur nächstgelegenen Werkstätte zu bringen, bringt der Abschleppwagen das Pannenauto in eine viel weiter entfernte Werkstätte. Für die unnötig weite Abschleppung werden den Reisenden hohe Beträge in Rechnung gestellt, auch unnötige Reparaturen lassen die Werkstattrechnung in die Höhe schnellen.

Hier ist es gefährlich:
Der Pannendienst-Trick wird häufig aus Ungarn, Serbien, Slowakei, Litauen und Polen sowie in Bulgarien und Kroatien gemeldet.

So schützen Sie sich:
Im Ausland betreibt der ADAC keine eigene Straßenwacht-Flotte und die dortigen Vertragspartner dürfen weder auf ihren Fahrzeugen noch an Werkstätten ADAC Logos verwenden. Es gibt jedoch eine Ausnahme: In Norditalien ist ein Gelber Engel ganzjährig als Pannenhelfer für die ADAC-Notrufstation tätig. Achten Sie auf falsche Logos oder Schriftzüge. Schließen Sie ihr Auto ab, wenn Sie es verlassen. Haben Sie keinen Handy-Empfang gehen Sie vorsichtig ein paar Meter weg und rufen die Polizei und/oder ihren Autoclub an.

4. Der Spiegeltrick

So gehen die Kriminellen vor:
Beim Überholen erzeugen die Täter ein lautes Geräusch und deuten per Gesten an, dass man anhalten soll. Sobald der Urlauber rechts ranfährt, präsentieren sie einen kaputten Außenspiegel und deuten auf einen schwarzen Strich auf der Karosserie des vermeintlichen Unfallverursachers. Dieser "Beweis" wurde jedoch bereits vor dem Zwischenfall oder unmittelbar nach dem Anhalten angebracht. Die Betrüger fordern dann vor Ort Geld als Schadensersatz.

Hier ist es gefährlich:
Die Masche ist besonders in Italien verbreitet

So schützen Sie sich:
Ruhe bewahren, schließen Sie nach dem Verlassen immer das Auto ab. Zahlen Sie nicht. Bestehen Sie darauf, die Polizei zu rufen. In den meisten Fällen ziehen die Betrüger dann ab.

5. Der Tür-Aufreißer-Trick

So gehen die Kriminellen vor:
Im Stadtverkehr oder bei Staus provozieren die Diebe eine Vollbremsung. Dadurch wird die Zentralverriegelung des Fahrzeugs deaktiviert – ursprünglich um Rettungskräften den Zugang zum Auto zu erleichtern. In diesem Fall reißen aber Komplizen auf Rollern oder Motorrädern die Türe auf und stehlen Wertgegenstände oder Taschen vom Beifahrersitz oder den hinteren Plätzen. Die Flucht gelingt den schmalen Zweirädern dann schnell im Verkehrschaos.

Hier ist es gefährlich:
Diese Betrugsmaschen sind in vielen EU-Ländern verbreitet, insbesondere in touristischen Regionen und großen Städten.

So schützen Sie sich:
Überprüfen Sie die Einstellung Ihrer Zentralverriegelung und verstauen Sie Wertgegenstände während der Fahrt sicher, besonders wenn Sie in der Stadt oder auf stark befahrenen Straßen unterwegs sind.

6. Das Autobahn-Gold

So gehen die Kriminellen vor:
Auf Rastplätzen oder Parkplätzen an Autobahnen oder Landstraßen sprechen die Täter Reisende an, weil sie ein Problem haben. Meistens handelt es sich um einen leeren Tank oder eine nicht funktionierende Kreditkarte. Sie bieten als Pfand für die finanzielle Hilfe oftmals Schmuck an, dabei handelt es sich um billigen Modeschmuck. Bei Polizei und Versicherungen wird dieser als "Autobahn-Gold" bezeichnet.

Manchmal suchen die Täter auch eine Mitfahrgelegenheit zur nächsten Tankstelle oder Bank. Dabei kundschaften Sie das Innere des Autos aus und stehlen Wertgegenstände.

Hier ist es gefährlich:
Diese Betrugsmaschen sind in vielen EU-Ländern verbreitet, insbesondere in touristischen Regionen, an Autobahnabfahrten, Parkplätzen und Landstraßen.

So schützen Sie sich:
Sieht der Hilfesuchende noch so seriös aus, seien Sie misstrauisch und tauschen Sie niemals Bargeld gegen ein Pfand. Lassen Sie keinen Fremden in Ihr Auto.

Generelle Sicherheitsmaßnahmen:

  • Lassen Sie Ihr Auto oder Wohnmobil auf Rastplätzen oder Rasthöfen niemals unbeobachtet
  • Übernachten Sie niemals auf unbewachten Parkplätzen
  • Überprüfen Sie nach einer Pause immer Ihr Fahrzeug auf Schäden, besonders die Reifen
  • Speichern Sie die Polizei-Notruf-Nummer des Landes in Ihrem Handy ab.
  • Lassen Sie sich Hilferuf-Floskel in der Landessprache übersetzen.
  • Speichern Sie die Auslands-Hotlines Ihres Autoclubs in Ihrem Handy ab
  • Schließen Sie immer Ihr Auto ab, wenn Sie es verlassen.
  • Mitreisende sollten das Auto verschließen, wenn der Fahrer aussteigt
  • Grundsätzlich sollten Sie misstrauisch sein, wenn Ihnen bei einer Panne schnell Hilfe angeboten wird
  • Zahlen Sie niemals gegnerische Schäden in bar
  • Verstauen Sie Wertgegenstände an einem sicheren und nicht einsehbaren Platz.
  • Haben Sie bei jeder Pannensituation Geld, Papiere und das Mobiltelefon im Blick.
  • Stecken Sie diese Gegenstände in Ihre Hosentasche, bevor Sie Ihr Fahrzeug verlassen.
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Fazit

Autofahrer sollten auf Reisen besonders vorsichtig sein, da Kriminelle verschiedene Tricks anwenden, um sie zu bestehlen. Von falschen Helfern bis hin zu manipulierten Pannendiensten – die Maschen sind vielfältig und oft schwer zu durchschauen. Wichtig ist, stets misstrauisch zu bleiben, das Auto abzuschließen und im Zweifel die Polizei zu rufen. Besonders gefährlich sind touristische Regionen und große Städte in der EU.

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Erscheinungsdatum 15.08.2024

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