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Abgasskandal-Strafe für US-Einheit von Stellantis
300 Mio. Dollar wegen „krimineller Verschwörung“

FCA US LLC, der nordamerikanische Arm des Stellantis-Konzerns, wird in den USA wegen eines Diesel-Abgasskandals zu einer hohen Geldstrafe verdonnert. Der Betrag ist jedoch nichts im Vergleich zu jenen Sanktionen, die VW einst bezahlen musste.

08/2014, Dodge Ram 1500 EcoDiesel
Foto: Geiger Cars

Den Urheber des Dieselskandals kam dieser teuer zu stehen: Allein in den USA hat der Volkswagen-Konzern bis heute mehr als 30 Milliarden Dollar (aktuell umgerechnet fast 29,4 Millionen Euro) an Geldstrafen gezahlt. Dort waren etwa 600.000 Fahrzeuge von Dieselgate betroffen. Und da könnte noch mehr kommen. Nämlich dann, falls die US-Bundesstaaten VW einzeln für seine Abgas-Vergehen zur Rechenschaft ziehen. Das Oberste Gericht in Ohio fällte im vergangenen Jahr ein entsprechendes Urteil, das ein solches Vorgehen ermöglicht – Ausgang ungewiss.

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Im Gegensatz dazu kommt der Stellantis-Konzern (all dessen Marken stellen wir in der Fotoshow vor) finanziell vergleichsweise glimpflich davon. Seine Nordamerika-Einheit FCA US LLC wurde nach einer dreijährigen Untersuchung vom US-Justizministerium nun im Rahmen eines Vergleichs zu einer Geldstrafe von knapp 300 Millionen Dollar (293,5 Millionen Dollar) verurteilt. Das ist ungefähr ein Hundertstel dessen, was VW in den Vereinigten Staaten zahlen musste. Hinzu kommt eine dreijährige Bewährungsfrist, in der sich der nordamerikanische Stellantis-Arm nichts dergleichen zuschulden kommen lassen darf. Obendrein muss sich der Autohersteller in der nächsten Zeit strengeren Kontrollen unterziehen.

FCA zahlte zuvor bereits Millionensummen

Hinzu kommen 311 Millionen Dollar (gut 304 Millionen Euro), die FCA US bereits an Zivilstrafen bezahlt hat. Außerdem seien bereits insgesamt 183 Millionen Dollar (etwa 179 Millionen Euro) an Entschädigungszahlungen an mehr als 63.000 Kundinnen und Kunden geflossen. Somit beläuft sich die Gesamtsumme, die die Stellantis-Tochter inzwischen wegen ihrer Diesel-Vergehen berappen musste, auf 793,7 Millionen Dollar (776,5 Millionen Euro).

Hintergrund ist hier wie dort der Dieselskandal. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, falsche Angaben zu den Dieselemissionen von mehr als 100.000 US-Dieselfahrzeugen gemacht und im Zuge dessen mit manipulierter Fahrzeug-Software bei Abgastests betrogen zu haben. Dabei handelte es sich um das SUV-Modell Jeep Grand Cherokee und den Pick-up Ram 1500 aus den Modelljahren 2014 bis 2016. Laut US-Justizministerium hat das Unternehmen, das damals noch unter dem Dach des Stellantis-Vorgängerkonzerns Fiat-Chrysler agierte, dabei eine "kriminelle Verschwörung" begangen; die Stellantis-Tochter hat sich dazu schuldig bekannt.

Weitere Verfahren gegen drei Mitarbeiter

Unabhängig von diesem mit dem Konzern geschlossenen Vergleich laufen noch Einzelverfahren gegen drei Mitarbeiter von FCA Nordamerika. Sie wurden wegen der Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten und Verstoßes gegen das Luftreinhaltegesetz angeklagt und warten auf ihre Prozesse.

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Fazit

Dieselgate schwelt im Hintergrund weiter. Auf VW könnten weitere Strafen einzelner US-Bundesstaaten zukommen, und auch die US-Einheit des Stellantis-Konzerns kommen ihre Vergehen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal nun teuer zu stehen. Deren Gesamtstrafe von fast 800 Millionen Dollar lassen im Vergleich mit jenen Geldsummen, die VW bisher zahlen musste, allerdings vermuten, dass die US-Justiz bei den Sanktionen nicht dieselben Maßstäbe angelegt hat.

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