Inkas Toyota Land Cruiser 300: Gepanzerter SUV

Das kanadische Unternehmen Inkas panzert viele Fahrzeugmodelle – unter anderem den Toyota Land Cruiser. Jetzt haben die Schutz-Spezialisten einen dieser Land Crusier umfangreichen Beschuss- und Explosionstests unterzogen und dazu ein Video veröffentlicht.

Als erstes ist zu sehen, wie diverse Geschosse in Zeitlupe in die Glasflächen des Inkas Land Cruiser einschlagen und dabei heftige Glassplitter-Fontänen erzeugen. Die Scheiben halten aber dem Beschuss stand, die Geschosse dringen nicht in den Innenraum. Als Kaliber haben die Prüfer 5.56 x 45/.223 Rem. (wird von den meisten westlichen Sturmgewehren verschossen) und 7.62 x 51/.308 Win. (kommt unter anderem im Sturmgewehr Heckler & Koch G3 und dem Maschinengewehr MG3 zum Einsatz) verwendet. Insgesamt haben die Tester auf das Fahrzeug 780 Schüsse abgefeuert – nach eigenen Angaben vorzugsweise auf kritische Bereiche.

Jede Menge Explosionen

Außerdem musste das Testfahrzeug diverse Explosionen aushalten. So ist im Video zu sehen, wie ein Doppelpack DM51-Granaten auf dem Dach des Land Cruisers mit Klebeband befestigt ist. Die DM51 ist Standard-Handgranate der deutschen Bundeswehr – sie wirkt auf Personen in einem Umkreis von zehn Meter tödlich. Der Inkas Land Crusier hält die Explosion ohne heftige Beschädigungen aus. Insgesamt haben die Experten sechs DM51 auf dem Dach und vier unter dem Boden das gepanzerten Geländewagens hochgejagt. Dann musste der Land Cruiser noch die Explosion von zwei Schützenabwehrverlegeminen des Typs DM31 aushalten. Die DM31 war ebenfalls bei der Bundeswehr in Verwendung – dort ist sie aber seit Jahrzehnten ausgemustert. Ihr Wirkungskreis beträgt 100 Meter, in einem Durchmesser von sechzig Metern wirkt sie bei ungeschützten Personen mit zu fünfzig Prozent tödlich und innerhalb von 20 Metern beschädigt sie ungepanzerte Fahrzeuge bis zum Ausfall. Den Inkas Land Cruiser schütteln die DM31 nur ein wenig durch, die Insassen bleiben unverletzt. Zum Schluss lassen die Tester noch in zwei Meter Entfernung vom Auto 15 Kilogramm TNT explodieren – auch diese Prüfung übersteht der gepanzerte Geländewagen – zudem lassen sich nach der Prüf-Tortur noch seine Türen öffnen.

Panzerung nach Kundenwunsch

Der Schutz des Inkas Land Cruiser nach der Schutzklasse BR6 eingestuft und soll so dem Beschuss mit 7,62er Gewehrmunition oder sogar der Sprengkraft von Handgranaten widerstehen.

Die Standard-Panzerung im Toyota umfasst einen armierten Fahrgastraum, einen gepanzerten Motorraum, einen zusätzlichen Schutz für die Batterie und die Motorelektronik sowie eine punktuell verstärkte Fahrzeugstruktur und Türscharniere. Das Fahrwerk wird auf das dadurch entstehende Mehrgewicht angepasst. Die Spezialreifen lassen sich auch noch ohne Luft fahren. Wer noch mehr Schutz wünscht, kann sich den Land Cruiser auch noch zusätzlich mit einer Feuerlöschanlage, einer Leichtbau-Panzerung, einer verstärkten Bremsanlage, einer Signal- und Intercom-Anlage und Spezialrädern aufrüsten lassen. Genauere Details zu den Sicherheitssystemen kommuniziert Inkas natürlich nicht. Auch gibt es keine Angaben zum Gewicht des Siebensitzers. Zu sehen ist von der Panzerung fast nichts. Nur wer die Türen und Klappen öffnet, erkennt den Sonderschutzstatus.

Verschiedene Ausstattungs- und Antriebsversionen

Zu haben ist der Inkas Land Cruiser 300 in drei Motorvarianten. Zur Wahl stehen der 3,5-Liter-V6 mit 400 PS, der Vierliter-V8 mit 271 PS und ein 3,3-Liter-V6-Turbodiesel mit 302 PS – immer in Kombination mit Allradantrieb. Ebenfalls verfügbar sind alle ab Werk lieferbaren Ausstattungsvarianten. Auch kann der gepanzerte Land Cruiser als Rechts- und Linkslenker bestellt werden. Geliefert wird weltweit – per See- oder Luftfracht. Preise nennt Inkas nur auf Anfrage. Und wer auf noch mehr gepanzerten Luxus wartet: Eine entsprechende Version des Schwestermodells Lexus LX600 ist bereits in Vorbereitung.