3D-Druck-Verfahren werden in der Autobranche immer wichtiger. Gerade für Tuner bietet das hochgradig flexible Produktionsverfahren die Gelegenheit, Anbauteile auch in kleinen Stückzahlen zu vernünftigen Kosten und in hoher Qualität herzustellen. Folgerichtig setzen besonders die Veredler teurer Sportwagen und Luxuskarossen verstärkt auf diese Fertigungsmethode. Wie beispielsweise das Unternehmen 1016 Industries, das nun ein komplettes Karbon-Bodykit für den Ferrari F8 Tributo im 3D-Drucker produziert.
Wie detailliert sich per 3D-Druck arbeiten lässt, zeigt bereits die Front des Italo-Sportlers. Die Truppe aus Miami belässt es hier nämlich nicht nur bei den üblichen Maßnahmen. Zum Beispiel, der Frontschürze eine neue Spoilerlippe, größere Lüftungsöffnungen und ein geändertes seitliches Profil zu verpassen. Nein, auch die Lufteinlass-Schlitze oberhalb der Scheinwerfer und die zentrale Öffnung in der vorderen Haube hat 1016 Industries neu gestaltet.
Großflächige Neugestaltung des Hecks
Die Seitenansicht verändern die Floridianer mit neuen Schwellerleisten. Deutlich mehr tut sich am Heck: Die beim Serienauto in Wagenfarbe lackierte Abrisskante ersetzt 1016 Industries durch eine Spoilerlippe aus Karbon. Neu sind außerdem die Umrandungen der hinteren Luftauslässe sowie der Diffusor, dessen Lamellen sich – falls sie einmal kaputtgehen sollten – einzeln austauschen lassen. Letztere können ebenso wie die Seitenschweller und die Frontlippe in Wunschfarbe geordert werden.
Welche Möglichkeiten 3D-Druckverfahren inzwischen bieten, zeigt die Auspuffanlage für den Ferrari F8 Tributo. Sowohl deren X- als auch die Downpipes fertigt 1016 Industries selbst, wobei Letztere eine Besonderheit aufweisen: Es handelt sich nicht einfach um schlichte unbearbeitete Metallteile, sondern sie weisen eine per Laser eingebrachte Maschen-Struktur auf. Das soll das Gewicht der Abgasanlage senken, ohne deren Robustheit auf's Spiel zu setzen.
Bodykit im Wert eines Mittelklasseautos
Derart individuelle Prozesse haben natürlich ihren Preis. 46.640 Dollar (umgerechnet etwa 38.500 Euro) kostet das ab Ende Februar verfügbare Karbon-Kit für den Ferrari F8 Tributo. Aber mit einem Grundpreis von etwa 230.000 Euro ist das Basisfahrzeug ja auch nicht gerade ein Sonderangebot.
Fazit
Ob das Karbon-Programm von 1016 Industries den Ferrari F8 Tributo tatsächlich schöner macht, muss jeder Betrachter selbst entscheiden. Seine komplett auf 3D-Druck basierende Produktionsweise ist aber allemal interessant. Das Verfahren dürfte vor allem im Edel-Tuning-Bereich immer mehr an Relevanz gewinnen.