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Brabus Invicto VR6 Plus
G-Klasse trotzt Handgranaten und Sprengladungen

Brabus steht für mächtig Leistung, dicke Karosserien und edle Innenausstattungen. Nun kommt eine weitere Kompetenz hinzu: Sonderschutz-Fahrzeuge. Das Erstlingswerk namens Invicto kommt in drei Versionen auf den Markt.

Brabus Invicto Luxury und Mission
Foto: Brabus Automotive

Brabus Automotive geht mit seinem Sonderschutz-Konzept einen neuen Weg. Statt die Bauteile des Schutzsystems einzeln in die Karosseriestruktur des Fahrzeugs einzuschweißen, haben sich die Ingenieure etwas Spezielles ausgedacht: Die sogenannte "Shelter Cell", eine in sich geschlossene, selbsttragende Schutzzelle. Deren Elemente werden zerlegt in die Rohkarosserie eingesetzt und dann aufgestellt. Das hat laut Brabus viele Vorteile. Einerseits gibt es im Invicto VR6 Plus keine Fugen, weil sich das Material an den Nahtstellen entweder überlappt oder diese Stellen als "Labyrinth" ausgeführt sind. Andererseits müssen die Einstiege nicht verengt werden.

Unsere Highlights

Nach Widerstandsklasse VR6 Plus zertifiziert

Die Türen und Heckklappe rüstet Brabus ebenfalls mit neuen Schutzelementen auf. Der Aufbau des oberen Windschutzscheibenrahmens entsteht im 3D-Drucker, auch die Scheiben bestehen selbstverständlich aus Panzerglas. Beim Testen seiner Panzerungen betreibt Brabus Automotive eigenen Angaben zufolge einen besonders großen Aufwand. Mit seinen neuen Verfahren wollen die Bottroper das Schutz- und Qualitätsniveau erreicht haben, wie es Mercedes selbst bei einer Sonderschutz-G-Klasse gewährleistet.

Brabus Invicto Mission
Brabus Automotive
Im Vergleich zur normalen G-Klasse verfügt der Brabus Invicto über einen verstärkten Rahmen, ein ertüchtigtes Fahrwerk und Räder mit höherer Traglast.

Brabus hat den Invicto nach der Widerstandsklasse VR6 Plus zertifizieren lassen. Bedeutet: Das Auto hält Eisenkern-Geschosse des Kalibers 7,62 x 39 Millimeter ab, wenn sie aus zehn Metern von einem Sturmgewehr wie der AK-47 abgefeuert werden und die Einschlagsgeschwindigkeit etwa 720 m/s beträgt. Das Beschussamt attestiert dem Invicto zudem einen Ansprengschutz auf hohem Niveau; deshalb das Plus in der Widerstandsklasse. Sie hält also auch Handgranaten sowie 12,5 Kilogramm-PETN- oder 15 Kilogramm-TNT-Sprengladungen stand.

Verstärktes Fahrwerk, größere Bremsen

Um dem Mehrgewicht von etwa einer Tonne Rechnung zu tragen, nimmt Brabus weitreichende Änderungen am Fahrwerk vor. Die Ruhrgebietler passen nicht nur die Vorder- und Hinterachskonstruktion an, sondern installieren auch eigens entwickelte Radaufhängungen und verstärken den Rahmen im Bereich der Längsträger und der Federdome. Die Federn zeigen sich ebenso ertüchtigt wie die Stabilisatoren und die Stoßdämpfer. Größere Bremsen – vorne mit 402-Millimeter-Scheiben und Sechskolben-Sätteln, hinten mit 380er-Scheiben und Vierkolben-Sätteln – kommen ebenso zum Einsatz wie 9,5 x 20-Zoll große Felgen mit höherer Traglast. Die aufgezogenen 275/50er Reifen verfügen über ein Notlaufsystem.

Unter der Marke Invicto (aus dem Lateinischen für "unbezwingbar") bündelt Brabus Automotive künftig alle Aktivitäten, die mit Sonderschutz-Umbauten für Automobile zu tun haben. Die Mercedes G-Klasse ist das Erstlingswerk in diesem Bereich und kommt in drei Versionen, die entweder auf dem G 500 oder dem 63er AMG basieren, auf den Markt. Der Invicto Pure spielt die Rolle des Basismodells und ist optisch kaum vom Serienauto zu unterscheiden. Ganz im Gegensatz zur Luxury-Variante, die über ein Breitbau-Bodykit verfügt und auf Wunsch eine Leistungssteigerung auf 800 PS sowie Anbauteile in Sichtkarbon erhält.

Brabus Invicto Mission
Brabus Automotive
Die Sitze der Mission-Variante sind so geschnitten, dass die Insassen Schutzwesten tragen können.

Invicto Mission – für alles bereit

Noch extrovertierter tritt der für Militär, Polizei, Rettungsdienste, Spezialeinheiten und Security-Unternehmen optimierte Invicto Mission auf. Hier gehören Dinge wie eine Seilwinde, leuchtstarke LED-Zusatzscheinwerfer am Dachgepäckträger, Signalleuchten hinter der Frontscheibe und per Fernsteuerung drehbare Suchscheinwerfer am Heck zum Ausstattungsumfang. Innen gibt es vier Einzelsitze mit Fünfpunktgurten. Die Sitzgelegenheiten sind so geschnitten, dass sie den Insassen das Tragen von Schutzwesten ermöglichen. Hinzu kommen ein Frischluft-System inklusive ABC-Filter, ein Infrarot-Paket mit Nachtsichtgerät sowie ein Monitoring-System zur Überwachung und Navigation.

Darüber hinausgehende individuelle Kundenwünsche erfüllt Brabus natürlich jederzeit gerne. Dann geht es freilich über den Basispreis von 354.600 Euro hinaus. Der Invicto kann ab sofort geordert werden, die Fertigung der Kleinserie läuft derzeit an.

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Fazit

Der Markt für Sonderschutz-Fahrzeuge wächst, der Bedarf scheint immer größer zu werden. Deshalb steigen neben den Umbau-Spezialisten immer mehr Hersteller und Veredler ins Geschäft ein. Nun auch Brabus, das sich mit seinen eigenen Methoden und Entwicklungen von der Konkurrenz abheben möchte. Die G-Klasse ist dafür natürlich ein dankbarer Projektpartner. Andere Mercedes-Modelle dürften es den Bottropern schwerer machen.

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