Xpeng – wie man diese Marke korrekt ausspricht, darüber gibt es ja mehrere Aussagen. Klar ist aber, dass Xpeng mit dem G6 Kunden anlocken soll, die für einen Stromer mit guter Ladeperformance keine 50.000 Euro ausgeben wollen und auch sonst viel Gegenwert erwarten. Der voll ausgestattete Testwagen, 210 kW stark, trägt zwischen den Achsen einen NCM-Akkublock mit 87,5 kWh (netto), wiegt 2.039 Kilogramm, lädt Strom mit bis zu 280 kW und kostet 47.600 Euro.

Mit 290 kW und einer durchschnittlichen Ladeleistung von 193 kW sind die Zellen schnell wieder voll (10 bis 80 Prozent SoC: 23 Minuten).
Da die hohe Ladeleistung schon an der Tafel steht, verweilen wir doch gleich an der HPC-Säule. Hält das SUV-Coupé, was die Prospekte versprechen? Oh ja. Mit 290 kW im Peak und einer durchschnittlichen Ladeleistung von 193 kW sind die Zellen ruckzuck wieder voll (10 bis 80 Prozent SoC: 23 Minuten).
800-Volt-Kontrahenten wie ein Kia EV6 mit ähnlichen Daten sind nicht schneller. Da im G6 der nur sachte anschiebende E-Motor im Heck wenig Strom vertilgt, schrumpft der Energievorrat nur langsam. Testverbrauch: 22,3 kWh/100 km.

Cleanes Cockpit ohne Tasten und eine hohe Materialgüte.
30 Minuten Standzeit für 300 Kilometer und eine Reichweite von über 420 Kilometern sind bei idealen Bedingungen realistisch. Zugleich kann der Fahrer die Zellen vorwärmen, die Ladung auf 90 Prozent beschränken (im Infotainment unter "Batteriegesundheitsschutz") und dreistufig rekuperieren. Segeln erlaubt der Xpeng G6 nicht. Trotzdem bietet er fast alle Funktionen, die ein modernes Elektroauto haben sollte.
Wenig ausgereift präsentiert sich dagegen das Fahrwerks-Set-up. An die diffuse Lenkung, die teils schroffe Federung und die mäßig verzögernde Bremsanlage müssen die Ingenieure noch mal ran. Auf Autobahnfahrten stört zudem die geringe Spurtreue.
Wir wissen, was sie können
So man sich mit der umständlichen Bedienung von Spiegeln oder Lenkrad per Touchscreen arrangiert, beweist dieser Stromer, wie tough die Software-Entwickler in China arbeiten. Große Icons, kaum Untermenüs, einfache Klimabedienung, verständliches Lademanagement und vor dem Piloten die wichtigsten Infos klar im Blick – gut gemacht.

Die Coupé-Form bedingt einen Fond mit wenig Kopffreiheit. Die Rücksitze sind beheizbar, das Glasdach ist Serie.
Ganz ähnlich fällt das prinzipielle Urteil über die Materialqualität aus, lediglich das Kunstleder auf den bequemen Sesseln fühlt sich teils tatsächlich künstlich an. Ansonsten viel Flair, weiche Stoffe bis ins zu kleine Unterbodenfach. Und alles penibel verarbeitet.
Interesse geweckt? Dann noch zwei Sätze zum Vertrieb. Im Gegensatz zu Nio setzt Xpeng auf ein kleines Händlernetz (23) und gibt sieben Jahre Garantie auf das Fahrzeug sowie acht auf die Batterie (bis 160.000 Kilometer). Übrigens: Den Xpeng G6 Long Range gibt es als Standard Range auch mit 66-kWh-Akku (brutto) und 435 km Reichweite nach WLTP ab 43.600 Euro.
XPeng G6 RWD Long Range | |
Grundpreis | 47.600 € |
Außenmaße | 4753 x 1920 x 1650 mm |
Kofferraumvolumen | 571 bis 1374 l |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
0-100 km/h | 6,4 s |
Verbrauch | 0,0 kWh/100 km |
Testverbrauch | 22,3 kWh/100 km |