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Werkstättentest 2012 (Folge 4)
Hyundai auf dem Weg zur Besserung

Bereits zum vierten Mal testet auto motor und sport Hyundai-Werkstätten. Das aktuelle Ergebnis ist uneinheitlich: Fünf Vertragshändler warten mit einer ordentlichen Arbeitsleistung auf, zwei Betriebe sind nicht empfehlenswert.

Werkstatt-Test, Mängelliste
Foto: Joerg Dotzek

„Unser Ziel ist es, jeden Tag einen kleinen Schritt besser zu werden und unsere Kunden dauerhaft mit Servicequalität zu begeistern“, äußerte Service-Direktor Karl Hell nach dem für Hyundai wenig ermutigenden Ergebnis im Jahr 2007. Das koreanische Unternehmen erreichte damals eine Fehlerbehebungsquote von 58 Prozent. Tatsächlich hat Hyundai 2012 einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, wenngleich das aktuelle Resultat von 71 Prozent keinen Anlass zu Begeisterungsstürmen liefert. Weiterhin besteht noch viel Luft nach oben, denn der Kunde kann für sein Geld eine hundertprozentige Arbeitsleistung bei der Inspektion, die er in Auftrag gegeben hat, verlangen.

2007 war das Ergebnis zweigeteilt. Die Hälfte der acht getesteten Hyundai-Vertragshändler lieferte ein gutes bis sehr gutes Ergebnis ab, in den übrigen vier Autohäusern fiel die Arbeitsleistung hingegen mangelhaft aus. An dem Glücksspiel, eine ordentlich arbeitende Vertragswerkstatt zu finden, hat sich in diesem Jahr nicht viel geändert. Insgesamt fünf Mal lautet die Beurteilung „empfehlenswert“, drei Betriebe fallen als nur bedingt oder nicht empfehlenswert durch.

Es gilt sieben Mängel zu entdecken und zu beheben

Wie üblich wird der zur Inspektion angemeldete Hyundai so präpariert, dass jeder Mechaniker die Fehler finden sollte, bevor er ein Häkchen auf der Check-Liste macht. Im Test gilt es, sieben Mängel zu entdecken und zu beheben. Bis auf die verstellten Scheinwerfer und den zu niedrigen Reifenluftdruck lassen sie sich bereits bei einer ordentlichen Direktannahme finden. Eigentlich müsste einem gewissenhaften Mechaniker die defekte Hupe, der ausgefallene Seitenblinker oder die ausgeklipste Bremsleitung auffallen. Das Ölen des Motorhaubenfanghakens gehört ebenfalls zum Wartungsaufwand.

Ein trauriges Ergebnis landet das Autohaus Klaus Süßdorf in Homburg-Saar. Insgesamt vier Mängel werden weder erkannt noch instand gesetzt, mit elf von möglichen 30 Punkten fällt die Arbeitsleistung miserabel aus. Und all das zu einem Inspektionspreis von stattlichen 294,24 Euro. Teuer ist es auch im Autohaus Freydank in Leipzig. Dort muss der Fahrzeugbesitzer insgesamt 462,70 Euro abdrücken, obwohl er nur eine große Inspektion verlangt. Völlig selbstverständlich weist der Rechnungsbeleg Kostenpunkte wie „Bremse Vorderachse und Hinterachse konservieren“ auf. Diese stehen aber weder auf dem Wartungsplan, noch sind sie mit dem Auftraggeber abgesprochen. Zudem versucht der Meister dem Kunden Systemreinigungsmittel anzudrehen, die angeblich den Kraftstoffverbrauch senken sollen.

293,98 Euro im Autohaus Claas Wehner in Hamburg

Teuer wird es auch im Autohaus Claas Wehner in Hamburg, das es dank guter Arbeitsleistung auf den zweiten Platz schafft. Allein für die Inspektion werden 293,98 Euro berechnet. Deutlich niedriger sind die Preise bei R&S in Köln-Fühlingen, wobei der Serviceberater allerdings ohne Rücksprache entscheidet, dass eine kleine Wartung ausreicht, obwohl der Kunde eine große Inspektion wünscht. Für eine Fehlersuche am Sicherungskasten bleibt dann keine Zeit mehr, bis zum nächsten Werkstatt-Termin muss der Kunde ohne Hupe fahren. In den übrigen sieben Betrieben wird der Fehler gefunden und behoben.

Ein anhaltendes Ärgernis bleibt das Thema Ölqualität. Keine Werkstatt fragt nach der gewünschten Sorte, obwohl der Kostenunterschied horrend ist. Freydank füllt Schmierstoff für 7,90 Euro pro Liter ein, bei R&S in Köln-Fühlingen sind stolze 20,24 Euro zu zahlen. Bei einer ordentlichen Direktannahme sollte dieser Punkt zumindest angesprochen werden. Immerhin führen sechs von acht Werkstätten einen Check auf der Hebebühne durch, und nur ein Betrieb schenkt sich die Probefahrt.

Erhebliche Defizite beim Thema Scheinwerfereinstellung

Erhebliche Defizite gibt es beim Thema Scheinwerfereinstellung. Nur dem Autohaus Emrich in Saarlouis gelingt es, die Scheinwerfer korrekt einzustellen. Fünf Werkstätten versuchen es zwar, scheitern aber kläglich. Die beiden Testverlierer belassen es beim Abhaken auf der Service-Checkliste.

Positiv: Das Strecken der Rechnung mit Kassenfüllern scheint aus der Mode gekommen zu sein. Lediglich das Autohaus Freydank halst dem Kunden vom Montagereiniger über den Unterbodenschutz bis hin zum Kleinmaterial Zusatzkosten von 19,22 Euro auf. Testsieger Maluche schreibt zwar keine unnötigen Mittelchen auf die Rechnung, kassiert aber für das Einklipsen der Bremsleitung stolze 6,50 Euro sowie weitere 12,40 Euro für den Tausch der defekten Hupensicherung. Hier verdient sich auch das Autohaus Süßdorf mit minimalem Aufwand 25,35 Euro dazu.

Wer bei der Abgabe des Fahrzeugs keinen Abholtermin genannt bekommt, sollte sich auf einen versprochenen Rückruf verlassen können. Ebenso zuverlässig muss der gewünschte Auftrag schriftlich festgehalten werden. Im Eilenburger Autohaus Damm können sich die Mitarbeiter selbst nicht daran erinnern, was der Kunde in Auftrag gegeben hat, da keine Auftragsbestätigung ausgehändigt wird.

Während Hyundai-Kunden vor 18 Jahren kaum Chancen auf einen guten Kundendienst hatten, ist es heute um die Arbeitsleistung besser bestellt. Bleibt zu wünschen, dass die Koreaner aus dem Service-Werbeslogan auf ihrer Homepage „Wir möchten ein zuverlässiger Partner sein, wir möchten fehlerlose Qualität bieten“ in Zukunft ein „Wir sind ein guter Partner, wir bieten fehlerlose Qualität“ machen.

Fünf Hyundai-Werkstätten empfehlenswert

Hyundai-Besitzer fahren zwar ein relativ wirtschaftliches Fahrzeug, müssen dafür aber beim Kundendienst den Geldbeutel weiter aufmachen als bei anderen Fabrikaten. Im Durchschnitt kostet eine große Inspektion rund 220 Euro. Peugeot bietet denselben Service für knapp 200 Euro an. Konkurrent Toyota liegt zwar mit 240 Euro über Hyundai, überzeugt allerdings auch mit einer sehr guten Werkstatt-Qualität.

Die Nadel im Heuhaufen müssen Kunden zwar nicht mehr suchen, aber völlig selbstverständlich ist guter Service und gewissenhafte Arbeit bei den Hyundai-Vertragshändlern immer noch nicht. Kein Betrieb erreicht das Prädikat „sehr empfehlenswert“, fünf Werkstätten ein „empfehlenswert“, die restlichen drei fallen deutlich ab. Zudem liegt der Rechnungsbetrag in zwei Betrieben über 450 Euro, nicht zuletzt, weil dem Kunden bisweilen anstelle von Kassenfüllern kleine Arbeiten mit hohem Lohn untergejubelt werden.

Im Vergleich zum letzten Test im Jahr 2007 kann Hyundai zwar die Erfüllungsquote bei der Arbeitsleistung um 13 Prozentpunkte steigern, doch den bisherigen Bestwert von 75 Prozent im Jahr 1998 erreicht die Marke diesmal nicht.

Beim Betreten des Empfangsbereichs kümmert sich eine Mitarbeiterin um die Kunden und informiert sofort einen Meister. Klar und direkt fragt er nach der gewünschten Inspektion und fährt den Getz anschließend auf eine Hebebühne. Ebenso kompetent spricht er Schritt für Schritt den Wartungsumfang durch. Die defekte Hupe fällt ihm sofort auf, genau wie der Rost am Auspuff. Den könne man aber mit wenigen Handgriffen stoppen, verspricht er und lässt den Kunden den Auftrag unterschreiben.

Auf der anschließend ausgefertigten Auftragsbestätigung steht kurz und knapp "Inspektion". Wir fühlen uns gut beraten und freuen uns über den Anruf, dass das Auto schon eine halbe Stunde früher als geplant fertig sei. Pünktlich zur Abholung des Fahrzeugs nimmt sich der Meister Zeit und erklärt die einzelnen Rechnungspositionen. Zudem informiert eine Mitarbeiterin, dass Neukunden neun Prozent Nachlass auf den Rechnungspreis bekommen. Schade nur, dass trotz gutem Service und Preis die Scheinwerfer nicht korrekt eingestellt sind.

auto motor und sport-Wertung: Empfehlenswert

Nach erfolgreicher Suche fällt die Freude über die Neukunden sichtlich gering aus. Ein Mitarbeiter nimmt gemütlich die Daten des Autos auf, anschließend schaltet sich ein Meister ein. "Brauchen Sie eine Klimawartung?", fragt er auf dem Weg zum Fahrzeug. Wichtiger wäre volle Aufmerksamkeit bei der Direktannahme gewesen, denn kein einziger Mangel fällt bei der Besichtigung auf der Hebebühne auf.

Positiv hingegen ist, dass der Getz noch am selben Tag abgeholt werden kann. Obwohl nur wenige Stunden vergangen sind, erkennt uns der Meister am Nachmittag nicht mehr. Dafür bemüht sich sein Kollege um einen guten Service. Bei der Probefahrt seien ihm einige typische Getz-Mängel aufgefallen, und auch die Wischerblätter sollten erneuert werden. Bis auf die immer noch verstellten Scheinwerfer hat die Werkstatt einen guten Job gemacht. Das sollte für einen Inspektionspreis von 293,98 Euro allerdings auch selbstverständlich sein.

auto motor und sport-Wertung: Empfehlenswert

Setzen wäre in der Warteecke zwar möglich, doch dann müsste man seinen Platz in der Reihe aufgeben. Erst nach einer Viertelstunde werden wir bedient. Nach einer kurzen Begrüßung am Tisch holt der Serviceberater den Getz zur Direktannahme. Sofort fällt ihm der Servoölstand unter der Minimalmarke auf, auch die defekte Hupe und die ausgeklipste Bremsleitung sind schnell gefunden. Zudem rät er zu neuen Zündverteilerkabeln und bietet für 100 Euro eine Reinigung der Riemenscheiben und einen neuen Keilriemen an, da der Getz im kalten Zustand quietscht.

Bei der Abholung des Fahrzeugs steht der Serviceberater parat und erklärt alle Wartungsarbeiten kurz und leicht verständlich. "Mehr kann man an dem Auto einfach nicht warten", sagt er. 224,52 Euro inklusive Bremsflüssigkeitswechsel sind der günstigste Rechnungsbetrag im gesamten Test. Abzüge gibt es jedoch für die nicht korrekte Einstellung des rechten Scheinwerfers und für zu wenig Luftdruck im Reserverad.

auto motor und sport-Wertung: Empfehlenswert

Eine Stunde vor dem vereinbarten Abholtermin ruft ein Werkstatt-Mitarbeiter an und erkundigt sich, was an dem Auto gemacht werden soll. Wir wiederholen unseren Wunsch und räumen dem Betrieb eine Frist bis zum nächsten Vormittag ein. "Entschuldigen Sie bitte, wir haben momentan Engpässe", erklärt eine Kollegin. Heute ist auch ein Mechaniker anwesend, der nachträglich eine Service-Annahme durchführen will. Zudem klärt er den Kunden über den zu niedrigen Servoölstand auf.

Dagegen fallen den Mechanikern in der Werkstatt weder der nicht gefettete Motorhaubenfanghaken noch die falsch eingestellten Scheinwerfer auf. Bleibt zu hoffen, dass das Autohaus bald Verstärkung findet und die Fahrzeugannahme zukünftig ebenso positiv wie die Abholung verläuft.

auto motor und sport-Wertung: Empfehlenswert

Anschließend sehen wir durch eine Glaswand, wie ein Serviceberater den Getz auf eine Hebebühne fährt. Zuerst checkt er den Wagen im Alleingang, dann holt er uns hinzu und inspiziert den Wagen weitere 45 Minuten. Die ausgeklipste Bremsleitung hat er bereits eingehängt. Zudem fallen ihm die defekte Hupe sowie der nicht funktionierende Seitenblinker auf, und er weist die Kunden auf einen Marderschaden an der Geräuschdämmmatte hin.

Am Tag darauf meldet sich der Meister um zehn Uhr telefonisch und teilt mit, dass das Auto fertig sei. Wir kommen eine Stunde später und werden sofort nett begrüßt. Die Rechnung liegt bereit und wird ausreichend erklärt. Gespart wird aber an Schmierfett für den Motorhaubenfanghaken und an der Information, dass der Kunde den Servoölstand weiter beobachten sollte. Als einziger Betrieb sichert sich das Autohaus die volle Punktzahl für die korrekte Einstellung der Scheinwerfer.

auto motor und sport-Wertung: Empfehlenswert

Sein Umgangston ist forsch: "Kilometerstand dabei? Wo ist das Serviceheft?" Nachdem er das Auto auf dem Hof gesucht hat, fährt er den Getz auf eine Hebebühne. Wenige Wortfetzen wie "Hupe ist kaputt" oder "Winterreifen-Zeit ist vorbei" sind zu hören. Bei der anschließenden Besprechung werden wir mit Systemreinigungsmitteln konfrontiert, die angeblich den Verbrauch senken. Der Serviceberater wirkt beleidigt, als wir dankend ablehnen.

Im Rechnungsbetrag von 462,70 Euro sind allein 19,22 Euro für Kassenfüller wie Kühlflüssigkeit und Reiniger enthalten. Dazu kommen 32,73 Euro für die Konservierung der Bremse, was auch immer damit gemeint ist. Alles in allem fällt die Arbeitsleistung nicht befriedigend aus. Die Scheinwerfer sind weiterhin falsch eingestellt, der Motorhaubenfanghaken wird nicht geschmiert, und zur Ursache für den Ölverlust gibt es weder einen Hinweis noch eine Empfehlung zu einer weiteren Kontrolle.

auto motor und sport-Wertung: Bedingt empfehlenswert

Trotz kurzfristiger Anmeldung steht sofort ein Meister zur Verfügung. Dass eine große Inspektion gewünscht wird, übergeht er aber. "Ja, wir machen dann die 105-Tausender und Bremsflüssigkeit." Bei der Direktannahme erkennt er sofort die defekte Hupe. Die ausgeklipste Leitung schaut sich der Meister zwar mehrmals mit der Taschenlampe an, kommentiert sie aber nicht. "Scheibenwasch-Flüssigkeit, möchten Sie das?", fragt er nebenbei. Nein, möchten wir nicht.

Zehn Minuten vor dem abgesprochenen Abholtermin sind wir vor Ort, müssen aber noch 25 Minuten warten, bis das Auto fertig ist. Die Mitarbeiterin an der Kasse kann die Arbeiten nicht schlüssig erklären und ruft den Meister. Er ergänzt, dass die Reparatur der Hupe in diesem Zeitrahmen nicht möglich gewesen sei. Auch bei der Korrektur der Scheinwerfereinstellung und des defekten Seitenblinkers hat man an Arbeitszeit gespart. Kurios: Die ausgeklipste Bremsleitung wurde auf die Halterung gelegt, aber nicht eingeklipst.

auto motor und sport-Wertung: Nicht empfehlenswert

Ein Serviceberater wird im Vorbeigehen auf uns aufmerksam und nimmt die Schlüssel entgegen. Wann das Auto fertig sei, kann niemand sagen. Wir sollen den Anruf abwarten. Der kommt auch am Folgetag nicht. Auf Nachfrage heißt es: "Geben Sie mal Ihre Nummer, die habe ich hier nicht". Gut zehn Minuten später folgt der Rückruf, dass das Auto zur Abholung bereitstehe. Der Meister geht kurz auf den Wartungsumfang ein und meint, man solle den Scheibenwischer hinten beobachten. Ansonsten wird die defekte Hupe für 25,35 Euro instand gesetzt, auch die Seitenblinkerleuchte wird ersetzt und die Bremsleitung eingeklipst. Das war es dann aber auch schon.

In der Eile hat der Mechaniker allerdings vergessen, die Ölablassschraube festzuziehen, wodurch der Wagen fast einen Motorschaden riskierte. 494,66 Euro verlangt das Autohaus für den völlig unzureichenden Service. Dass der Getz unglücklich geparkt ist, ergänzt das Gesamtbild.

auto motor und sport-Wertung: Nicht empfehlenswert

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