VW ID.3 GTX Performance im Test: Wie dynamisch ist das Top-Modell?

Selten war es einfacher, den Kauf der Top-Ausstattung zu verargumentieren, als beim VW ID.3 . Der GTX Performance steht ausstattungsbereinigt nicht nur fast so gut da wie der Standard-GTX, sondern auch wie die normalen Modelle mit großem Akku. Dank 30 kW und 20 km/h mehr Topspeed als im Basis-Sportmodell bietet er zudem höhere Überholreserven auf und abseits der hiesigen Autobahnen.

Und dann ist da noch der WLTP-Verbrauch, der je nach Konfiguration ab 14,6 kWh/100 km angegeben wird und damit sogar leicht unter dem Modell-Durchschnitt liegt. Unser gut ausgestatteter Testwagen verbraucht bei kühlen Temperaturen allerdings 23,5 kWh/100 km, womit 365 km reale Reichweite übrig bleiben – ausreichend für Langstreckenfahrten. Bei diesen sind auch die kurzen Ladezeiten angenehm. In rund 45 Minuten ist der Akku am HPC-Lader wieder voll, beginnt man bei zehn Prozent SOC zu laden. Die 80-Prozent-Marke ist in 29 Minuten erreicht. Das ist für 353 Volt Nennspannung und 185 kW Peak-Ladeleistung sehr ordentlich.

Positiv herauszuheben sind noch zwei weitere Dinge: zum einen das Infotainment, das mit dem großen Touchscreen enorme Sprünge gemacht hat und auch im schnellsten Auto der ID-Familie gestochen scharf und mit guten Reaktionszeiten daherkommt. Wenn es jetzt noch haptische Knöpfe am Lenkrad und eine Zurück-Taste gäbe, hätten wir deutlich weniger zu bemängeln.

Präzise, neutral, dynamisch

Lob gibt’s zum anderen für das sehr neutrale Fahrverhalten. Seine beinahe zwei Tonnen merkt man dem VW ID.3 GTX kaum an, denn das elektrische Quasi-Pendant zum Golf GTI fährt sich präzise, vorhersehbar und auf Wunsch dynamisch.

Die Dynamik ist jedoch mit etwas Vorsicht zu genießen. Denn: Der an der Hinterachse verbaute APP-550-Motor liefert mit seinen 545 Nm und maximal 13.000/min in jeder Lebenslage genügend Vortrieb. Wenn Adaptivfahrwerk und Stabilitätskontrolle im Sportmodus sind, wird der Grenzbereich aber recht schmal, weil es auch die Reifen in Relation zu den Antriebskräften sind. Da keilt bei zu motiviertem Einsatz am Fahrpedal schon auch mal das Heck aus.