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Toyota Land Cruiser V8 4.5 D-4D im Supertest
Der große Toyota Land Cruiser mit V8-Turbodiesel

Wenn es etwas mehr sein darf: Der größte aller Land Cruiser hat einen mächtigen V8-Turbodiesel und jede Menge Technik. Wie sich der V8-Koloss unter Extrembedingungen schlägt, zeigt der Supertest.

Toyota Land Cruiser V8 2008
Foto: Lindloff

Größer, stärker, breiter: die Regel bei der Entwicklung eines neuen Autos. Zumindest bei Toyota scheint man an diesem Schema eisern festzuhalten. Nicht, dass der Vorgänger des Land Cruiser V8, der Station 100, ein unscheinbar winziges Auto war. Dennoch durfte das  Flaggschiff zulegen: in jeder Dimension um ein paar Zentimeter, was man am höheren Leergewicht ablesen kann.

Jede Menge Technik, viel Luxus und noch solidere Bauweise bringen den Land Cruiser V8 in dieser inoffiziellen Disziplin in unserem Supertest auf das Siegerpodest. Selbst den extrem schweren Range Rover TDV8 schlägt er um sieben Kilo - neuer Rekord mit 2,714 Tonnen. Dabei haben die Entwickler vor allem an einem nicht gespart: Elektronische Helfer toben sich in Toyotas Über-Geländewagen in Kompaniestärke aus. AHC, AVS, A-TRC,  Crawl Control - hier heißt es erst einmal Abkürzungen pauken.

Unsere Highlights

Toyota Land Cruiser mit neuen technischen Lösungen

Hinter den kryptischen Bezeichnungen verstecken sich neue technische Lösungen: AHC bezeichnet die überarbeitete Version des höhenverstellbaren, von Hydraulik unterstützten Fahrwerks. AVS ist die um einen Automatikmodus erweiterte Dämpfer- und Fahrwerkkontrolle. Auf die Crawl Control mussten wir bei unserem Testwagen dagegen verzichten: Letzteres System, bei dem der Land Cruiser automatisch Gas gibt, um durch zerklüftetes Gelände zu kriechen, war zum Testzeitpunkt noch nicht lieferbar, inzwischen ist es serienmäßig an Bord. Und das zumindest von der technischen Beschreibung her spannende KDSS gibt es lediglich für die einfachere Ausstattungsvariante des Land Cruiser V8 mit reiner Stahlfederung, die in Deutschland nicht im offiziellen Programm ist. Es entkoppelt im verworfenen Gelände über Hydraulikelemente automatisch die beiden Achsstabis, damit soll der japanische Riese besser verschränken.

Der Toyota setzt auf Dauerhaltbarkeit

Beim getesteten Executive-Modell sind die hydropneumatischen Federelemente wie bei den Luftfedern des Range Rover miteinander verbunden und sollen auf diese Weise die Verschränkung zusätzlich verbessern. Ein wichtiger Neuankömmling ist der Achtzylinder-Diesel, der den nur 300 Kubikzentimeter kleineren Sechszylinder des Vorgängermodells ablöst. Er belässt es bei einer angesichts des Hubraums moderaten Leistung, die um nur 14 PS und 10 Newtonmeter über der des bisherigen Range Rover TDV8 liegt - der hatte aber lediglich 3,6 Liter Hubraum. Das lässt die Vermutung zu, dass es Toyota eher um Dauerhaltbarkeit als um Höchstleistung ging, als die Eckdaten des neuen Topdiesels festgelegt wurden.

Der V8 setzt seinen gewaltigen Durst in souveränen Vortrieb um

Den versprochenen Minderverbrauch gegenüber dem Vorgänger mit Reihen- Sechszylinder gibt es allerdings nur auf dem Papier, wenn der verhaltene EU-Messzyklus vom Computer auf dem Prüfstand gefahren wird. Im echten Leben sollte man sich an die Wirklichkeit gewöhnen - die liegt bei mindestens 13 Litern im Durchschnitt. Wer das Schiff mit Volldampf voraus über deutsche Autobahnen oder durch den Tiefsand nordafrikanischer Wüstenetappen treibt, entleert den 93-Liter-Tank im Eilverfahren: Werte weit über 20 Liter pro 100 Kilometer sind dann zu verkraften. Immerhin setzt der V8 seinen gewaltigen Durst in souveränen Vortrieb um. Solange man nicht im Rallye-Tempo um die Ecken bolzt, ist der Land Cruiser die perfekte Wahl für Fernfahrten. Erlesener Federungskomfort, stark gedämpfte Geräuschkulisse - so lassen sich ganze Kontinente durchqueren.

Permanenter Allradantrieb im Land Cruiser V8

Das Verteilergetriebe wurde komplett neu gestaltet. Der permanente Allradantrieb wird  über ein variables Torsendifferential realisiert, das je nach Fahrzustand eine Kraftverteilung von 30 : 70 bis 50 : 50 zwischen Vorder- und Hinterachse ermöglicht. Der Clou dabei: Es bleibt bei aktivierter Geländeuntersetzung zunächst ungesperrt, wodurch sich der Land Cruiser auch in der Low-Schaltung verspannungsfrei rangieren lässt. Erst auf separaten Knopfdruck hin wird das Verteilergetriebe zu 100 Prozent gesperrt, die Kraft starr zwischen den Achsen aufgeteilt - eine mustergültige Lösung. Obwohl sich der Land Cruiser V8 in Sachen Elektrifizierung nochmals gegenüber dem Vorgänger gesteigert hat, ist die Grundmechanik noch bemerkenswert rustikal.

Immerhin fährt er weiterhin mit Leiterrahmen und hinterer Starrachse. Die Querträger des Rahmens wurden im Vergleich zum Vorgängermodell vergrößert, der gesamte Rahmen soll so um den Faktor 1,4 steifer sein - das freut nicht nur die Weltenbummler, sondern auch die Anhänger-Spediteure.

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Fazit

Mit dicken Brocken haben wir im Supertest ja so unsere Erfahrungen sammeln können. Der Land Cruiser V8 sprengt dennoch alle Maßstäbe. Wenn es eng wird im Gelände, ist mit ihm kein Blumentopf zu gewinnen. Er ist das Auto für die weite Reise, bei der außer genügend Tankstellen keine weitere Infrastruktur gebraucht wird. In der Summe fehlen ihm über hundert Punkte auf den Erzrivalen Range Rover. Den Supertest hat der Land Cruiser V8 trotzdem bestanden.

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