MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"3384060","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"3384060","configName":"ads.vgWort"}

Toyota Hilux 3.0 D-4D im Test
Pickup-Legende im modernen Kleid

Wenn es um den Einsatz in nicht ganz so gemütlichen Gegenden dieser Welt geht, ist der Toyota Hilux oft die erste Wahl. Hilfsdienste, Bautrupps, Fernreisende setzen auf den seit über 40 Jahren gebauten Allrad-Kleinlaster. Die Top-Version im Test.

Toyota Hilux 3.0 D-4D Doppelkabiner
Foto: Werk

Von den Verkaufszahlen her stellt der Toyota Hilux manchen Geländewagen-Klassiker weit in den Schatten. Über 12 Millionen Exemplare hat Toyota seit 1968 ausgeliefert, das ist durchaus eine Hausnummer. Der Nimbus des nur schwer zu zerstörenden Alleskönners eilt dem Hilux seit Jahrzehnten voraus. Doch inzwischen – nicht erst seit dem Erscheinen des VW Amarok – ist reichlich Konkurrenz im Spiel. Hat der Hilux auch heute noch das Zeug zum zeitgemäßen Multifunktions-Werkzeug?

Unsere Highlights

Der Toyota Hilux zeigt sich luxuriös

In seiner mittlerweile siebten Generation hat der Toyota Hilux zumindest optisch jeden spröden Baustellen-Charme abgelegt – das Innen- und Außen-Design zeugt auf den ersten Blick von der Verwandschaft mit den aktuellen Land-Cruiser-Modellen. Auch die Zeiten, als Pickups in erster Linie billige Offroad-Transporter waren, sind längst vorbei. Der Einstieg in die Hilux-Allrad-Welt beginnt bei 25.585 Euro für das Basismodell mit Extra-Cab und dem 2,5-Liter-Diesel. Der Doppelkabiner mit 144-PS-Motor startet rund 2.000 Euro darüber.
 
Die nervenschonende Variante mit Automatikgetriebe steht nur für den starken Dreiliter-Motor zur Verfügung, insgesamt bündelt Toyota – leider – viele Optionen zu Paketen. So ist die mechanische Hinterachssperre nur im Basismodell zu haben, ESP (bei Toyota VSC genannt) dagegen gibt es nur für die Top-Ausstattung Executive, bei der viele Optionen (unter anderem Leder, Navi, 17-Zoll-Räder) an Bord sind, die der Nutzanwender vielleicht gar nicht benötigt. Für die getestete Top-Version ruft der Toyota-Händler einen Preis von 38.318 Euro auf, da befindet sich der Pick-up dann bereits auf Augenhöhe mit dem fünftürigen Land Cruiser.

Die Ladefläche  des Toyota Hilux ist im Konkurrenzumfeld am längsten

Formal gehört der Hilux zu den ausgewachsenen Vertretern seiner Zunft. Auf 5,25 Meter Außenlänge verpackt er einen großzügig geschnittenen Innenraum, in dem sich auch vier Erwachsene stressfrei und mit viel Bewegungsfreiheit transportieren lassen. Zudem offeriert der Hilux Doppelkabiner mit 1,52 Meter die längste Ladefläche im Konkurrenzumfeld. Nicht ganz so großzügig zeigt er sich bei Zuladung und Anhängelast: 2,5 Tonnen darf er ziehen, 680 Kilo Ladung befördern – samt Passagieren. Für einen so großen und kräftig motorisierten Pickup ein eher unterdurchschnittlicher Wert, die Konkurrenz hat zum Teil deutlich mehr zu bieten.

Andere Pickups federn komfortabler

Die geringe Zuladung heißt allerdings nicht, dass der Hilux ganz besonders komfortabel federt, das können andere Pickups, insbesondere der neue Hauptkonkurrent VW Amarok, spürbar besser. Die kleinen Bocksprünge bei unbeladenem Auto erinnern stets daran, welches Fahrzeugkonzept man gerade bewegt. Massiv unbequem wie bei früheren Pickup-Generationen ist das Hilux-Fahrwerk dennoch nicht, es ist durchaus auch für längere Etappen geeignet. Nur können es die Mitbewerber inzwischen eben besser.
 
Kaum Grund zur Klage gibt es bei der Maschine. Der Dreiliter-Turbodiesel entspricht dem bis zur 2011er-Modellpflege im Land Cruiser verbauten Agregat und hat mit dem Hilux nur wenig Mühe. Der Vierzylinder tritt praktisch ab Leerlaufdrehzahl kraftvoll an, obwohl er laut den Papierwerten mit 343 Newtonmeter eine für diese Hubraumklasse eher bescheidene Drehmoment-Ausbeute anbietet. Untermotorisiert fühlt sich der Hilux auch voll beladen nicht an, die Fahrwerte genügen für flottes mitschwimmen im dichten Verkehr ebenso wie für Überholmanöver auf der Landstraße.

Konservative Auslegung von Motor und Getriebe

Ebenso konservativ wie bei der Motorleistung zeigt sich Toyota beim verwendeten Automatik-Getriebe. Die klassische Wandler-Automatik kommt mit fünf Gängen aus. Sie schaltet zwar relativ ruckfrei, ist aber vom Schaltkomfort modernen (und komplexeren) Automaten unterlegen. In allen Stufen ist sie länger übersetzt als das Schaltgetriebe (Minderpreis: 1.785 Euro), was durch die beim Automatik-Hilux verwendete kürzere Achsübersetzung zum Teil wieder ausgeglichen wird.
 
Nachteile bringt die längere Übersetzung keine, eher im Gegenteil: Auf der Straße liegen die Drehzahlen in jedem Tempobereich niedriger, im Gelände gleich die Drehmomenterhöhung durch den Wandler das Defizit aus. Der Testverbrauch lag mit 9,1 Liter/100 km sehr nahe an der Normangabe (8,9 Liter), spürbar sparsamer lässt sich der Hilux allerdings nur bei ruhiger Landstraßenfahrt bewegen. Abseits der Straße gefällt der Hilux vor allem durch seine Robustheit. Da knackt und knarzt selbst in voller Verschränkung nichts, das standfeste Fahrwerk gefällt weniger durch erlesenen Fahrkomfort als durch seine Belastbarkeit und die für einen Pickup durchaus ansehnliche Verschränkung.

Böschungs- und Rampenwinkel setzen im Gelände die Limits

Die Limits setzt wie in dieser Klasse üblich der lange Radstand, der den Rampenwinkel des Hilux auf bescheidene 23 Grad begrenzt. Wer allerdings weniger durch extrem verworfenes Gelände turnt, sondern vor allem auf tiefen Böden schwere Arbeit verrichten möchte, ist dagegen beim Hilux an der richtigen Adresse. Der Motor liefert kräftigen Vortrieb aus niedrigen Drehzahlen und ackert die Fuhre mühelos durch Schlamm und Sand. Hilfreich ist die dem Topmodell vorbehaltene elektronische Traktionskontrolle.
 
Sollte die serienmäßige Perfomance im Gelände nicht ausreichend, hilft dem Hilux im Gegensatz zur Konkurrenz das schon legendäre Baukastensystem der Toyota-Offroader. So lässt sich beispielsweise bei Tuning-Spezialisten das Verteilergetriebe des Land Cruiser nachrüsten, mit permanentem Allradantrieb und maueller Verteilergetriebesperre (siehe auch unser Supertest des Toyota Hilux Nestle ).

Fazit: Nicht günstig, aber gut

Der Hilux kostet im Vergleich zu japanischen Mitbewerbern spürbar mehr, was der Hersteller mit dem Versprechen der unbedingten Zuverlässigkeit und Belastbarkeit begründet. Im Test gefiel der Toyota mit angenehmen Manieren und einer passablen Offroad-Performance. Das Fahrwerk könnte etwas komfortabler abgestimmt sein, die erlaubte Zuladung ist für einen Pickup sehr mager. Mit seiner umfangreichen Serienausstattung in der Topversion, dem großzügigen Platz in der Doppelkabine und dem angemessenen Verbrauch ist Toyotas Pickup allerdings auch im normalen Alltagsbetrieb ein vollwertiger Ersatz für einen herkömmlichen Geländewagen.
 

Umfrage
Welcher Pickup ist Ihr Favorit?
1412 Mal abgestimmt
VW Amarok
Mitsubishi L200
Nissan Navara
Ford Ranger
Toyota Hilux
Mazda BT-50
Isuzu D-Max
Dacia Logan Pickup
Land Rover Defender Pickup
Für mich kommt nur ein großer US-Pickup in Frage
Technische Daten
Toyota Hilux 4x4 3.0 D-4D Double Cab Executive
Grundpreis38.675 €
Außenmaße5255 x 1835 x 1810 mm
Hubraum / Motor2982 cm³ / 4-Zylinder
Leistung126 kW / 171 PS bei 3600 U/min
Höchstgeschwindigkeit175 km/h
Verbrauch9,4 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten