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Soundsysteme in Kleinwagen im Vergleich
Kleines Auto - dürftiger Klang?

Kleines Auto - dürftiger Klang? Wie es um die Qualitäten von HiFi-Systemen in Kleinwagen bestellt ist, klärt ein Soundcheck von Ford Fiesta, Honda Jazz, Peugeot 207 und VW Polo. 

Kleines Auto - dürftiger Klang?
Foto: Beate Jeske, Reinhard Schmid

Markerschütternde Bässe, fein perlende Höhen, Gänsehaut-Klang - und dazu die Dynamik eines Live-Konzerts: Auto-HiFi-Anlagen von Bose, Harman-Kardon oder Bang & Olufsen haben sich in den letzten Jahren so immens verbessert, dass sie selbst anspruchsvolle Musik-Fans glücklich machen.

Wie ist es um die Qualität von Basis-Anlagen in Kleinwagen bestellt?

Leider sind die Top-Systeme bei den meisten Herstellern nur für Mittel- oder Oberklasse-Fahrzeuge lieferbar und liegen mit teils mehreren tausend Euro auf dem Niveau passabler Gebrauchtwagen. Doch wie ist es um die Qualität von Basis-Anlagen in Kleinwagen bestellt? Sind die Geräte in Polo & Co im Entwicklungs-Sog der Edel-Systeme mitgereift, oder taugen sie nur zum Hören von Verkehrsdurchsagen?

Unsere Highlights

auto motor und sport macht die Probe aufs Exempel und unterzieht mit Ford Fiesta , Honda Jazz , Peugeot 207 und VW Polo vier Kleinwagen einem aufwendigen Soundcheck. Da viele HiFi-Fans ihr Musikrepertoire auf MP3-Playern oder Smart-Phones mit sich herumtragen, gehen neben der Radio- und CD-Qualität auch die Anschlussmöglichkeiten in die Bewertung ein.

Alle Systeme lassen sich einfach erweitern

Erst mal die gute Nachricht: Alle Systeme lassen sich einfach erweitern. So bieten schon die günstigsten Radios bei Peugeot und Honda Aux-Anschlüsse, mit denen sich externe Player zwar nicht steuern, aber immerhin abspielen lassen. Bei VW und Ford ist hierfür das zweitgünstigste Radio erforderlich. Gegen Aufpreis lassen sich Geräte aller vier Hersteller mit USB- und iPod-Anschlüssen aufrüsten, über die entsprechende Player während der Fahrt gesteuert und aufgeladen werden. Das Polo-Radio bietet darüber hinaus sogar die Möglichkeit, auf SD-Cards gespeicherte Musik abzuspielen und einen DAB-Tuner anzuschließen, der in entsprechend versorgten Gebieten Radiohören in CD-Qualität ermöglicht.

Honda Jazz und Ford Fiesta enttäuschten

Doch schon beim analogen Rundfunk zeigte der Polo die beste Leistung im Test. Sein aufwendiger UKW-Doppeltuner schaltet unbemerkt zwischen verschiedenen Frequenzen hin und her und schält selbst aus schwachen Signalen noch ein kraftvolles Klangbild. Beim Radioempfang spielt der kleine VW damit locker auf Oberklasse-Niveau, dicht gefolgt vom Peugeot 207, der ebenfalls auf einen Doppeltuner setzt. Enttäuschend fielen hingegen die Empfangsqualitäten bei Ford Fiesta und vor allem Honda Jazz aus, die bei schwächeren Signalen nur noch dünnen Klang mit vielen Störungen liefern. Doch auch CD-Hören macht in den beiden nicht wirklich Spaß.

Obwohl der Ford recht ausgewogen spielte, animierten die belegte Stimmwiedergabe und ein insgesamt diffuser Klang die Tester recht schnell dazu, den Lautstärkeregler nach links zu drehen. Die Lautsprecher im Jazz reproduzierten zwar ein zackiges, jedoch tieftonarmes Klangbild, das zudem von unschönen Scheppergeräuschen aus der Türverkleidung begleitet wurde.

VW Polo und Peugeot 207 zeigen, dass Musikhören auch in Kleinwagen Spaß macht

Dass es auch besser geht, bewies der Peugeot 207, der mit seinem frischen und impulsiven Sound die Köpfe der Tester ein ums andere Mal zum Mitwippen brachte. Die akustisch günstige Einbauposition der Hochtöner weit vorn im Armaturenbrett sorgt zudem für eine angenehme Räumlichkeit. Der Polo spielt ähnlich druckvoll, transparent und spektakulär, doch bei höherem Pegel mischt sich etwas Schärfe in die Wiedergabe, die auf Dauer lästig werden kann. Auch wenn die Systeme nicht an die Qualitäten von Edel-Anlagen mit mehreren hundert Watt und einem Dutzend Lautsprecher herankommen, zeigen Polo und Peugeot 207 sehr schön, dass Musikhören selbst in Kleinwagen Spaß machen kann. Allerdings müssen die Hersteller dafür in die Qualität der Geräte und ihrer Abstimmung investieren. Und dies scheint längst noch keine Selbstverständlichkeit zu sein, wie die dürftigen Vorstellungen von Honda Jazz und Ford Fiesta beweisen.

Urteil Soundsysteme in Kleinwagen
Ford FiestaHonda JazzPeugeot 207VW Polo
Getestete KonfigurationRadio-CD mit Bluetooth-Schnittstelle - 1.105 EuroCD-/MP3-Radio 496 Euro, Serie ab TrendNavigationssystem WIP NAV - 950 Euro RNS 310 mit Navigationsfunktion - 1.140 Euro
Bedienung ++o+
Medien-Kompatibilitätooo++
AnschlussmöglichkeitenAux, USB, iPodAux, USB, iPodCinch, USB, iPodDAB, SD, Aux, USB, iPod
Klang
Radio-Empfango-+++
Radio-Klangoo++
Ausgewogenheitoo+o
Räumlichkeitoo+++
Bassqualität--++
Spaßfaktor--+++
Urteilbedingt empfehlenswertbedingt empfehlenswertsehr empfehlenswertsehr empfehlenswert

Beim getesteten Gerät mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung (1.105 Euro) kommen sechs Lautsprecher, Aux-Eingang und Fernbedienung hinzu. Zur Steuerung von iPod und USB-Spielern über das Radio ist die Audio-Anlage Sound&Connect für 1.180 Euro erforderlich. Im Test spielte das Ford-System zwar ausgewogen, machte mit geringem Auflösungsvermögen und begrenzten Pegelreserven jedoch wenig Spaß. Auch das UKW-Teil enttäuschte mit schwachem Fernempfang und mattem Klang.

Bei teureren Varianten kommen weitere Lautsprecher hinzu, Honda-Händler bieten darüber hinaus Zubehör wie USB- und iPod-Adapter (ab 145 Euro) oder Premium-Lautsprecher (ab etwa 40 Euro plus Einbau). Für Musik-Fans eine lohnende Investition, tönen doch die beiden Basis-Lautsprecher dünn, wenig dynamisch und neigen zu Dröhngeräuschen. Auch Radiohören macht keinen Spaß, da das unempfindliche UKW-Teil teils zwei Sender gleichzeitig spielt.

Im Preis für das Navigationssystem mit großem Monitor (950 Euro) ist auch ein aufwendiger UKW-Doppeltuner enthalten. Für nochmals 360 Euro mehr liefert Peugeot ein HiFi-System mit 240 Watt und Subwoofer. Doch schon die Basis-Lautsprecher spielen angenehm ausgewogen mit frischem Hochtonbereich sowie knackigem Bass. Beim Radioempfang muss sich das System lediglich dem des Polo geschlagen geben.

Mit dem besten Radioempfang im Test und umfangreicher Ausstattung (Navi-Anschluss, Aux-Eingang) verdient das mittlere Gerät eine Empfehlung. Über eine Multimedia- Buchse im Handschuhfach (190 Euro) lassen sich iPod und USB-Player anschließen, für weitere 210 Euro kommt sogar ein Digitalradio-Tuner hinzu. Insgesamt sechs Lautsprecher (vier vorn, zwei hinten) erzeugen ein wuchtiges und anspringendes Klangbild, das bei höherem Pegel jedoch scharf klingt und daher auf Dauer lästig werden kann.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 20 / 2024

Erscheinungsdatum 10.09.2024

148 Seiten