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Smart Forfour Brabus (2017) im Test
Sportlicher Stadtflitzer mit drei Zylindern

Der Smart Forfour Brabus markiert mit seinem 109 PS starken Dreizylinder die Spitze der Smart-Palette. Fährt er so sportlich, wie er auftritt? Wir haben es getestet.

Smart Forfour Brabus, Frontansicht
Foto: Oliver Sold

Die Zutaten hören sich vielversprechend an: 109 PS in einem nur 3,53 Meter kurzen Stadtflitzer, dessen Motor im Heck sitzt und die Hinterräder antreibt – das klingt nach einer Menge Fahrspaß.

Heckmotor und Hinterradantrieb – wie ein Porsche 911

Dazu stellt Smart den Forfour Brabus auf flache, an der Hinterachse 205 Millimeter breite 17-Zöller, spendiert ihm einen dezenten Dachspoiler und zwei weniger dezente Endrohre, die das Potenzial des stärksten Serien-Smart andeuten sollen.

Unsere Highlights
Smart Forfour Brabus, Endrohre
Oliver Sold
Auch wenn der Doppelauspuff es vermuten lässt, wirklich temparamentvoll geht es beim Brabus-Forfour nicht zur Sache.

Innen empfängt er den Fahrer mit einem wuchtigen Sportsitz, der mit seinen dicken Wangen mehr Seitenhalt verspricht, als er hält. In der 3.000 Euro teuren Xclusive-Version tragen sie Nappaleder, und die Instrumententafel kleidet sich hochwertig in Lederoptik.

Dann ist auch der aufgesetzte Drehzahlmesser an Bord, der sonst 150 Euro extra kostet – selbst für den Brabus. Serienmäßig hingegen: das Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lederlenkrad.

Jetzt aber Motor an, im Heck bollert es los. Das Getriebe legt die Gänge meist unauffällig und ruckfrei nach, reagiert jedoch nicht eben spontan, selbst wenn der Fahrer manuell eingreift. Der aufgeladene Dreizylinder röhrt zwar sportlich, entfacht aber kein Feuer, wie man es von 109 PS in einem Cityfloh erwartet.

Die Messwerte bestätigen das: Mit 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h verfehlt der leer fast 1,1 Tonnen schwere Testwagen die Werksangabe um eine volle Sekunde. Seine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht der Brabus nur nach langem Anlauf bei mäßigem Geradeauslauf. Kräftiger langt er beim Bremsen (36,3 Meter aus 100 km/h) und an der Tankstelle zu (Testverbrauch 7,6 Liter Super Plus pro 100 km).

Dynamik ist nicht die Stärke des Brabus

Smart Forfour Brabus, Frontansicht
Oliver Sold
Auch in der Brabus-Variante kommt nicht wirklich Handling-Spaß auf.

Vielleicht überzeugt er eher, wenn es flott um die Ecken gehen soll. Nach wenigen Kurven wird klar: Selbst als Brabus ist der Forfour weder Handlingwunder noch bietet er kartartige Agilität. Die Lenkung wirkt gefühllos und unpräzise, statt zackig einzulenken schiebt er lieber über die Vorderräder, sofern das ESP den Brabus nicht längst schon regelnd eingebremst hat. Immerhin: Grobe Härten beim Federn bleiben aus.

Vor- und Nachteile
Smart Forfour Brabus
Hochwertiges Interieur
sehr kleiner Wendekreis
Automatikgetriebe serienmäßig
Hoher Preis
hoher Benzinverbrauch
unpräzise Lenkung
mäßiges Temperament
magere Grundausstattung

Fazit

Somit fühlt sich auch die Topversion in der Stadt am wohlsten, wo sie fast auf der Stelle wenden kann. Das gelingt dem Forfour aber nicht nur als teurer Brabus, der mit mindestens 20.630 Euro zu Buche schlägt.

Technische Daten
Smart Forfour Brabus 0.9 turbo BRABUS Xclusive
Grundpreis24.225 €
Außenmaße3525 x 1665 x 1543 mm
Kofferraumvolumen185 bis 975 l
Hubraum / Motor898 cm³ / 3-Zylinder
Leistung80 kW / 109 PS bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
0-100 km/h11,5 s
Verbrauch4,6 l/100 km
Testverbrauch7,6 l/100 km
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Erscheinungsdatum 20.06.2024

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