Skoda Kodiaq RS im Test: GTI-Power trifft XXL-Nutzwert

Mit 4,76 m Länge mag der Kodiaq ein Lulatsch unter den Quermotorlern sein, herausragend ist aber vor allem ein kleines Detail. Die Rede ist vom Multifunktions-Pult auf der Mittelkonsole, das aus drei von Drehreglern umringten Mini-Bildschirmen besteht, sämtliche Klimafunktionen sowie die Fahrmodi steuert und beweist, dass sich digitale und analoge Bedienergonomie perfekt ergänzen können. Das muss mal gesagt sein, obgleich es hier natürlich weniger um den bis zu siebensitzigen Kodiaq im Allgemeinen gehen soll, sondern speziell um die RS-Zusätze, die den SUV bullig, aber nicht übertrieben sportlich machen.

Dynamik geht vorrangig vom Zweiliter-Turbo aus. Das 265 PS starke GTI-Organ ist der Meister des stämmigen Antritts, mit 400 Nm (ab 1.650/min!) breitschultrig genug, um sich von fast 1,8 Tonnen nicht spürbar belasten zu lassen. Zudem harmoniert der TSI prächtig mit dem Siebengang-Doppelkuppler, was bei vierzylindrigen VW-Konzernprodukten nicht unbedingt die Regel ist. Aus der Nahtlosigkeit der Kraftentfaltung formt sich ein homogenes Fahrgefühl, das von den 20-Zoll-Rädern gestützt, von der Progressiv-Lenkung angetörnt, vom Setup des Adaptiv-Fahrwerks aber nicht überzogen wird.

Hoher Nutzwert, Top-Werte

Zumindest kommt man trotz der griffigen Schalensitze eher nicht in Versuchung, den Allradler mit Karacho über Landstraßen zu zimmern. Bremskraft und Traktion sind zwar in hohem Maß vorhanden, dazu klingt der bärige SUV auf Knopfdruck richtig kernig und fabriziert respektable Sprintwerte. Die spürbaren Karosseriebewegungen und das Fehlen eines echten Manuell-Modus halten den Puls jedoch eher flach.

Umso höher: Nutz- und Preiswertigkeit. Das Heckabteil umfasst 910 Liter Basisvolumen, der Grundpreis allerhand Reizvolles wie Matrix-LEDs, 13-Zoll-Navi, 14-Lautsprecher-Soundanlage sowie: die ebenso schlüssigen wie vielseitigen Digital-Instrumente inklusive Runduhr-Look. Noch so ein kleines Detail, das gelobt sein muss.