Skoda hat einen Lauf. Innerhalb des kriselnden VW-Konzerns glänzte die Marke zuletzt mit Rekordzahlen. Ein wichtiger Erfolgsgrund: starke Modelle wie der Enyaq . Europaweit verkaufte sich der Stromer 2024 besser als das MEB-Schwestermodell ID.4 von VW. Jetzt haben die Tschechen ihrem Bestseller ein wortwörtliches Facelift verpasst: Die Front bekam eine frische Optik im Stil des kleineren Elroq samt neuem Markenschriftzug statt Pfeil-Logo.
Bei der Technik setzt Skoda größtenteils auf Bewährtes – in unserem Fall auf den Ende 2023 eingeführten APP550-Motor, der mit kräftigen 210 kW die Hinterachse antreibt, bei passablen 20,6 kWh/100 km Testverbrauch. Kombiniert wird der Antrieb mit dem bekannten 77-kWh-Akku (402 km Reichweite im Test), hier in der Version mit bis zu 135 kW beim Gleichstromziehen. Das Laden geht dank Vorkonditionierung der Batterie und stabiler Ladekurve zwar ausreichend flott vonstatten, etwas mehr DC-Power wäre trotzdem schön.
Ansonsten fällt es ausgesprochen schwer, den Enyaq 85 zu kritisieren. Die Liste seiner Stärken ist lang: Innen bietet er fast verschwenderisch viel Platz, das Infotainment lässt sich per Touch schnell und flüssig bedienen, und die Materialanmutung im Cockpit ist bis auf wenige Ausnahmen sehr ansprechend. Fragwürdige Bedienelemente wie kapazitive Lenkradtasten verkneift sich der Skoda; Grüße gehen raus nach Wolfsburg.

Das Navi enthält eine integrierte Ladeplanung.
Komfortabel und agil
Auch beim Fahren zeigt der Enyaq einen hohen Reifegrad. Die Leistung der E-Maschine entfaltet sich schön linear. Nur die Kennlinie des Gaspedals könnte im Normalmodus defensiver ausfallen. Wo wir schon im Fußraum sind: Die Bremse fällt mit einem etwas langen Pedalweg auf, was aber nichts daran ändert, dass der Skoda mit kalter Anlage aus 100 km/h in 35,3 Metern zum Stehen kommt.

Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Enyaq in 6,6 Sekunden.
Im Komfort-Programm des optionalen DCC-Fahrwerks wogt der SUV sanft durch die Lande, Unebenheiten verarbeitet er souverän. Wer es drauf anlegt, kann auch sportlich ums Eck fegen, das Heck zeigt sich durchaus spielfreudig. Dazu passend und frei von Antriebseinflüssen: die präzise Lenkung. Ja, der Skoda Enyaq ist nicht billig, zumal in der getesteten Sportline. Aber er ist das viele Geld wert.
Skoda Enyaq 85 SportLine | |
Grundpreis | 54.900 € |
Außenmaße | 4658 x 1879 x 1624 mm |
Kofferraumvolumen | 585 bis 1710 l |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
0-100 km/h | 6,6 s |
Verbrauch | 0,0 kWh/100 km |
Testverbrauch | 20,6 kWh/100 km |