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Range Rover Sport HST P400
Klasse Antrieb! Und sonst?

Wir testen den Range Rover Sport HST mit neuem Reihensechser und elektrisch angetriebenen Verdichter. Kann der Brite uns überzeugen?

 Range Rover Sport HAST, ET, ams0720
Foto: Max Balazs

Innovationen pflügen ja gerne mal die Erwartungshaltung um, die 48-Volt-Mildhybrid-Technik zum Beispiel. Wann herrscht denn jetzt endlich Ruhe? Schließlich muss doch dieses System, wie es im Land Rover Range Rover Sport HST P400 (tjaja, der Adel und die langen Namen) steckt, so oft wie möglich den Verbrennungsmotor ausknipsen.

Bis jetzt allerdings knipst es ihn vor allem an – und wie! Obwohl auch dieser Range mit einem Leergewicht von 2.326 Kilogramm eine Spitzen-position in seinem Segment belegt – und das ist nicht als Lob zu verstehen –, generiert das Dreiliter-Aggregat ansatzlos erheblichen Schub, weit ansatzloser und erheblicher, als es die Drehmomentangabe von 550 Nm bei 2.000/min erahnen lässt.

Unsere Highlights

Bitte nicht abschalten

 Range Rover Sport HAST, ET, ams0720
Max Balazs
Immer präsent hingegen: die Fahrwerksabstimmung, die ihren Aktionismus vor allem bei in kurzer Amplitude auftretenden Unebenheiten gerne allen Insassen mitteilt.

Nebenbei gelingt es dem Automatikgetriebe, mit gutem Timing schnell und ruckfrei durch die acht Stufen zu wandlern. Dazu passt die feine Laufkultur des Reihenmotors, der vibrationsfrei und engagiert hochdreht, dabei den kehligen Rock seiner Bauart spielt. Hach, da willst du gar nicht, dass ihn die Elektronik abstellt.

Was bringt nun die neue Technik? Einen Riemenstartergenerator und einen elektrisch angetriebenen Verdichter, der in einer halben Sekunde seine Maximaldrehzahl von 120.000/min erreicht. So schüttet er einen Großteil des Abgasturbolader-Loches (ein Twin-Scroll-Lader übrigens, also mit Zylinder-spezifischen Kanälen für schnelleres Ansprechen) zu, soll zugleich den Verbrauch reduzieren, wegen der elektrischen Unterstützung. Klappt’s? Ja, der Testverbrauch fällt mit 11,8 l/100 km für diese Gewichtsklasse niedrig aus, leichtere und schwächere Wettbewerber brauchen nicht weniger.

So genießt du aus der überaus thronigen Sitzposition den tollen Antrieb und die wunderbare Rundumsicht, freust dich über die bequemen Sitze, siehst über das nach dem Start langsam hochfahrende Infotainment hinweg, hast die schmerzhafte Kopfnuss von der nicht weit genug öffnenden Heckklappe vergessen.

Immer präsent hingegen: die Fahrwerksabstimmung, die ihren Aktionismus vor allem bei in kurzer Amplitude auftretenden Unebenheiten gerne allen Insassen mitteilt, nur dem Fahrer in jeder Kurve durch starke Karosseriebewegungen und frühes Untersteuern zugleich die Unlust auf Agilität. Sport? Nö. Auch nicht beim Bremsen, die Verzögerung ist mau. Und erst wenn der Range hält, geht der Motor aus, nicht schon beim Ausrollen oder im Schiebebetrieb. Ist nicht schlimm, da muss eben die Erwartungshaltung neu kalibriert werden.

Fazit

Der Antrieb? Klasse! Mit Schub, Laufkultur und Effizienz überspielt er kleinere Range-Schwächen – den mauen Federungskomfort bei zugleich mattem Handling und die trübe Bremsleistung aber nicht.

Technische Daten
Range Rover Sport P400 HST
Grundpreis102.400 €
Außenmaße4879 x 1983 x 1803 mm
Kofferraumvolumen522 bis 1686 l
Hubraum / Motor2996 cm³ / 6-Zylinder
Leistung294 kW / 400 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
0-100 km/h6,1 s
Verbrauch9,2 l/100 km
Testverbrauch11,8 l/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten