Opel Frontera Hybrid im Test: Was kann Opels neuer SUV mit Dacia-Preisschild?

Opel Frontera im Test
Was kann Opels neuer SUV mit Dacia-Preisschild?

Veröffentlicht am 28.06.2025

Frontera , da war doch mal was? Genau, im vergangenen Jahrtausend als rustikaler SUV gestartet, kommt er jetzt als Nachfolger des eingestellten Crossland eine Stufe unter dem Grandland und soll dort Budget-Profis wie den Dacia Duster angreifen.

Kantig und luftig

Der Frontera basiert auf der STLA-Medium-Plattform von Stellantis und setzt auf kantige Linien bei 4,39 Metern Länge. Das schafft Platz im Innenraum, vorn wie hinten. Selbst die Beinfreiheit hinten genügt, um es auch mal länger auf der relativ weich gepolsterten Bank auszuhalten. Opel ist so selbstbewusst, den Frontera gegen Aufpreis sogar mit sieben Sitzen anzubieten, dann dürfte es aber eng werden. Großzügig hingegen: der Kofferraum mit praktischem verstellbaren Ladeboden und maximal 1.600 Litern Volumen. Die Rückbank selbst beherrscht keine Tricks, Lehnen umlegen, fertig. Bei der Anhängelast knausert der Opel Frontera mit 1.250 Kilogramm, dafür kann man ihm ordentlich was aufs Dach geben: 75 Kilogramm dynamisch, das genügt problemlos für Dachzelte.

Nix mit Keyless oder Startknopf, der Schlüssel muss ins Schloss – los geht’s! Bei ruhiger Fahrt bleibt der Hybridantrieb dezent, das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe schickt den 1,2-Liter-Dreizylinder in niedrige Drehzahlen. Bei höherer Last kommt dann das typische Trommeln hinzu.

1,3 Tonnen Gewicht, 6,1 Liter Verbrauch

Power hat der Antrieb genug, der Opel tritt ausreichend kraftvoll an, schwimmt locker mit, kann auf der Autobahn sogar jenseits der 180 km/h mithalten. Dann allerdings mit vernehmlichen Windgeräuschen und einem zunehmend angestrengten Motorsound. Den gibt es im ruhigeren Alltag in Stadt und Land nicht, hier fährt der gut 1,3 Tonnen schwere Frontera entspannt und sparsam mit einem Testverbrauch von 6,1 Litern, den Sparfüchse noch weiter reduzieren können.

Nicht reduziert: die gute Übersicht über die kantige Karosserie, die beim Manövrieren hilft. Die Lenkung geht dabei schön rangierleicht, liefert beim normalen Fahren trotzdem genug Rückmeldung. Zudem federt der Opel Frontera ordentlich, bei gleichzeitig guter Aufbaukontrolle. Vor allem überrollt er kurze Unebenheiten mit seiner hochflankigen Basisbereifung sanfter als manch deutlich teurerer Wagen. Diese Reifen mit Leichtlaufprofil limitieren allerdings die dynamischen Fähigkeiten, doch für den Alltag passt das ebenso wie das pflegeleichte Kunststoff-Interieur und die überschaubare Informationsvielfalt im Digitalcockpit.

Unser Testwagen besitzt zudem das Infotainment mit Touchscreen, das sich ohne langes Training bedienen lässt. Besser als die unbrauchbare Verkehrszeichenerkennung machen es die recht hell, wenn auch etwas fleckig strahlenden serienmäßigen LED-Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik. Mal sehen, ob der Frontera damit der Konkurrenz auf dem Markt heimleuchten kann.

Technische Daten
Opel Frontera 1.2 Turbo Edition
Grundpreis25.700 €
Außenmaße4385 x 1765 x 1635 mm
Kofferraumvolumen460 bis 1600 l
Hubraum / Motor1199 cm³ / 3-Zylinder
Leistung100 kW / 136 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit194 km/h
0-100 km/h9,8 s
Verbrauch6,3 l/100 km
Testverbrauch6,1 l/100 km