Mit dem Grandland Electric bringt Opel erstmals eine rein elektrische Variante seines Mittelklasse-SUV auf den Markt. Der Test zeigt: Die große Batterie und das ausgewogene Fahrverhalten machen ihn langstreckentauglich. In einigen Details gibt es jedoch noch Luft nach oben.
Die getestete GS-Version verfügt über eine nutzbare Batteriekapazität von 82,5 kWh. Im Test erreichte das Fahrzeug eine Reichweite von 394 Kilometern bei einem Durchschnittsverbrauch von 22,3 kWh pro 100 Kilometer – ein für diese Fahrzeugklasse solider Wert. Auch der Fahrkomfort überzeugt. Die Mehrlenker-Hinterachse sorgt zusammen mit selektiven Dämpfern für ein ausgewogenes Fahrverhalten mit geringen Aufbaubewegungen. Die Geräuschkulisse bleibt bis etwa 130 km/h angenehm niedrig, und die Sitze bieten guten Langstreckenkomfort – auch wenn kleinere ergonomische Details nicht jeder Statur ideal entgegenkommen.
Ladeverhalten und Bedienstruktur
Mit einer Ladedauer von 35 Minuten für eine Schnellladung von 10 auf 80 Prozent bewegt sich der Grandland im gängigen Rahmen für ein 400-Volt-System. Die Bedienung ist grundsätzlich funktional, auch wenn einige zentrale Funktionen – etwa die Assistenzsysteme oder die Klimasteuerung – über das Touchdisplay gesteuert werden. Positiv fällt auf, dass sich häufig genutzte Einstellungen über Langdruck-Funktionen schnell erreichen lassen. Die Routenführung berücksichtigt Ladestopps, zeigt allerdings die Belegung von Säulen erst nach zusätzlichem Klick an.
Die Bremsleistung des Testwagens lag mit gemessenen 39,2 Metern aus 100 km/h im kalten Zustand und 40,1 Metern bei warmen Komponenten im oberen Bereich des Segments. Für ein Fahrzeug dieser Größe und Masse sind das akzeptable, wenn auch nicht herausragende Werte. Die Dosierbarkeit der Bremse überzeugt im Alltagseinsatz, insbesondere in Kombination mit der einstellbaren Rekuperation. Bei stärkerer Beanspruchung wünscht man sich jedoch etwas mehr Reserven.