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Opel Corsa und VW Polo im Vergleichstest
Zwei Kleinwagen auf Augenhöhe

Volkswagen hat im Frühjahr mit dem Polo-Facelift vorgelegt, nun zieht Opel mit der fünften Corsa-Auflage nach. Kein Auto ist für die Marke derzeit wichtiger, der Corsa E ist zum Erfolg verdammt. Wie stehen seine Chancen?

Opel Corsa, VW Polo, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

So richtig viel will Opel bis zur Weltpremiere auf dem Pariser Autosalon noch nicht verraten. Exakte Preise und Daten werden Sie daher wenige finden. Die Rüsselsheimer halten die Spannung gezielt hoch, selbst im Stammwerk Rüsselsheim ward bislang kein Opel Corsa E gesehen.

Fest steht aber, dass der Neue bei unverändertem Radstand mit einer Länge von 4.021 Millimetern um lediglich 21 Millimeter wächst und sich in Breite und Höhe ebenso wenig verändert. Entsprechend beträgt auch das Ladevolumen weiterhin rund 285 bis 1.100 Liter. Warum auch nicht – schließlich nimmt der 3,97 Meter lange VW Polo mit 280 bis 952 Litern etwas weniger Gepäck mit. Klar ist damit auch, dass der Opel Corsa E auf der Plattform des Vorgängers aufbaut. Anstatt viel Geld in eine neue Basis zu pumpen, investierte Opel lieber gezielt in ein hochwertigeres Interieur und ein neues Fahrwerk, das komfortabel federt und dennoch Fahrspaß vermitteln kann. Es galt, beim hierzulande meistverkauften Opel eben jene Schwächen auszumerzen, die dem Polo Monat für Monat ein paar Tausend Abnehmer mehr bescheren.

Opel Corsa ist dem Polo durchaus ebenbürtig

Dass das Fahrwerk im Opel Corsa dank steiferem Hilfsrahmen, veränderten Achsschenkeln, Dämpfern und einer neuen elektromechanischen Lenkung recht vielversprechend arbeitet, konnten wir im Juni auf einer Testfahrt mit einem Prototypen schon feststellen. Umso wichtiger nun, dass auch Cockpit, Materialqualität und Verarbeitung dem sehr ausgereiften VW Polo ebenbürtig sind. Und siehe da – der erste Eindruck im fertigen Vorserienmodell passt. Armaturenbrett, Instrumente, Mittelkonsole, Klimaregler, Lüftungsdüsen – alles neu und ohne Ecken oder Kanten passend aufeinander abgestimmt. Dazu mehr weiche Kunststoffe, Klavierlack und straff gepolsterte Sitze mit ordentlich Beinauflage. Bis auf ein putzig kleines Fach unter dem Handbremshebel gibt es nichts zu kritisieren.

Der etwas nüchterne, aber wie üblich solide verarbeitete VW Polo gibt sich hier zwar ein wenig alltagstauglicher, ist dafür aber im Fond enger geschnitten. Dort fehlt es an Kopffreiheit. Zudem lässt sich seine Hutablage nicht wie beim Opel Corsa hinter den neigungsverstellbaren Fondsitzlehnen zwischenparken, und wer wirklich den maximal möglichen Laderaum nutzen möchte, muss auch noch die Sitzfläche vorklappen.

Für Unterhaltung und Navigation ist im Opel Corsa das aus dem Adam bekannte Intellilink-Infotainment samt sieben Zoll großem Touchscreen zuständig. Vernetzt mit den Apps des eigenen Smartphones kann es beispielsweise navigieren oder Internetradio und Podcasts abspielen. Kein integrierter Rechner – das spart Geld, und so kostet das System nur rund 300 Euro. Die zugehörige Handy-Halterung findet sich rechts oben im Armaturenbrett. Volkswagen setzt hier lieber auf ein klassisches Touchscreen-Navi mit SD-Kartenschacht für 505 Euro, das allerdings nur in Kombination mit einem hochklassigen CD-Radio für 530 Euro zu haben ist.

Knapp günstiger als der Polo

Konkrete Preise gibt Opel bislang noch nicht bekannt. Teurer als 12.000 Euro dürfte ein zweitüriger Basis-Corsa aber nicht sein. Kopfairbags sind nun wie beim 600 Euro teureren VW Polo Serie. Panoramadach, Parkassistent, Rückfahrkamera und Lenkradheizung gibt’s beim Opel Corsa gegen Aufpreis. Interessant für alle Fahrrad-Touristen: Auch das im Stoßfänger integrierte Flex-Fix-Fahrradträgersystem wird wieder angeboten.

Geht es um die Sicherheitsausstattung, herrscht zwischen den beiden Konkurrenten Gleichstand. Zwar bietet der Opel Corsa nun Bi-Xenon-Scheinwerfer, Kollisionswarner, Spurwechsel-, Spurhalte- und Fernlichtassistent – einen adaptiven Tempomaten wird es für den Opel aber nicht geben. Ebenfalls dem VW Polo vorbehalten: ein Fahrwerk, das auf Tastendruck deutlich straffer dämpft. Opel-Kunden müssen sich schon beim Kauf entscheiden: Corsa mit bis zu 16 Zoll großen Rädern erhalten ein Komfortfahrwerk, Modelle mit größeren Rädern stattet Opel mit einem schärferen Sportfahrwerk aus.

Opel Corsa mit breitem Motorenangebot

Ideal dazu: die lang erwarteten, drehmomentstarken Dreizylinder-Turbobenziner (170 Nm), die Opel in zwei Leistungsstufen (90/115 PS) und in Kombination mit einem neu entwickelten Sechsgang-Schaltgetriebe anbietet. Ebenfalls frisch dabei: ein 1,4-Liter-Turbo mit 100 PS und 200 Nm Drehmoment. Wieder an Bord: die beiden Saugbenziner mit 1,2 (70 PS) und 1,4 Litern Hubraum (87 PS) sowie ein modifizierter 1.3 CDTI (75 und 95 PS). Der VW Polo hält mit 60 bis 110 PS starken Drei- und Vierzylinder-TSI-Motoren und einem 1,4 Liter großen Dreizylinder-TDI (75–105 PS) dagegen. Hier offerieren beide eine breites Angebot, das sich auf dem Papier kaum unterscheidet. Wo die Unterschiede wirklich liegen, entscheidet sich im Dezember. Dann rollt der Opel Corsa E zum Händler. Die Chancen, den Polo endlich zu toppen, stehen jedenfalls gut.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten