Die Idee hinter dem Intellilink genannten System ist bestechend: Warum ein teures Infotainmentsystem fürs Auto kaufen, wo doch Smartphones heute ebenso zuverlässig navigieren, über leistungsfähige Vier-Kern-Prozessoren verfügen und ganze Musikarchive speichern? Wenn doch nur die fummelige Bedienung über das kleine Handy-Display nicht wäre.
Intellilink als Bedienschnittstelle des Smartphones
Und genau hier setzt das 300 Euro günstige Opel-Gerät an, indem es die Bedienung ausgewählter Handy-Funktionen (Apps) auf den großen und griffgünstig gelegenen Sieben-Zoll-Touchscreen auslagert. Das klappte beim Test mit einem iPhone 4S hervorragend. Nach dem Anstöpseln des Handys taucht im Adam -Hauptmenü ein Navigations-Feld auf, mit dem der Routenführer gestartet wird. Danach kann der Fahrer das Handy getrost zur Seite legen, da die Adresseingabe, das Suchen von Sonderzielen oder das Ablesen der detailreichen Navikarte komplett über den Fahrzeug-Touchscreen des Intellilink erfolgt. Soll die Freisprecheinrichtung zum Telefonieren genutzt werden, muss das Handy zusätzlich per Bluetooth gekoppelt werden. Auch der Media-Player des Smartphones wird ganz über das Opel-Radio gesteuert und gibt Musik, Videos und Bilder wieder.
BringGo Navi-App für Apple und Android
Zu den 300 Euro für das Monitor-Radio, das im Test mit gutem UKW-Empfang und reichhaltiger Ausstattung wie einer Senderliste überzeugte, kommen lediglich 40 Euro für die Navigations-App von BringGo, die für Apple und Android verfügbar ist und in den jeweiligen App-Stores heruntergeladen werden muss. Angesichts des positiven Gesamteindrucks lassen sich kleinere Mängel wie die langen Musikunterbrechungen bei Abbiegehinweisen oder die fummelige Lautstärke-Wippe statt eines Drehreglers verschmerzen. Zumal sich Intellilink erst im Aufbau befindet: Neben der Navi-Funktion sollen in den nächsten Wochen Apps für Internet-Radio, Podcast-Wiedergabe oder die Siri-Sprachsteuerung folgen.
Fazit
Mit Intellilink zeigt Opel, wie Multimedia für Kleinwagen heute geht. Statt teure Hardware ins Auto zu schrauben, wird das Smartphone genutzt – also Technik, die die junge Zielgruppe ohnehin bei sich trägt. Ebenso erfreulich, dass das System Apple- und Android-Geräte unterstützt.