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Mitsubishi Pajero Inform im Test
Wie gut ist der preiswerte Pajero-Dreitürer?

Der Mitsubishi Pajero Inform ist um satte 5.000 Euro günstiger als das frühere Basismodell. Gutes Angebot oder großer Verzicht? Im Test des Dreitürers für 30.990 Euro gehen wir dieser Frage nach.

Wie gut ist der preiswerte Pajero-Dreitürer?
Foto: Torsten Seibt

Der Mitsubishi Pajero Inform kommt zum Kampfpreis

Mit rund 1.200 verkauften Mitsubishi Pajero landete der Klassiker im Mitsubishi-Modellprogramm im vergangenen Jahr im unteren Mittelfeld der deutschen Verkaufsstatistik. Das soll jetzt anders werden: Mit dem Pajero Inform hat Mitsubishi ein neues Basismodell im Programm, das zum Kampfpreis angeboten wird. Als Dreitürer um 5.000, als Fünftürer sogar 5.500 Euro günstiger als der bisherige Basis-Pajero (Modell Invite). Zum Preis eines Kompakt-SUV einen ausgewachsenen Geländewagen zu bekommen, klingt verlockend. Auf was muss der Käufer da verzichten?
 
Wirklich viel ist es nicht, was dem Pajero Inform fehlt. Der Basis-Allradler steht auf Stahl- statt Leichtmetallfelgen, einige Anbauteile sind nicht in Wagenfarbe lackiert, der Dreitürer hat keine Kotflügelverbreiterungen. Relevanter ist der Verzicht auf Seiten und Kopfairbags, wirklich schade ist der Wegfall der hinteren Achssperre. Gerade bei einem kernigen Basismodell, das für den Arbeitseinsatz wie geschaffen scheint, würde man sich die Traktionshilfe doch sehr wünschen.

Unsere Highlights

Der Dreitürer ist kürzer als ein VW Tiguan

Unser Testwagen trat mit dem kurzen Radstand an. Mit 4,38 Meter Gesamtlänge – inklusive außenliegendem Reserverad – ist er fünf Zentimeter kürzer als ein VW Tiguan. Dass der Dreitürer damit keine Wunderdinge beim Laderaum vollbringen kann ist klar.  Für zwei-drei Getränkekisten genügt der Kofferraum, klappt man die beiden Sitze (leider nicht besonders platzsparend) nach vorne, wächst die Laderaumlänge von 48 auf immerhin 92 Zentimeter.
 
Der Zustieg in die zweite Reihe funktioniert auch für Erwachsene, der Beifahrersitz klappt weit nach vorn. Die Beinfreiheit auf der asymetrisch geteilten Rückbank ist ebenfalls passabel, sie ist lediglich etwas zu tief montiert. Dennoch – als Familienauto oder Großraumtransporter ist der kurze Pajero nur bedingt geeignet. Das kann der 4.000 Euro teurere Fünftürer logischerweise bedeutend besser. Vorne gibt es dagegen reichlich Bewegungsfreiheit, nach der man in einem Kompakt-SUV vergeblich suchen würde. Schulter- und Kopffreiheit sind ausgezeichnet, dass der kurze Pajero gerade einmal 2,5 Meter Radstand hat, ist in der ersten Reihe nicht zu spüren.

Gute Verarbeitung, ordentliche Ausstattung

Dafür, dass es sich eigentlich um eine Sparversion handeln soll, kommt der Pajero Inform überraschend hochwertig möbliert daher. Die Verarbeitung ist einwandfrei, wenngleich natürlich mehr blanker Kunststoff verbaut ist als bei den teureren Versionen. Es gibt eine Klimaautomatik, einen umfangreichen Bordcomputer, die Fenster heben und senken sich elektrisch. Elektrische Außenspiegel, Fernbedienung für die Zentralverriegelung – wirklich vermisst wird hier nichts. Die Sitze sind allerdings relativ weich gepolstert und verformen sich stark, das Kunststofflenkrad fasst sich ebenfalls nicht sehr hochwertig an.

Kräftiger Pajero-Motor mit 200 PS

Seit dem Facelift im Sommer 2009 hat der Dieselmotor ordentlich zugelegt. Die Leistung stieg um 30 auf jetzt 200 PS, das Drehmoment um stolze 68 auf nun 441 Newtonmeter. Damit steht der Vierzylinder gut im Futter, der Wunsch nach mehr Leistung kommt nicht auf. Obwohl selbst der kurze Pajero stramme 2,1 Tonnen auf die Waage bringt, schiebt er kräftig an. Der bärige 3,2-Liter-Motor legt sich schon bei niedrigen Drehzahlen tüchtig ins Zeug. Durch die langen Achsen (3,69:1) fällt das Drehzahlniveau auf der Straße relativ niedrig aus, ein sechster Gang wird nicht vermisst. Bei der gemessenen Höchstgeschwindigkeit von immerhin 184 km/h dreht der Motor im fünften Gang 3.600 Touren – 200 Umdrehungen unterhalb der Nenndrehzahl. Der kernige Motorsound ist auf Langstrecken nicht störend, dafür entwickelt der Pajero schon bei niedrigem Tempo beachtliche Windgeräusche.
 
Lustiger als Tempobolzerei auf der Autobahn ist allerdings Kurvenwetzen mit dem kurzen Offroader. Der Geradeauslauf ist spürbar nervöser als beim langen Radstand, dafür ist der Dreitürer auch deutlich agiler. Dazu passt das stramm abgestimmte, dennoch schluckfreudige Fahrwerk perfekt. Bei engagierter Fahrweise steigt allerdings der Verbrauch des Vierzylinders sehr deutlich. Um den Normverbrauch von acht Liter zu erreichen, muss sehr verhalten gefahren werden – im Testmittel verbrauchte der Inform 9,5 Liter Diesel.

Im Gelände schlägt die große Stunde

Die große Stunde des Dreitürers schlägt im Gelände, wo er natürlich viel handlicher und agiler bewegt werden kann als sein langer Bruder. Die Überhänge sind sehr kurz, allerdings sind die Front- und Heckschürze weit nach unten gezogen, was den Freigang etwas einschränkt. Mit 1,9:1 fällt die Untersetzung relativ lang aus, was der kräftige Motor allerdings recht gut kaschieren kann. Nur besonders langsame Kraxelei fällt dem Pajero damit schwer. An Leistung mangelt es jedenfalls nie. Mit aktivierter Untersetzung wird automatisch die Stabilitätskontrolle ausgeblendet, jedoch muss man sich mangels einer Hecksperre alleine auf die Traktionskontrolle verlassen, wenn es wirklich kniffelig wird. Die braucht allerdings reichlich Radschlupf, um zu reagieren. Auf losem Untergrund nicht einmal so schlecht, weil der Pajero mit dieser Abstimmung kräftig wühlen kann. Auf traktionsreichen Abschnitten mit Verschränkungspassagen, bei denen das stramme Fahrwerk relativ frühzeitig den Bodenkontakt verliert, wünscht man sich allerdings öfter einmal die Hinterachssperre der teureren Modelle.

Umfrage
Der Mitsubishi Pajero Inform ...
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Fazit

Mit dem Inform-Modell entwickelt Mitsubishi den Pajero in die richtige Richtung. Schließlich wird das Angebot handfester Geländewagen, die sowohl im Gelände als auch im Hängerbetrieb nicht schwächeln, immer dünner. Beim Pajero kommt noch die uneingeschränkte Alltagstauglichkeit mit hohem Komfort und guten Fahrleistungen dazu. Das Basismodell bietet sich mit seinem attraktiven Preis für eine große Käufergruppe an: ob Gewerbeeinsatz, Fernreise oder für Allrad-Einsteiger, die statt einem kompakten Straßen-SUV echte Offroad-Technik suchen. Die Ausstattung ist völlig ausreichend, die Alltagstauglichkeit hoch, lediglich als Familienauto ist der kurze Pajero nur schlecht geeignet. Doch für diese Zwecke gibt es ja noch den fünftürigen Pajero Inform zum Preis von 32.990 Euro.

Technische Daten
Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 4WD Inform
Grundpreis31.990 €
Außenmaße4385 x 1845 x 1840 mm
Kofferraumvolumen290 bis 1119 l
Hubraum / Motor3200 cm³ / 4-Zylinder
Leistung147 kW / 200 PS bei 3800 U/min
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
Verbrauch7,8 l/100 km
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