Mercedes GLB 250 4Matic im Test: Platzwunder mit Durst

Soll es ein maximal praktisches, geräumiges Auto mit Premium-Label zu einem erträglichen Preis sein? Wenn ja, dann landet man im Mercedes-Konfigurator unweigerlich beim GLB .

Schon die kantige, 4,63 Meter lange Karosserie verspricht einen luftigen Innenraum plus viel Ladevolumen: 565 bis 1.800 Liter! Ist zudem die zweigeteilt klappbare und längsverschiebbare Rückbank montiert (aus der Nulllage 90 Millimeter vor und 50 mm zurück, 428 Euro), vergrößert sich der Kofferraum um bis zu 179 Liter. Oder die Fondpassagiere genießen üppige Beinfreiheit. Falls gefordert, lässt sich der übersichtliche SUV mit zwei weiteren Sitzen im Heck ausstatten – selbst ein Familien-Klassiker wie das C-Klasse T-Modell muss da passen.

Zu diesem Test schickte Mercedes einen 250 4Matic mit Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, über dem nur noch der AMG GLB 35 in der Preisliste parkt. Der mildhybridisierte Zweiliter-Vierzylinder des 250ers bringt es auf 224 PS, tritt dank 350 Nm Drehmoment aus dem Stand druckvoll an. Die 100er-Marke knackt der SUV nach 7,2 Sekunden. Vmax: fast 240 km/h. Mit der elektromechanischen Lamellenkupplung im Hinterachsgetriebe garantiert der permanente Allradantrieb viel Traktion; je nach Fahrmodus liegt vorne mehr oder weniger Moment an (80 : 20 oder 70 : 30). Im Offroad-Betrieb verteilt der GLB seine Kraft gleichmäßig.

Passt fast für die Fernreise

An Schubkraft fehlt es also nicht. Leider sieht sich der Verbrenner im Verbund mit seiner Standard-Abgasanlage als Sport-Aggregat für alle Tage und beschallt seine Passagiere ab rund 3000/min ungewohnt deftig. Dazu wiederum passen der Testverbrauch von 8,6 l/100 km und die wenig schmeichelhaften sieben Liter auf der Eco-Runde – trotz des 10 kW starken Riemenstartergenerators. Zum Vergleich: Ein ähnlich agiler 220 d 4Matic mit 190 PS beließ es bei 6,7 l/100 km im Test.

Das ist schade, denn ansonsten überzeugt der adaptivgedämpfte Mercedes mit harmonischem Federungskomfort und einer präzisen Lenkung. Zudem funktionieren Verkehrszeichenerkennung und Adaptivtempomat gut, und am glanzvollen, mittlerweile fast schon altmodischen Cockpit erfreut man sich ohnehin immer wieder. Am hohen Preis dagegen eher nicht. Aber es muss ja nicht gleich der 250er sein.