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Mercedes E 500 Cabriolet im Test
Cabrio auf dynamischen Coupé-Niveau

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Mercedes hat die E-Klasse enthauptet. Das Mercedes E 500 Cabriolet mit V8-Motor markiert wie schon beim Coupé die Spitze. Wir testen das 388 PS starke Top-Modell. Auch wenn viersitzige Cabrios weniger sportlich als die Coupés sind, überzeugt der Testwagen mit flotter Dynamik.

Mercedes E 500 Cabriolet
Foto: Rossen Gargolov

Beim Test des Mercedes E 500 Cabriolets kam zuerst Ratlosigkeit, dann Verzweiflung, schlussendlich Wut: „Wo zum Geier ist der verdammte Verdeckschalter?“ Der Chefredakteur tobt, die Sonne lacht. Das Wetter ist gut und der dem Öffnen des elektrischen Stoffdachs dienende Schalter gut versteckt. Mögen andere ihre Bedienknöpfe doch ideenlos und für jedermann sichtbar vor dem Schalthebel oder in der Mittelkonsole unterbringen. Mercedes weist der sehnsüchtig gesuchten Bedieneinheit gemäß seinem Werbemotto „das Beste oder nichts“ lieber ein eigenes Plätzchen zu.

Unsere Highlights

Im Mercedes E 500 Cabrio heißt es „wer suchet, der findet“

Zu finden ist der Knopf zum Glück im E-Klasse Cabriolet unter einer kleinen Klappe vor der Mittelarmlehne. „Da soll einer drauf kommen.“ Stimmt. Sinn macht das Versteckspiel trotzdem. So ist die versehentliche Verdeckbetätigung ausgeschlossen. Wer im Mercedes E 500 Cabrio oben ohne unterwegs ist, hat die Entscheidung somit bewusst gefällt und darf die Elemente denn auch ungehemmt genießen. Insbesondere ohne das über der rückwärtigen Sitzbank zu montierende Windschott geht es in der offenen Mercedes E-Klasse nämlich recht luftig zu. Ein Charakter-Zug, den der hinterradgetriebene Newcomer mit anderen viersitzigen Cabrios gemein hat. Freiluft-Fans mit Anhang – und eben solche greifen ja primär zu der viersitzigen Variante des Open-Air-Genusses – werden sich die Installation des Windabweisers im hinteren Teil des Fahrgastabteils dennoch gern ersparen. Das ständige Rauf und Runter nervt ja nun auch wieder.

Mercedes bietet mehrere Alternativen als Windabweiser

Eben – dachten sich die Mercedes-Ingenieure und entwickelten eine innovative Alternative. Jene hört auf den Namen Aircap und bezeichnet eine optisch wenig ansehnliche, wenngleich durchaus wirksame Kombination aus auf Knopfdruck ausfahrendem Windabweiser über dem vorderen Scheibenrahmen und sechs Zentimeter hohem Mini-Windschott zwischen den Kopfstützen der Fondsitze. Laut Pressemappe soll das 821 Euro Aufpreis kostende Komfortschmankerl einen „Warmluftsee“ im Innenraum entstehen lassen, in dem dann alle vier Insassen im Mercedes E 500 Cabriolet ungestört baden können. Fahrer, die das automatische Windschott im Rahmen des 1.250 Euro teuren Cabrio-Komfortpakets bestellen, können sich darüber hinaus noch von einem Airscarf getauften Warmluftschal den Nacken streicheln lassen. Traditionalisten, alleinreisenden Paaren oder Menschen, die den eigenwilligen Frontflap schlicht nicht mit ihrem ästhetischen Empfinden in Einklang bringen können, bietet Mercedes zudem nach wie vor ein herkömmliches „Winkelwindschott“ an. Das ist mit 486 Euro deutlich günstiger zu haben.

Bremsweg von 35,8 Meter überzeugt beim Mercedes E 500 Cabrio

Wer das Windschott-Wirrwarr scheut und das binnen 20 Sekunden und bis 40 km/h auch während der Fahrt operierende Softtop bei widrigen Bedingungen lieber schließt, kann sich von der exzellenten Geräuschdämmung der weichen Kopfbedeckung überzeugen. Darüber hinaus zeigt das Mercedes E 500 Cabriolet im Test kaum minder gute sportliche Anlagen als das gleichnamige Coupé. Im Slalom sind die beiden Zweitürer mit 65,1 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit exakt gleich schnell, auf dem Kleinen Kurs in Hockenheim lässt das rund 130 Kilo schwerere Cabrio gerade einmal zwei Zehntelsekunden liegen. Dafür kann der offene E 500 auf der Bremse punkten: 35,8 Meter Bremsweg nach der zehnten Vollbremsung aus 100 km/h stehen deren 38,3 beim Coupé gegenüber. So gesehen ist das 6.000 Euro mehr kostende Open-Air-Vergnügen im Mercedes E 500 Cabriolet nur monetär teuer zu bezahlen.

Technische Daten
Mercedes E 500 Cabrio
Grundpreis72.084 €
Außenmaße4698 x 1786 x 1402 mm
Kofferraumvolumen300 bis 390 l
Hubraum / Motor5461 cm³ / 8-Zylinder
Leistung285 kW / 388 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
0-100 km/h5,4 s
Verbrauch11,0 l/100 km
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Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten