Mercedes CLA 250 4Matic im Test: Was bringt der MHEV-Anschub?

Ausgezeichnete LED-Scheinwerfer samt Fernlichtassistenz, eine Rückfahrkamera und ein USB-Paket – all diese Annehmlichkeiten bringen sämtliche CLA -Varianten seit der letztjährigen Modellpflege bereits ab Werk mit. Das ist schön, das ist gut und geht im Falle des 250er-4Matic mit einem moderaten Preissprung von rund 1.100 Euro einher, der sich vor allem durch Inklusivleistung Nummer vier rechtfertigt: der Mildhybridisierung per 48 Volt.

Als Herz des Systems dient ein riemengetriebener Startergenerator, der den Zweiliter-Vierzylinder blitzschnell und rüttellos anwirft, das Segeln mit abgestelltem Motor ermöglicht oder aber Verzögerungsphasen zum Nachladen der 48-Volt-Batterie nutzt. Aus ihr wird wiederum der Boost von bis zu 10 kW gespeist, der den 224 PS starken Turbobenziner spürbar flinker ansprechen lässt als bisher. Nach dem E-Stups dreht der Motor auf geschmeidige Art, aber quirlig hoch, ohne dabei den Verbrauch entgleisen zu lassen: Schmissige 6,5 Sekunden im 0-100-Sprint stehen einem angemessenen Testkonsum von 6,9 l/100 km gegenüber. Passt!

Mit einer Vmax von 250 km/h qualifiziert sich der CLA sogar für die erste Autobahn-Liga, obgleich er sich in der Rolle des souveränen Cruisers eigentlich besser gefällt als unter vollem Ladedruck. Die 350 Nm pressen das Auto zwar motiviert durch die Drehzahlmitte, obenraus lässt sich der Mercedes CLA aber anmerken und anhören, dass er mit seinen 1.612 kg schon ein bisschen zu kämpfen hat.

Ruck and Roll

Im Sport-Modus bemühen sich die prägnanten Gangwechsel des Achtgang-Doppelkupplers, den Fahr-Emotionen auf die Sprünge zu helfen. Wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob die heftigen Ruckler (speziell im manuellen Modus) wirklich animierend oder doch eher konterkarierend sind. Schließlich verschreibt sich die Abstimmung ansonsten voll und ganz der Gelassenheit.

Verglichen mit der Konkurrenz von BMW wirkt der Mercedes CLA 250 4Matic wie auf Watte gebettet, federt soft und dämpft die 18-Zoll-Räder ausgesprochen rücksichtsvoll. Gleichzeitig widersetzt sich der Allradantrieb bereits dem Versuch, über die Kraftverteilung Agilität herzustellen, konzentriert sich stattdessen auf Traktionsaufgaben. Das ist fraglos stimmig. Aber es bedeutet angesichts der zielgenauen Lenkung und des ehrgeizigen Antritts auch verschenkte Fahrdynamik.