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Mazda CX-30 und Skoda Kamiq im Test
Aufgefrischte SUV im Sauger-Turbo-Duell

Äußerlichkeiten spielen bei den frisch gelifteten Kompakt-SUV Mazda CX-30 und Skoda Kamiq eher eine Nebenrolle. Welcher überzeugt mit seinen inneren Werten?

Mazda CX-30 G 2.0 M Hybrid 150, Skoda KAMIQ 1.5 TSI
Foto: Rossen Gargolov

Gutes verbessern, das gilt nicht nur im Automobilbau als Königsdisziplin. Na, dann schauen wir mal, ob das Mazda und Skoda bei der Renovierung ihrer Bestseller CX-30 und Kamiq gelungen ist. Aber keine Angst: Langweilig wird’s nicht, denn beide Kompakt-SUV treten zum Vergleichstest mit 150 PS starken Benzinern an.

Gut ablesbare, vielfältige Digitalinstrumente schmücken das Cockpit des Skoda.

Unsere Highlights

Vor allem Skoda verspricht Unterhaltung, schließlich kleben die Tschechen dem Skoda Kamiq ein paar "Monte Carlo"-Logos auf den roten Lack. Doch Sie ahnen es bereits: Das Topmodell der Baureihe hegt keine Rallye-Ambitionen, sondern frönt lieber monegassischem Lifestyle. Allerlei roter Zierrat hübscht den eher schlichten, aber funktionalen Innenraum auf. Die Integralsitze halten, was sie optisch versprechen: viel Seitenhalt, straffe, dennoch bequeme Polsterung. Dazu: gut ablesbare, vielfältige Digitalinstrumente, die deutlich weniger ablenken als das rein touchbasierte Infotainment samt Navi.

Die touchbasierte Bedienung des 10,2-Zoll-Infotainment-Screens lenkt stark ab, auch weil die Spracherkennung zickt.

Ups, jetzt sind wir eine Sekunde zu lang durch das klar gegliederte, aber dennoch vielschichtige Menü gesurft, sodass die Software während der Fahrt die Bedienung sperrt. Klar, das dient der Sicherheit. An dieser Stelle ein kleiner Appell an die Safety-first-Apostel im Volkswagen-Konzern: Gebt dem Infotainment einfach die Knöpfe und Regler zurück und programmiert eine Spracherkennung, die alle Wörter versteht, statt diese frei zu interpretieren. Schließlich gibt’s bei Skoda anders als bei den meisten Konzernbrüdern weiterhin feine Walzen und Lenkradtasten sowie Drehregler zum Temperaturjustieren. So wirkt der Skoda Kamiq 1.5 TSI nicht nur optisch aufgeräumt, er bietet auch zahlreiche und großzügige Ablagen sowie eine gerippte induktive Ladestation, in der das Handy nicht so leicht überhitzt. An seinem praktischen Wesen ändern die noch kantiger gewordenen Gesichtszüge samt Matrix-LEDs also nichts.

Quadratisch, praktisch, gut

Handyhalter und ein gutes Platzangebot finden sich im Fond des Skoda.

In Reihe zwei sitzen Sie bequem, ohne sich dabei allzu sehr auf den Pelz zu rücken oder den Kopf beim Einsteigen anzuschlagen wie im Mazda CX-30 G 2.0 M Hybrid. Im Heck kommt bei Bedarf genug Gepäck für einen Sommerurlaub unter. So hat der Kamiq trotz seiner kurzen Abmessungen das Zeug zum Erst- und Einzigauto für die solvente deutsche Eins-Komma-fünf-Kind-Familie. Den vernünftigen Rahmen sprengt allerdings der Preis. Die Zeiten, in denen ein Skoda gut und günstig war, sind offenbar vorbei. Der Testwagen kostet ab 36.190 Euro und somit genau 5.000 Euro mehr als der Mazda CX-30. Zwar bringt der Skoda Kamiq 1.5 TSI zahlreiche Extras, aber keineswegs alles serienmäßig mit.

Den selbstbewussten Preis rechtfertigt Skoda unter anderem mit dem modernen Turbobenziner samt DSG. Der 1,5-Liter-Vierzylinder verbrennt jetzt mit hoher Kompression nach dem Miller-Verfahren, steuert Ein- und Auslassventile variabel und spritzt das Luft-Kraftstoff-Gemisch mit Zehnloch-Injektoren unter bis zu 350 bar Druck in die Zylinder. Das macht den evo2 getauften EA211 sauberer und effizienter, ohne Leistung zu kosten. An die Navigation gekoppelt verzögert der Skoda Kamiq 1.5 TSI automatisch vor geschlängelten Kurven, schaltet unmerklich zwei Zylinder ab oder segelt entspannt. Rollt er bergab oder erkennt er Tempolimits im Vor- aus, verzögert er mit der Motorbremse. Das ganze Zusammenspiel wirkt harmonisch, und so überrascht es nicht, dass der evo2-Motor nicht nur mit Abgasen geizt, sondern auch beim Eco-Verbrauch mit 5,2 l/100 km knausert (Mazda: 5,8 l/100 km).

Der 1,5-Liter-Turbobenziner mit DSG arbeitet spritzig und sparsam.

Doch der Kamiq kocht nicht nur auf Sparflamme. Den 0–100-Sprint hakt er in 8,4 Sekunden ab, und bei den Ela-Werten schenkt er dem Mazda CX-30 jeweils rund eine Sekunde ein. Nicht viel? Nun, gefühlt ist der Unterschied deutlicher: Beim Anfahren ringen die Vorderräder mit Primacy-Bereifung schon mal um Halt. Vor allem im S-Modus gefällt das DSG mit sehr schnellen Schaltvorgängen, während es in der Eco-Stellung die Drehzahlen lange niedrig hält. Ja, bei dieser Motor-Getriebe-Kombi passt fast alles. Manch einer fragt sich allerdings, ob 150 PS und 250 Nm hier wirklich nötig sind.

Platz da für den Mazda

Ein Gedanke, der im Mazda CX-30 mit dem G 2.0 M Hybrid 150 nicht so schnell aufkommt. Denn obwohl Mazda den Vierzylinder mit 24-Volt-Technik samt Startergenerator mildhybridisiert und bei Teillast zwei Zylinder abschaltet, wirkt der Sauger etwas aus der Zeit gefallen. Im direkten Vergleich mit dem 1,5-Liter-Turbo kann der e-Skyactiv jedenfalls nicht mithalten. Zwar fährt er harmonischer an, doch danach passiert erst mal nichts – und zwar lange. Der Sauger braucht 4.000/min, um sein schmales maximales Drehmoment von 213 Nm aufzubauen. Seine 150 Pferde versammeln sich gar erst bei 6.000 Touren auf der Weide. Zum gemeinsamen Galopp? Nein, eher zum gemütlichen Grasen.

Den durchzugsschwachen Sauger kombiniert Mazda mit einer langen Getriebeübersetzung.

Dass der Mazda CX-30 nicht so richtig loszoomt, liegt auch am lang übersetzten manuellen Getriebe. Der zweite Gang fordert erst bei 110 km/h und 6.500 Umdrehungen zum Hochschalten auf. Klar, das soll beim Spritsparen helfen, und doch verbraucht der CX-30 mit 7,2 l/100 km im Testschnitt etwas mehr als der Skoda Kamiq 1.5 TSI (6,9 l/100 km). Dabei ist die Handschaltung sein bestes Antriebsargument. Warum? Zum einen, weil die träge Automatik-Alternative eine der alten Schule wäre (Sechsstufen-Wandler). Zum anderen, weil sich der kurze Schalthebel präzise und knackig führen lässt. Ähnlich sportlich ist der Federungskomfort. Dieser CX-30 rollt zwar eine Idee sanfter ab als bisherige Testwagen; doch verglichen mit dem Skoda, der Stoßdämpfer mit zwei Kennlinien besitzt, poltert er herb über Querfugen und reagiert auf kleinste Wellen im Asphalt. Eine Abstimmung, aus der er beim Kurvenfahren jedoch kaum Vorteile zieht. Schade, denn seine Lenkung hat mehr Gewicht als jene des Skoda und hält Antriebseinflüsse fern. So kann er den Skoda Kamiq zumindest in den Fahrdynamikversuchen hinter sich halten.

Apropos Abstand: Die überarbeitete Fahrassistenz agiert nun zuverlässiger und weniger hektisch als im Skoda. Denn dessen Adaptivtempomat wähnt Nebenspur-Lkw des Öfteren auf der eigenen Fahrbahn und verzögert unnötig auf der Überholspur.

Weniger ist mehr

34,9 Meter Bremsweg aus 100 km/h – der CX-30 bremst mit warmer Anlage besser als der Kamiq mit kalter.

Auf dieser sieht sich Mazda beim Design und konzentriert sich bei den fast alljährlichen Renovierungen nicht auf Äußerlichkeiten. Somit bleibt der für 1.000 Euro tiefrot schimmernde, geschwungene Karosseriekörper nahezu unverändert. Auch an der für die Klasse hervorragenden Materialanmutung sparen die Japaner nicht. Einzig die Lenkrad-tasten strahlen jetzt nicht mehr chromiert, sondern treten in dezentem Schwarz auf. Weniger zurückhaltend streckt sich der Infotainment-Screen auf 10,25 Zoll. Das einstige Mäuse-kino wächst so zum passablen Unterhaltungsscreen, der nun kabellos Android Auto und Apple CarPlay akzeptiert. Das Handy zapft derweil in der induktiven Ladeschale Strom.

In puncto Bedienung ändern die Japaner zum Glück wenig. Neben den einfach und klar sortierten sowie beleuchteten Tasten, den separaten Klimareglern und dem Dreh-Drück-Steller fürs Infotainment gibt’s einen Abschaltknopf für den Tempo-Bimmler. Und die gut ablesbaren digitalen Instrumente sitzen noch immer in hochwertigen metallischen Tuben.

Für und Wider: Skoda holt funktional alles aus der A0-Plattform raus. Mazda opfert ein paar Liter der Form.

Ähnlich wie der Skoda Kamiq 1.5 TSI bietet der Mazda CX-30 G 2.0 M Hybrid 150 zahlreiche Ablagen. Allerdings fallen die, wie alles in Japan, eine Nummer kleiner aus. Das gilt auch für den Einstieg hinten und die Lederbank mit ihrer etwas zu kurz geratenen Beinauflage. Den mit 430 bis 1.406 Litern etwas voluminöseren Kofferraum organisiert Mazda geschickt mit einem aufstellbaren und zusammenfaltbaren doppelten Ladeboden. Und doch vermissen wir hinten Taschenhalter oder die zahlreichen Aufbewahrungsmöglichkeiten des Skoda Kamiq. Sie ahnen es bereits: Da kann der Mazda CX-30 einpacken.

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Fazit

1. Skoda Kamiq 1.5 TSI Monte Carlo
571 von 1000 Punkte
2. Mazda CX-30 G 2.0 M Hybrid 150 Exclusive-Line
547 von 1000 Punkte
Technische Daten
Mazda CX-30 G 2.0 M Hybrid 150 Exclusive-LineSkoda Kamiq 1.5 TSI Monte Carlo
Grundpreis31.190 €36.320 €
Außenmaße4395 x 1795 x 1540 mm4241 x 1793 x 1562 mm
Kofferraumvolumen430 bis 1406 l400 bis 1395 l
Hubraum / Motor1998 cm³ / 4-Zylinder1498 cm³ / 4-Zylinder
Leistung110 kW / 150 PS bei 6000 U/min110 kW / 150 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit198 km/h213 km/h
0-100 km/h9,2 s8,4 s
Verbrauch5,9 l/100 km6,0 l/100 km
Testverbrauch7,2 l/100 km6,9 l/100 km
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Erscheinungsdatum 12.09.2024

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