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Lexmaul Opel Corsa GSI im Test
Mit Basis-Tuning zum OPC-Killer

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Tuner Lexmaul zeigt am Opel Corsa GSi, dass Geiz nicht nur geil ist, sondern auch sportlich. Mit gezielten Modifikationen soll ein Serien-Corsa dem teureren Topmodell mit OPC-Insignien fahrdynamisch um die Ohren fahren. Ob das gelingt, klärt der Test des Tuning-Opel.

Lexmaul Opel Corsa GSi
Foto: Rossen Gargolov

Sportlichkeit hat im Kleinwagensegment nicht oberste Priorität. Wer dennoch nicht auf Dynamik verzichten will, muss bei den Rüsselsheimern zu den Modellen des Opel Performance Centers (OPC) greifen. Allerdings haben die umfangreichen technischen und optischen Modifikationen ihren Preis. Mindestens 23.400 Euro kostet der Opel Corsa OPC mit 192 PS. Für den 150 PS starken Opel Corsa GSi werden dagegen nur 20.300 Euro aufgerufen. Letzterer bildet die Ausgangsbasis für Opel-Spezialist Lexmaul, um den Kleinwagen mit gezielten Eingriffen auf ein sportlicheres Niveau zu heben. Dabei stehen die Modifikationen unter dem Motto: So wenig Kosten wie möglich, so viel Sportlichkeit wie möglich.

Unsere Highlights

Der sportliche Wolf im Schafspelz

Bereits der erste Kontakt mit dem Lexmaul- Opel Corsa GSi überrascht. Fast unscheinbar steht der rote Kleinwagen nahezu im Serienlook neben den etablierten Sportwagen größeren Kalibers in der Redaktionsgarage. Auf den zweiten Blick fallen der modifizierte Grill und die hohen Sturzwerte an der Vorderachse auf, doch erst bei seitlicher Betrachtung lässt sich erahnen, welches Potenzial in dem Kleinen steckt. Der Dreitürer trägt Sportschuhe in Form weißer, 18-Zoll großer OZ-Felgen, welche die Radhäuser nahezu komplett ausfüllen.
 
Im Inneren des Lexmaul-Opel Corsa GSi herrscht hingegen schlichtes Seriendesign. Keine Sport-Insignien wie bei den OPC-Modellen, dafür die gewohnt solide Verarbeitung und ein klar strukturiertes Interieur. Anzeichen für die Lexmaul-Modifikationen werden erst nach Zündung des Vierzylinders durch einen sonoren Unterton offenbar. Bei der ersten Fahrt folgt die Überraschung: Im Stadtverkehr erweist sich die Kombination aus den für diese Fahrzeugklasse großen Rädern und einem Sportfahrwerk als sehr komfortabel. Selbst Gullideckel und Kopfsteinpflaster erschüttern die Passagiere nicht, obwohl der Corsa 35 Millimeter tiefergelegt wurde.

Getunter Kleinwagen mit Leistungszuwachs

Doch wie sieht es mit dem Vortrieb aus? Das 1,6-Liter-Triebwerk im Opel Corsa GSi unterscheidet sich von der OPC-Variante lediglich bei der Leistungsausbeute. Für mehr Turbo-Power bietet Lexmaul ein Tuning-System an, mit dem Endkunden über den Serien-Diagnose-Port im Fahrzeug selbst eine neue Software aufspielen können. Damit stehen binnen weniger Minuten 60 Zusatz-PS und 95 Nm mehr Drehmoment zur Verfügung. Kostenpunkt: 849 Euro. Zusätzlich wurden im Testwagen ein neues Ansaugluftfiltersystem von Dbilas Dynamic (209 Euro) und ein Edelstahl-Sportauspuff (599 Euro) verbaut. Insgesamt stehen im Lexmaul-Opel Corsa GSi demnach 229 PS zur Verfügung, die auch unter akustischen Gesichtspunkten gekonnt in Szene gesetzt werden.
 
Derart gestärkt verlangt der 1.238 Kilogramm leichte Tuning-Sportler beim Anfahren einen sensiblen Gasfuß. Wenn bei einer optimaler Dosierung die Hankook Ventus S1 Evo die Kraft ideal auf den Asphalt bringen, schnellt der Corsa unter Turbofauchen in 6,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht nach 23,1 Sekunden die 180 km/h-Marke. Der im Supertest angetretene Opel Corsa OPC benötigte für diese Übungen 7,4 respektive 24,4 Sekunden. Noch deutlicher zeigt sich der Unterschied bei den Elastizitätsmessungen. Im 6. Gang benötigt der Lexmaul-Corsa 4,7 Sekunden weniger für den Zwischensprint von 80 auf 160 km/h als das OPC-Modell.

Ist der Lexmaul-Kleinwagen rennstreckentauglich?

Ein klarer Sieg für den Lexmaul-GSi bei der Längsdynamik. Doch kann der optisch fast serienmäßig antretende Corsa auch auf der Rennstrecke überzeugen? In Hockenheim hat die OPC-Version im Supertest eine Zeit von 1.21,4 Minuten vorgelegt. Dem Lexmaul-Motto folgend, "Motorsport für die Straße" anzubieten, haben die Profis in Rödermark das Serienfahrwerk des Opel gegen ein Cup-Kit-Fahrwerk von H&R ausgetauscht und speziell auf die leichten OZ-Felgen abgestimmt. Dadurch lässt sich der Kleinwagen präzise um den Kleinen Kurs führen, auch wenn unter Volllast die Antriebseinflüsse am Lenkrad deutlich zunehmen. Nachteilig ist das Fehlen einer Sperre, die das nachhaltige scharren des kurveninneren Rades verhindern helfen würde. Das kostet den agilen Zwerg wertvolle Zeit, sodass die Uhr am Ende bei 1.20,5 Minuten stehen bleibt.
 
Sein ganzes Potenzial kann der Lexmaul-Opel Corsa GSi bei den Fahrdynamik-Prüfungen zeigen. Auch wenn das Fahrwerk weicher als beim OPC abgestimmt ist und der Corsa unter Last über die Vorderräder schiebt, durcheilt er den Slalom-Parcours mit 66,9 km/h (OPC: 65,3 km/h). Die einzige Schwäche des Lexmaul-Opel Corsa GSi zeigt sich in der Bremsprüfung. Die Serienbremsanlage ist frühzeitig überfordert. Im Lexmaul-Programm wird inzwischen auch eine Sportbremsanlage für den Corsa D angeboten, die diese Schwachstelle ausgleichen soll. Dann muss es kein OPC-Modell mehr sein, um mit einem Opel Corsa den Rennstreckenbesuch zu wagen. Günstiger wird der Erwerb des OPC-Killers zudem, wenn ein Gebrauchtwagen als Ausgangsbasis für die gezielten Eingriffe dient.

Technische Daten
Lexmaul Corsa GSI
Außenmaße3999 x 1713 x 1488 mm
Kofferraumvolumen285 bis 1050 l
Hubraum / Motor1598 cm³ / 4-Zylinder
Leistung168 kW / 229 PS bei 5700 U/min
0-100 km/h6,8 s
Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten