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Lackkratzer-Entferner im Test
Ein-, Zwei- oder doch lieber Kein-Komponenten?

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Lackkratzer sind kaum zu vermeiden. Mit speziellen Polituren sollen sie sich aber beseitigen lassen. Stimmt das? Unsere Schwesterzeitschrift AUTOStraßenverkehr hat gemeinsam mit der Dekra neun Lackkratzer-Entferner getestet und gibt Tipps, wie man die Farbschicht schützt.

Lackpflege, Achim Kuppinger
Foto: Reinhad Schmid

Kratzer im Lack sind eine ärgerliche Sache. Doch wenn man der Zubehörindustrie glauben darf, ist das noch kein Grund zum Verzweifeln. Teil- oder Komplett-Lackierung des Wagens? Nicht nötig. Smart Repair? Kann man sich auch sparen. Laut Werbung schaffen Polituren Abhilfe – genauer gesagt spezielle Lackkratzer-Entferner, die sich lediglich in der höheren Menge an abrasiven Bestandteilen (Schleifmittel) von den gängigen Polituren unterscheiden. Selbst tiefe Kratzer sollen sie beseitigen und dabei wenig handwerkliches Geschick voraussetzen.

Unsere Highlights

Grund genug, diese Produkte gemeinsam mit den Lackspezialisten der Prüforganisation Dekra zu testen. Die Schleifmittel gibt es nicht nur im Fachhandel, auch Baumärkte oder Internetshops wie amazon.de bieten sie an. Das macht die Suche einfach – zumindest auf den ersten Blick.

Zwischen Ein- oder Zweikomponentenmittel entscheiden

Da Autofahrer gleich zwei Produktgruppen vorfinden, haben sie die Qual der Wahl und müssen sich für das Ein- oder Zweikomponentenmittel entscheiden. Doch wo ist der Unterschied? Auch diese Frage klärt der Test, denn wurden neun Kratzer-Entferner aus beiden Gruppen gewählt.

Eines gilt es in jedem Fall zu beachten: Sie beseitigen die Schrammen, indem sie den Lack abtragen. Wer es bei der Anwendung übertreibt, macht aus einem kleinen Kratzer fix einen teuren Lackschaden. Dann sind selbst die Kratzer-Entferner machtlos, die vor allem bei Macken in der Klarlackschicht überzeugen – und die ist bei einer Lackstärke von etwas mehr als einem Zehntel Millimeter nicht üppig.

Vorsicht beim Schleifpapier!

Besonders bei den Zweikomponenten-Produkten von Nigrin, Quixx, Secu und Sonax ist Vorsicht geboten. Das Problem sind nicht die Vor- und Nachbehandlungsmittel, sondern das Schleifpapier. Es ist zwar sehr fein und darf nur mit Wasser zum Einsatz kommen, doch bei grobem Einsatz zerstört es den Lack. Diese Produkte sind somit eher etwas für geübte Anwender.

Ungeübte greifen dagegen zu den Einkomponentenmitteln. Hier fällt es schwerer, die Farbschicht zu ruinieren. Bei Wack und Westfalia zum Beispiel sind die Schleifkörper so ausgelegt, dass sie während der Anwendung zerfallen. Das schont den Lack. Und das Resultat kann sich ebenfalls sehen lassen: In ihrer Leistung sind sie nicht schlechter als die Sets für geübte Anwender.

Wie dick ist eine Lackschicht?

Kaum dicker als ein Haar: Der Lack bringt nicht nur Farbe auf das Auto, er soll das Blech vor allem auch vor Witterungseinflüssen schützen und Rost keine Angriffsfläche bieten. Eine große Aufgabe für eine dünne Schicht, denn lediglich rund 100 µm trennen Blech und Natur. Das entspricht dem Durchmesser eines menschlichen Haars. Vier Schichten bilden zusammen die Haut des Autos. Direkt auf dem Blech sorgt die Grundierung für den Halt des Lacks. Der Füller gleicht Unebenheiten im Metall aus, so dass eine glatte Oberfläche entsteht. Der farbige Basislack ist mit einer Dicke zwischen zwölf und 15 µm übrigens die dünnste der vier Schichten. Geschützt wird er von der rund 45 µm dicken Klarlackschicht. Daher auch die Bezeichnung Zweischicht-Lack. Die Klarlackschicht ist es auch, die die meisten Kratzer abbekommt.


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Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

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