Kia Sorento Plug-in-Hybrid im Test

Wer einen großen Diesel-SUV kauft, hat etwas vor. Viel Drehmoment, Allrad und 2,5 Tonnen Anhängelast bietet der Kia Sorento als 2.2 CRDi. Doch es gibt ihn auch als Plug-in-Hybrid mit 1,6-Liter-Benziner. Ein vernünftiges Angebot: Der Koreaner ist sparsam, bietet bis zu 63 km E-Reichweite im Test und viel Platz.

Zudem hat Kia seinen Sorento im vergangenen Jahr gehörig entstaubt: neuer Look, aufgefrischte Motoren, modernes Infotainment. Die Cockpit-Gestaltung fällt linearer und filigraner aus, mit schmalen Lüftungsschlitzen unterhalb des großen Touchscreens, dessen Sensor-Bedienleiste für Klima und Multimedia jedoch etwas fummelig geraten ist.

Toll dagegen die Mittelkonsole: Die Sitzheizung lässt sich über Wippschalter regulieren, für die sechs Fahrmodi steht ein Drehrad bereit. Android Auto und Apple CarPlay funktionieren kabellos, Instrumenten- und Unterhaltungsdisplay sind zu einer Einheit kombiniert – leicht zum Fahrer geneigt, massiv in der Anmutung, nichts knarzt, nichts verwindet sich. Auch die Sitzposition von Fahrer und Beifahrer gefällt, weil die Beinauflage ausreicht und die Polsterung komfortabel ist.

Für den US-Markt gedacht

Fondseitig schickt uns Kia den 990 Euro teureren Siebensitzer, bei dem selbst die Passagiere der dritten Reihe mit Ablagen, Becherhaltern und eigener Klimaregelung verwöhnt werden. Dies sind Features für die wichtigen US-Kunden, die sich auch an der recht simplen Qualitätsanmutung im Heck nicht stören dürften.

Auf der Straße gefällt der Kia-SUV mit geringer Wankneigung, souveränerem Abrollverhalten und intuitiver Lenkung. Das bestätigen unsere Fahrdynamikversuche, die er zügig und mit sinnvoll regelnder Assistenz absolviert. Auch die längsdynamischen Werte passen: Mit 7,8 s im 0– 100-km/h-Sprint blieb der Sorento im Test eine glatte Sekunde unter seiner Werksangabe. Dabei begnügte er sich nach ams-Profil mit 1,9 Litern Benzin sowie 15 kWh auf 100 km. Im Hybrid-Schnitt waren es 7,8 l/100 km – nicht verkehrt für einen über zwei Tonnen schweren SUV. Nur wer schwer ziehen muss, guckt in die Röhre: nur 1,01 Tonnen Anhängelast.