„Opel fahr'n is wie wennze fliechst“, „Das Leben ist hart – mein Opel ist härter“ oder „Lieber Golf spielen als Golf fahren“. Es sind die Heckscheiben-Sprüche der Disco-Parkplätze, die sich wie ein Brandzeichen im Gehirn festgesetzt haben. Die einen sticheln gegen die anderen. Und ewig grüßt die Tuning-Fehde – Opel gegen Volkswagen. Ab sofort gibt Tuner Irmscher der Rüsselsheimer Fangemeinde mit dem überarbeiteten Opel Insignia neue Munition.
Opel Insignia-Verwandlung durch Tuner Irmscher
Klassische Tuningzutaten verleihen dem Zweiliter-Turbobenziner des Irmscher- Opel Insignia einen würzigeren Geschmack. Neben Eingriffen am Motormanagement drehten die Irmscher-Ingenieure gehörig an der Ladedruckschraube: Aus 0,9 wurden 1,5 bar. Der Reihenvierzylinder zischelt statt mit 220 nun mit 300 Pferdestärken. Frontspoilerlippe, Seitenschweller, Flügel und ein Heckschürzenansatz mit vierflutigem Nachschalldämpfer – der Irmscher-Opel Insignia spielt den Verwandlungskünstler.
Mit angespannten Muskeln mutiert das brave Vertreter-Fließheck des Irmscher-Opel Insignia zum kernigen Mittelklasse-Blitz. Tieferlegungsfedern senken den Fahrzeugschwerpunkt zusätzlich um 30 Millimeter ab. Sportliches Schuhwerk ist natürlich ebenfalls Tuning-Ehrensache: Im Sommer trägt der Irmscher-Opel Insignia die hauseigenen 20-Zoll-Räder Turbo Star. Auch die Wintermode fällt keineswegs unsportlich aus. Mit 20 Zoll messenden Fünfspeichenrädern Evo Star und griffigen Pirelli Sottozero-Winterschlappen wühlt sich der Irmscher-Opel Insignia durch den Schnee.
Gewicht unter der 1,8-Tonnen-Grenze
Doch ein Trikot macht aus einem Fan noch lange keinen Profisportler. Ein Leichtathlet ist auch der Irmscher-Opel Insignia nicht. Mit 1.786 kg bleibt er allerdings anders als die OPC-Limousine unter der 1,8-Tonnen-Grenze. Der leichtere Vierzylinder im Irmscher-Opel Insignia sorgt im Vergleich zum 325 PS starken V6 der Insignia-Speerspitze für eine bessere Gewichtsverteilung (55,9 zu 44,1 statt 58,1 zu 41,9 Prozent). So gerüstet bleibt der getrimmte Irmscher-Opel Insignia lange neutral, bevor er gutmütig ins Untersteuern übergeht. Zügige Einlenkmanöver quittiert der Irmscher mit agilen Heckschwenks. Für die sportliche Fahrwerksabstimmung ist neben kürzeren Federn mit strafferer Federkennlinie auch das bereits aus der Serie bekannte adaptive Dämpfersystem CDC verantwortlich.
Ein leichter Druck auf die Sporttaste im Irmscher-Opel Insignia – und nicht nur die Beleuchtung des Kombiinstruments wechselt blitzschnell von schüchternem Weiß in giftiges Rot. Auch die Dämpfer nehmen Haltung an und wedeln mit spürbar härterer Abstimmung durch die Kurven. Das Motto „Tief, breit, hart“ gehört der Tuning-Vergangenheit an. Im Irmscher-Opel Insignia klappern die Passagiere nicht mit den Zähnen, das Setup ist moderat und alltagstauglich. Für ein besseres Traktionsniveau greift der Opel-Spezialist aus dem schwäbischen Remshalden auf den Zweiliter-Turbo mit Allradsystem samt elektronisch gesteuerter Haldex-Kupplung zurück. Beim Beschleunigen verteilt die variable Allradtechnik ein Großteil des Drehmoments an die Hinterachse des Irmscher-Opel Insignia.
Schneller als das Serien-Topmodell OPC
Aus dem Stand spurtet der getunte Irmscher-Opel Insignia in 6,5 Sekunden auf Landstraßentempo. Damit dreht der Irmscher-Opel Insignia dem Werks-OPC die lange Tuner-Nase. Im Test war dieser trotz 25 PS Mehrleistung nicht schneller. Während der 2,8-Liter-V6 des OPC im unteren Drehzahlbereich etwas verhalten wirkt, lässt sich der heißgemachte Zweiliter-Turbo nicht lange bitten. Der Irmscher-Opel Insignia nimmt spontan das Gas an und dreht aus dem Keller gleichmäßig und ohne spürbare Turbo-Gedenksekunde hoch. Erst in höheren Drehzahlbereichen gewinnt der OPC wieder Oberwasser. Bei der 0-180-Prüfung verliert die Tuning-Version Irmscher-Opel Insignia eine Sekunde auf den Seriensportler.
Auch wenn der 300-PS-Blitz sein sportliches Talent größtenteils im Schnee präsentiert, zeigt sich schnell, dass unter Schweller, Flügel und Co. des Irmscher-Opel Insignia eine interessante Alternative zum Insignia OPC steckt. Ob er auch ohne Brembo-Bremsanlage in Hockenheim auf den Spuren seines Werksbruders wandeln kann, bleibt abzuwarten. Wie beim Wolf-Ford Focus RS 360 liefern wir die Rundenzeit auf den Kleinen Kurs in Hockenheim des Irmscher-Opel Insignia ebenfalls nach.
Irmscher Insignia 2.0 Turbo | |
Grundpreis | 36.075 € |
Außenmaße | 4830 x 1856 x 1498 mm |
Kofferraumvolumen | 520 bis 1465 l |
Hubraum / Motor | 1998 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 220 kW / 300 PS bei 4600 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 254 km/h |
0-100 km/h | 6,5 s |
Verbrauch | 16,1 l/100 km |