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Hyundai i40 cw, Mazda 6 Kombi und VW Passat im Test
Beachtliche Kombi-Konkurrenz aus Korea

Der Hyundai i40 cw will sich einen festen Platz in der Riege geräumiger Kombis erkämpfen. Ob das klappt, zeigt der Vergleichstest mit VW Passat Variant 2.0 TDI und Mazda 6 Kombi 2.2 MZR-CD.

VW Passat Variant, Hyundai i40 cw, Mazda 6 Kombi 2.2
Foto: Karl-Heinz Augustin

Selbstbewusst mit markiger Front und geschwungenem Tagfahrlicht steht der Hyundai i40 cw da. Sauber eingepasste Chromelemente blitzen von Fensterrahmen, Dachreling und Türgriffen. „Sieh mal einer an – auch ein Hyundai kann sich edel anziehen“, spricht ein Kollege, steigt ein und fährt davon.

Spätestens nach dem satten Plopp, mit dem die solide Fahrertür zufällt, ist klar: Hyundai strebt mit dem 4,77 Meter langen i40 cw nach Höherem, will auch in die Spitzengruppe der großen Familienkombis aufsteigen. Seit Jahrzehnten hat Volkswagen hier mit seinem Passat Variant quasi den Chefsessel reserviert. Der inzwischen sehr gediegene und stattliche Kombi, der nur einen Millimeter länger und fünf Millimeter breiter ist als der Hyundai i40 cw, bietet eben viel Platz und hohen Fahrkomfort, ist verlässlich und mit bekannt sparsamen und kultivierten Motoren lieferbar. Dagegen hat sich der Mazda 6 Kombi vornehmlich als dynamischer, günstiger und gut ausgestatteter „Sport-Kombi“ etabliert.

Hyundai i40 cw günstigster Kombi im Vergleichstest

Bevor die Vergleichsfahrt losgeht, noch ein ausführlicher Blick in die Preislisten. Für den Hyundai i40 cw Style mit 136 PS starkem Diesel verlangt Hyundai 28.990 Euro. Ein VW Passat Variant Comfortline 2.0 TDI mit 140 PS ist mit 31.575 Euro über 2.500 Euro teurer, der 129 PS starke Mazda 6 Kombi bleibt in der Active-Ausführung mit 29.790 Euro knapp unter der 30-Tausender-Schwelle. Mit serienmäßiger Klimaautomatik, Tempomat, Spurwechselassistent, Sitzheizung vorn sowie Bose-Soundsystem erfüllt der Mazda 6 Kombi zwar die meisten Erwartungen, wird aber vom Hyundai i40 cw noch weit übertroffen. Denn neben Knieairbag, Alarmanlage, Parkpiepsern rundum, elektrisch einstellbarem Fahrersitz und LED- Tagfahrlicht bringt der Hyundai i40 sogar noch fünf Jahre Garantie inklusive übernommener Wartungskosten frei Haus mit.

Dem teuren VW Passat Variant fehlen hierzu rund 1.500 Euro an Extras sowie drei weitere Jahre Garantie und damit in der Kostenwertung wichtige Punkte. Die sammelt er dafür im Sicherheitskapitel durch sehr gute, adaptive Bixenon-Scheinwerfer sowie zahlreiche optionale Fahrerassistenzsysteme wieder ein, denn einen variablen Tempomat (inklusive City-Notbremsfunktion) gibt es bei den Konkurrenten ebenso wenig wie Spurhalteassistent oder Fernlichtregulierung. Trotz verlässlicher Bremsen und üppiger Airbag-Staffage folgen Hyundai i40 cw und Mazda 6 Kombi daher mit deutlichem Punkteabstand.

Umstandlos ebener Laderaum nur im Mazda 6

Umso ähnlicher sind sich die Kombis dafür beim Blick ins Heck. Mit 519 (Mazda 6), 553 (i40 cw) und 603 Liter Volumen (VW Passat) bieten alle drei reisetaugliche Kofferräume, die sich bei Hyundai i40 cw und VW Passat zusätzlich noch mit Schienen und Verzurrsystemen ausrüsten lassen. Beide warten zudem mit großen Fächern links und rechts der Ladefläche auf. Der Mazda 6 Kombi kann damit zwar nicht dienen, legt dafür aber seine Fondsitze mit einem Handgriff flach und gibt so umstandslos einen ebenen Laderaum von 1.751 Litern frei. Im Hyundai i40 cw stört dagegen eine Schräge, während im Passat noch die Rückbankelemente nach vorne geklappt und die Kopfstützen abgebaut werden müssen.

Der Fondraum ist in allen drei Kombis großzügig bemessen und bequem. Außer im Mazda 6 Kombi sind auch ausreichend Ablagen und Armauflagen vorhanden. Die in der Neigung zweistufig verstellbare Rücksitzlehne des Hyundai i40 cw lässt sich optional sogar beheizen – ein Novum in dieser Klasse und ein Beleg dafür, wie sorgfältig sich Hyundai auf Kundenbedürfnisse einstellt. Dass sich der VW Passat Variant im Karosseriekapitel dennoch absetzen kann, liegt nicht zuletzt an seiner hohen Zuladung von 710 Kilogramm – rund 150 mehr als bei den Rivalen.

Interieur des Hyundai i40 cw mit Passat gleich auf

Immerhin: In puncto Materialanmutung und Verarbeitungsqualität braucht sich das mit schwarzem Klavierlack veredelte Interieur des Hyundai i40 cw nicht zu verstecken und ist dem vorbildlich soliden Passat-Interieur durchaus ebenbürtig. Der Mazda 6 Kombi, dessen Cockpit ebenso übersichtlich und benutzerfreundlich konzipiert ist, wirkt dagegen mit seinem vielen grauen Hartplastik und den groben Kanten deutlich rustikaler. Zudem ist ein Navigationsgerät für den Mazda 6 in der Active-Variante gar nicht zu haben, während die leicht verständlichen Touchscreen-Systeme in VW Passat und Hyundai i40 cw mit gut ablesbaren Monitoren überzeugen. Zum Preis von 1.510 Euro bringt der i40 sogar eine Rückfahrkamera mit (Passat: 2.055 Euro).

Dass der Hyundai i40 cw auch Defizite hat, zeigt sich jedoch auf der gemeinsamen Ausfahrt. Die eher straff abgestimmte Federung des i40 lässt gerne mal ein Schlagloch zu viel durch, und der leichtgängigen Lenkung fehlt es an Präzision. Zudem bringt der kernig klingende 1,7-Liter-Diesel den 1,6 Tonnen schweren Hyundai i40 cw nur nach einer deutlichen Anfahrschwäche in Schwung.

Fahrkomfort im VW Passat Variant vorbildlich

Der 140 PS starke Selbstzünder des (dank optionalen adaptiven Dämpfern) spürbar komfortableren VW Passat Variant läuft hingegen kraftvoller und viel kultivierter, auch hält er sich akustisch stark zurück. Seine homogene, exakte und stoßfreie Lenkung sollte den Koreanern ein Vorbild sein. Nur der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h liegt dem ausgewogenen Passat Variant nicht, denn wegen seiner lang übersetzten hohen Gänge zieht besonders der Hyundai i40 cw davon.

Der Mazda 6 Kombi folgt – mit dem höchsten Drehmoment (340 Nm) und einem knackig aus dem Handgelenk schaltbaren Getriebe ausgestattet – knapp dahinter, überzeugt aber mit seiner präzisen und direkten Lenkung sowie dem konsequent straffen Fahrwerk. Eben ein Sport-Kombi. Das hat Folgen: Mit 7,2 Liter/100 km konsumiert er am meisten, gefolgt von Hyundai i40 cw (sieben Liter) und VW Passat Variant, der es dank seinem serienmäßigen Start-Stopp-System bei maßvollen 6,7 Litern belässt. Einfach so lässt sich ein Passat Variant eben nicht von Platz eins verdrängen. Aber dicht daneben, da war für den Hyundai i40 cw noch einer frei.

Fazit

1. VW Passat Variant 2.0 TDI Comfortline
509 von 1000 Punkte

Groß, komfortabel, sicher, sparsam – genau so muss ein Kombi sein. Der Passat gewinnt mit Vorsprung – ist aber auch der Teuerste.

2. Hyundai i40 cw 1.7 CRDi Style
497 von 1000 Punkte

Hyundai ist mit dem i40 cw ein stimmiger, hochwertiger und günstiger Kombi gelungen. Fahrwerk und Lenkung vertragen noch Feinschliff.

3. Mazda 6 Kombi 2.2 MZR-CD Active
475 von 1000 Punkte

Der agile und übersichtliche Mazda leidet an einer mageren Ausstattung, der mäßigen Interieurqualität und dem straffen Fahrwerk.

Technische Daten
Hyundai i40 Kombi 1.7 CRDi StyleVW Passat Variant 2.0 TDI BMT Comfortline BlueMotion TechnologyMazda 6 Kombi 2.2 MZR-CD Active
Grundpreis29.500 €32.750 €29.790 €
Außenmaße4770 x 1815 x 1470 mm4771 x 1820 x 1516 mm4785 x 1795 x 1490 mm
Kofferraumvolumen553 bis 1719 l603 bis 1731 l519 bis 1751 l
Hubraum / Motor1685 cm³ / 4-Zylinder1968 cm³ / 4-Zylinder2184 cm³ / 4-Zylinder
Leistung100 kW / 136 PS bei 4000 U/min103 kW / 140 PS bei 4200 U/min95 kW / 129 PS bei 3500 U/min
Höchstgeschwindigkeit200 km/h210 km/h193 km/h
0-100 km/h10,5 s10,4 s10,8 s
Verbrauch4,7 l/100 km4,6 l/100 km5,2 l/100 km
Testverbrauch7,0 l/100 km6,7 l/100 km7,2 l/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten