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Ford Mustang Mach-E GT im Test
Sportversion mit Schwächen auf der Autobahn

Ford verspricht für die Sportversion ihres in Mexiko gebauten Elektrocrossover 487 PS und viel Fahrspaß. Test.

Ford Mustang Mach-E GT
Foto: Hans-Dieter Seufert

Nur mal so zum Vergleich: GT bedeutet beim klassischen Ford Mustang: V8-Saugmotor, 5.038 cm³, 450 PS und 529 Nm für 55.500 Euro. Beim Mustang Mach-E: zwei Elektromotoren mit 487 System-PS, 860 Nm und einen fast 100 kWh fassenden Akku für 77.200 Euro.

Zu den Motordaten informiert die Pressemappe, dass das Drehmoment des Mach-E fast 15 Prozent über dem des Supersportwagens Ford GT liegt. Die Fußnote dazu? Den Newtonmeter-Hammer schwingt der Antrieb nur unter absolut optimalen Bedingungen, und die 487 PS leistet er für maximal fünf Sekunden am Stück.

Der große E-Ratgeber

Fiesta ST schneller auf 180

Ford Mustang Mach-E GT
Hans-Dieter Seufert
Von 0 auf 100 km/h geht es im Test in 4,2 Sekunden. Bis Tempo 180 vergehen 21,9 Sekunden. Da ist selbst der kleine Fiesta ST schneller.

Der E-Auto-Partytrick klappt damit: Standardsprint in 4,2 Sekunden. Im Vergleich zu den schwächeren Mach-E fährt die GT-Version bis zu 200 statt 180 km/h. Nur fühlt sich der Vortrieb auf der Autobahn nicht ansatzweise nach fast 500 PS an, was unsere Messdaten bestätigen: Aus dem Stand vergehen 21,9 Sekunden bis 180 km/h. Das Tempo erreicht er nur wenige Zehntel schneller als die 351-PS-Version des Mach-E – und knapp langsamer als ein 200-PS-Fiesta. Der V8-Mustang nimmt dem Mach-E GT bei der Übung fast neun Sekunden ab.

Jedes Mal etwas langsamer

Ford Mustang Mach-E GT
Hans-Dieter Seufert
Im Interieur gibt es ein kleines Display für den Fahrer mit den fahrrelevanten Informationen und ein großen, hochkant montierten, 15,5 Zoll-Touchscreen in der Mitte.

Nun gut, wenigstens bis 130 km/h sprintet der E-Crossover leistungsgerecht. Aber nicht lange, denn auf einer Testfahrt über kurvige Bergstrecken fühlt sich die Leistungsabgabe nach gut fünf Minuten an wie im Notlaufprogramm. Noch ein Blick auf die Messdaten: Beim sechsten Versuch braucht er 8,5 Sekunden länger als bei seinem schnellsten 180-km/h-Sprint, beim siebten beträgt das Delta 15,2 Sekunden. Ford sagt dazu, bei der Entwicklung habe das Handling im Vordergrund gestanden, nicht aber "intervallartige, starke Beschleunigungsvorgänge".

Querdynamisch macht er es besser

Ford Mustang Mach-E GT
Hans-Dieter Seufert
Der GT kommt mit 20-Zoll-Felgen ringsrum und einer Vierkolben-Brembo-Bremsanlage an der Vorderachse.

Tatsächlich schwingt der mit MagneRide-Adaptivstoßdämpfern ausgerüstete Allradler für einen 2,3-Tonner gern heckagil um Kurven. Die Regelelektronik lässt sich zwar nicht vollständig deaktivieren, jedoch wirken die Eingriffe nicht stark einschränkend. Auch setzt er aufeinanderfolgende Richtungswechsel mit verhaltenen Wankbewegungen um.

Die Querdynamik passt also, und auch darüber hinaus überzeugt der Gelbe mit Einpedalmodus, gelungener Bremspedalabstimmung sowie bequemen Sitzen, wenngleich die Federung mitunter rau zur Sache geht. Die typischen E-Auto-Eckpfeiler erfüllt der Mach-E GT ebenfalls zufriedenstellend. 349 km Reichweite, gemessen am Testverbrauch von 28,6 kWh/100 km. Seinen 98,7-kWh-Akku lädt er beim Schnellladetest von 16 auf 80 Prozent in 38 Minuten.

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Fazit

Der Mach-E ist auch als GT ein gutes E-Auto. Nur sprintet er auf der Autobahn für 487 PS viel zu langsam, und beim Kurvenjagen geht den Pferden die Puste aus.

Technische Daten
Ford Mustang Mach E Extended AWD GT
Grundpreis77.300 €
Außenmaße4743 x 1881 x 1613 mm
Kofferraumvolumen502 bis 1520 l
Höchstgeschwindigkeit200 km/h
0-100 km/h4,1 s
Verbrauch0,0 kWh/100 km
Testverbrauch30,2 kWh/100 km
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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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